modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

Gedenkstätte Hohenschönhausen

Innenraum

Innenraum

Sonderpreis

merz merz

Architektur

Transsolar Energietechnik GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das Authentische und die Dokumentationsebene
Im Zentrum aller Bemühungen um die Gestaltung der Gedenkstätte muss das authentische Gebäude als historischer Ort der Verfolgung und des Leidens stehen. Dies erfordert eine klare Unterscheidung zwischen dem „Geschichtsträger“ und der Dokumentations- und Ausstellungsebene. Geschichtsträger heißt: der historische Ort als einstiger Schauplatz und Tatort mit seinen zahlreichen historischen Schichten. Dokumentationsebene: die Umgestaltung des Ortes zur Gedenkstätte und zum Museum.

Geschichte respektieren
Das Prinzip des vorliegenden Entwurfs: Der authentische Ort bleibt unangetastet, alle baulichen und musealen Maßnahmen folgen der Maxime, die Substanz der Architekturen und das Gedenken an Verbrechen und Opfer zu respektieren. Das Raumgefüge muss für den Besucher möglichst unverstellt zugänglich sein, ohne falsche Inszenierung, ohne Simulation, ohne Rekonstruktion. Die architektonischen Eingriffe bleiben auf Distanz, ebenso die musealen Präsentationen. Die Erschließung erfolgt nondestruktiv, über variable Einbauten, Projektionen und die Verwendung eines Audioguides.

Historische Schichten des Ortes
Die Gedenkstätte Hohenschönhausen beinhaltet sechs historische Schichten, von denen die letzte den vorläufigen Abschluss bildet: Heike-Fabriken, Großküche, sowjetisches Speziallager, Untersuchungshaftanstalt des MfS, postsozialistische Wirrungen und schließlich Umbau zur Gedenkstätte. Die Geschichte von Hohenschönhausen endet nicht mit dem Untergang der DDR, sondern schließt die Zerstörungen und Eingriffe in der Folgezeit mit ein. Diese gilt es zu reflektieren, nicht zu korrigieren. Die baulichen Veränderungen werden erhalten, weder rückgängig gemacht, noch fortgeführt, sondern als Teil der Geschichte gezeigt.

Mediale Schichten
Über die historische Bausubstanz legen sich auditive und grafische Informationsschichten, die eine deutliche Differenz zwischen dem Authentischen und dem Neuen, der Dokumentationsebene markieren und dem Besucher die Geschichte des Ortes vermitteln. Die Medientechnik ermöglicht es, schnell und unkompliziert Inhalte zu modifizieren und zu erweitern.


Funktionsräume / Ausstellungsräume
Das klare Bewusstsein um die Geschichte des Ortes, um die Verbrechen, die im Speziallager und in der Haftanstalt geschahen, verbietet es, die Räume der Täter und Opfer baulich zu verändern und mit unangemessenen Nutzungen wie Café oder Garderoben zu versehen. Funktionsräume und Ausstellungsräume werden aus diesem Grund räumlich voneinander getrennt.

Die Funktionsräume von Empfang und Kasse über Garderobe, Café, Shop, Bücherei, Seminarräume bis zu den Toiletten werden in den weniger denkmalwürdigen Garagen untergebracht. Zudem findet hier eine erste Einführung in die Geschichte des Ortes statt. Die erforderliche Aufenthaltsqualität in den Garagen wird durch eingefügte Glasboxen erreicht, deren Glasscheiben als Kommentarebene mit grafischen Informationen und Fotografien genutzt werden können. Während des Betriebs sind die historischen Garagentore geöffnet.

Neben dem Rundgang sind es ausschließlich Dauer- und Wechselausstellung, die behutsam in schon vorhandene Räume des Altbaus integriert werden. Entscheidend ist: Der Altbau ist das erste und wichtigste Exponat. Eine Verortung des Foyers im Altbau wäre unserer Ansicht nach nur möglich durch massive Eingriffe in die vorhandene Raumstruktur. Weitere Eingriffe – denn es wurde schon zuviel am Gebäude „korrigiert“ – lehnen wir entsprechend der oben genannten Maxime ab.
Innenraum

Innenraum

Konzept

Konzept

Konzept

Konzept

Konzept Ausstellung

Konzept Ausstellung

Konzept Ausstellung

Konzept Ausstellung

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Grundriss

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Projektion

Projektion

Projektion

Projektion