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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2020

Neubau und Erweiterung Neue Schule Esslingen

1. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

[fritzen 28] a r c h i t e k t e n

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entscheiden sich für einen Erweiterungsbau, der sich gekonnt mit dem Bestandsbau verbindet und ein Schulhaus in Windmühlenform generiert. Somit entsteht ein Gebäudeensemble als ablesbare Einheit, diese Identität zum Ort schafft. Die hier angebotene Gebäudestruktur schafft es, die Schule in das heterogene 2-3 geschossige Umfeld angenehm einzubinden.

Die eigenständige Gebäudeform zoniert den Schulcampus in die drei gut proportionierte Höfe, den großen lebendigen Pausenhof, den grünen ruhigen Hof mit der Freiklasse und den kleinen Pausenhof im Norden. Die Aufenthaltsqualität des kleinen Pausenhof ist auf Grund der Lärmbelästigung bezüglich des Nachbarn kritisch zu sehen.

Im Zentrum der Windmühle entsteht mit hoher Qualität das Eingangsgelenk und bindet hier die Hauptzugänge von dem großen und kleinen Pausenhof an. Durch differenziert ausgearbeitete Freianlagen erhalten die Höfe unterschiedlich Nutzungen und werden zu Themenhöfen.
Durch den Ergänzungsbaustein im Norden, wird der Bestandsbau im Norden verlängert und gestärkt, es entsteht ein klar umschriebener Baustein mit allen öffentlichen Nutzungen und den Fachklassen.

Schüler und Lehrer werden im Gelenk der Windmühle von einem großzügigen Foyer mit prominenter Sitztreppe empfangen. Hervorzuheben ist hier die neu erlangte klare Wegeführung an der Schnittstelle, diese in den Nordbaustein und in die Schulcluster weiterleitet und Angebote mit öffentlichen Nutzungen wie zum Beispiel der Musikraum macht.

Die äußere Form bietet der inneren Organisation des Schulhauses eine klare und ruhige Zonierung, sämtliche Funktion sind richtig kodiert.

Die Cluster im Süd und Westflügel liegen hinsichtlich ihrer Ausrichtung gut und nutzen Blick und Belichtung in bestmöglich, es gibt kein störendes Gegenüber.

Der Schüler ist beheimatet in seinem Lernhaus mit guten Licht und Lernatmosphären.

Die Raumaufteilung ist gekonnt um eine gemeinsame Mitte ausgerichtet und lässt eine hohe Variabilität hinsichtlich der unterschiedlichen Lernformen und sich wandelnden pädagogischen Konzepten erwarten.

Die Holzhybridbauweise in Teilvorfertigung lässt eine wirtschaftliche und schnelle Bauweise erwarten. Die Geschosshöhen entsprechen nicht den Vorgaben der Auslobung und müssen überprüft werden.

Die Fassade überzeugt mit einer angenehm ruhigen Sprache die den Altbestand auf einer angemessen aber hohen gestalterischen Ebene fortführt.

Nachhaltigkeit:
Die Arbeit hat wegen Ihrer städtebaulichen Konzeption ein im Vergleich größeres A/V-Verhältnis, das einen Mehraufwand in Herstellung und Betrieb erwarten lässt.

Der vorgesehene sommerliche Wärmeschutz und die Möglichkeit der passiven Kühlung über die Fußbodenheizung werden als gute Ansätze begrüßt.

Das Lüftungskonzept funktioniert ohne Kanäle über Nachströmöffnungen in der Fassade sowie Abluft über die Nebenräume. Der geringe Aufwand dieser Lösung wird begrüßt.

Die Verfasser schlagen als Konstruktion ein vorgefertigtes Skelett aus Infra-Leichtbeton vor. Die Geschossdecken, wie auch die Fassadenfelder werden mit vorgefertigten Holzbauteilen geschlossen. Teilweise wird der Dämmbeton ohne weiter Schichten als Außenwand vorgesehen. Die Konstruktion erscheint aufwändig, die Vorteile gegenüber einer üblichen Holzkonstruktion mit geringerem Wärmedurchgang erschließen sich dem Preisgericht nicht.

Es wird davon ausgegangen, dass die beabsichtigte Fassadengestaltung auch mit anderen konstruktiven Lösungen erreicht werden könnte.