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Einstufiger, begrenzt offener städtebaulicher Ideenwettbewerb mit hochbaulichem und landschaftsarchitektonischem Realisierungsteil | 04/2008

"Weltquartier" Wilhelmsburg

Ankauf

Gerber Architekten GmbH

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die vorgefundene städtebauliche und bauliche Struktur der 30er Jahre durch Klinkerbauten hat eine so hohe Qualität, dass sie weitgehend erhalten bleiben soll und nur durch zwei markante skulpturale Eingangsgebäude zum Weltquartier im Norden sowie einen definierten baulichen Abschluss im Süden in Form eines kompakten Welthandelszentrums ergänzt wird.

Torgebäude
Die skulpturalen Torgebäude an der Neuhöfer Straße interpretieren die Themen der geneigten Dachformen und Gauben der Bestandszeilenbauten in eine eigenständige Sprache um und sollen somit den Eingang zum Weltquartier deutlich sichtbar machen. Sie nehmen die Materialität des Bestandes auf, um die Einheitlichkeit des Gesamtquartiers zu stärken.
Das U-förmige Teilgebäude stellt den baulichen Abschluss der in Nord-Südrichtung verlaufenden Grünzone dar.
Im Erdgeschoss ist hier eine Gewerbenutzung in Form von kleinen Läden vorstellbar. In den Obergeschossen werden Wohnungen unterschiedlicher Größe und Wohnform angeboten.
Vom Café am Torhaus oder von der langen Sitzbank am Ende des Grünzugs hat man einen schönen Blick in den von Solitärbäumen überstellen Grünzug.

Bestandswohnbauten
Die Bestandswohnbauten werden als so quartiersprägend angesehen, dass sie in ihrem äußeren Erscheinungsbild nicht tiefgreifend verändert werden sollen.
Ein Austausch der Fenster mit höchstem Wärmedämmungseffekt, eine Ergänzung um eine Dämmung im Dachbereich und der Einsatz einer effizienten Haustechnikanlage werten den Bestand energetisch auf und reduzieren die Nebenkosten.
Die konstruktive Struktur der Gebäude wird auch aus Kostengründen weitgehend beibehalten, wobei mehr Größen- und Wohnformkombinationen ermöglicht werden (z. B. Dachwohnen).
Auf der Straßenseite wird die Küche durch ein tiefes Sitzfenster ergänzt und soll dadurch großzügiger wirken und mehr Offenheit nach außen ermöglichen.
Die Räume zur Parkseite, die sich nun mit größeren Fensterflächen zum Grün hin öffnen, werden durch eine selbsttragende Stahlkonstruktion ergänzt, welche alternativ Balkone oder Wintergärten anbietet.
Das Erdgeschoss erhält ebenengleich zum Wohnen einen kleinen Privatgarten, der sich durch seine etwas erhöhte Lage von 80cm und einer diesen umgebenden Hecke vom öffentlichen Grün abgrenzt.
Ein direkter Zugang der Kellerräume vom Parkbereich wird gewährleistet.

Grünzug
Zentrales Element des Weltquartiers bildet der Grünzug zwischen der Weimarer Straße und der Veringstraße.
Die innere, parkähnliche Grünzone ist eine der wichtigen Potentiale der Gesamtanlage, ihre Großzügigkeit und Durchgängigkeit soll deshalb ebenfalls erhalten bleiben und gestärkt werden. Sie erfährt nur mit landschaftlichen Elementen stärkende Veränderungen.
Eingespannt zwischen zwei Plätzen, dem Torhausplatz und dem Welthandelsplatz bietet er unterschiedliche Qualitäten und vereint die verschiedenen Nutzungsansprüche. Er besteht aus einem halb privaten Inneren Park, aus privaten Freiräumen und aus Gemeinschaftsflächen.
Die Gemeinschaftsflächen mit Sitzmöglichkeiten, Spielflächen, Spielgeräten, Grabeland und Wäscheständer werden zu Aufenthaltbereichen im Grünzug und sind darüber hinaus an die Ost-West Erschließung des Weltquartiers angebunden. Der Innere Park integriert den vorhandenen Baumbestand und besteht aus einer flexibel nutzbaren, offenen Rasenfläche, welche von schönen Solitärbäumen überstanden wird.
Das Areal ist vor allem in Ost-West-Richtung sehr gut erschlossen und an die vorhandenen Parks, dem Grünzug am Veringkanal und dem Grünzug um den Energiebunker Wilhelmsburg, angebunden.

Vorgärten
Die Vorgärten der Gebäude werden mit Hecken eingefasst. In diese werden sogenannte Radboxen integriert.

Weimarer Platz
Er wird zum zentralen Quartiersplatz mit Cafes, Geschäften und Sitzmöglichkeiten. Ein einheitlicher Belag kennzeichnet den Platz und ein lineares Wasserbecken mit Sitzbank wird zum Blickfang und prägendem Element. Parkmöglichkeiten befinden sich zum einen an der Weimarer Straße, zum anderen gebündelt unter einem Dach an Bestandsbäumen.

Neubauten
Westlich der Veringstraße werden die vorhandenen Zeilenbauten durch Neubauten ersetzt, welche die Materialität des Bestandes wieder aufnehmen und in ihrer Formensprache aber innovatives Wohnen formulieren. Sie orientieren sich über große Öffnungen, Balkone und Wintergärten deutlich in Richtung Veringkanal und der Grünfläche im Westen.

In Teilbereich 4 wird die vorhandene Struktur zu einem Block ergänzt, wobei sie die Formensprache der Torgebäude im Norden wieder aufnimmt. Für diese Ergänzung wird eine Wohnnutzung vorgeschlagen.

Das Kleingewerbe und sein „Garagenmilieu“ wird neu interpretiert und soll sich in einer flexibel baulichen Struktur neu formulieren.
Unter einer transparenten Dachstruktur können hier modulare Gewerbeflächen angeboten werden. Hier könnte so eine innovative Kombination von Gewerbe-, Wohn- und Büroflächen entstehen. Dieses Kleingewerbeareal ist als eine offene Struktur zu verstehen, die auch fußläufig zu durchlaufen ist. Eine Verbindung zum Weimarer Platz wird dies unterstützen.
Das Welthandelszentrum als ein höheres Gebäude soll den Auftakt und den Kopf dieser Struktur am Rotenhäuser Platz darstellen.

Welthandelsplatz
Der Welthandelsplatz wird zum Vorplatz vor dem Welthandelsquartier. Er wird zum Treffpunkt und Aufenthaltsort und integriert den vorhandenen Gert-Schwämmle-Weg.


Energiekonzept

Klimapolitische Zielsetzung
Ziel ist es einen wegweisenden Beitrag für ein verantwortungsvolles Energiekonzept zu entwickeln, welches die Umwelt entlastet und den Bewohnern erhebliche Kostenvorteile für die spätere Nutzung ermöglicht.

Diese Grundsätze werden durch folgende Maßnahmen in dem Gebäude umgesetzt:
- Sehr gute Wärmedämmung der Gebäudehülle mit modernen Fenstern
- Minimierung der Luftwechselraten auf das hygienisch Notwendige und dem Einsatz von Kompakt Lüftungsgeräten mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung im Neubau
- Zentrale Erzeugung der Wärme, unter Ausnutzung von regenerativen Energiequellen
- Dezentrale Warmwasserbereitung durch Wohnungsstationen um Zirkulationsverluste zu vermeiden

Das Energiekonzept des Neubau und der Modernisierungen von Gebäuden setzt auf Energieeinsparung durch den Einsatz energieoptimierter Anlagentechnik und energieoptimierter Regelung.

Neubau
Die Wohnungen werden durch großflächige Heizsystem, wie einlagige Plattenheizkörper und Fußbodenerwärmungen für Bäder beheizt. Die Wärme wird über Wohnungsstationen bereitgestellt und in Abhängigkeit der individuellen Bedürfnisse / Tagesprogramme, geregelt. In diesen Wohnungsstationen wird durch einen kompakten Wärmetauscher das Warmwasser bedarfsabhängig gesteuert erzeugt. Dadurch können Zirkulationsleitungen und deren Verluste entfallen. Die Abrechung erfolgt individuell über Wärmemengenzähler.

Die Wohnungsstationen werden unter Putz in den Installationsschächten platziert. Bis zum Anschluss an das Nahwärmenetz wird die Wärme, je Block, zentral durch einen Wand-Brennwertkessel erzeugt, der dann gegen eine Übergabestation ausgetauscht wird.

Über zentrale Lüftungsanlagen werden die Wohnungen mit dem hygienisch notwendigem Luftwechsel be- und entlüftet. Die Zuluft wird dabei im Wohnbereich eingebracht und in Küche und Bad abgesogen, wobei die Steuerung bedarfsabhängig erfolgt. Angeschlossen ist die Lüftungsanlage pro Aufgang an kompakte Lüftungsgeräte mit effizienter Wärmerückgewinnung, die ein nachheizen überflüssig macht.

Modernisierung
Bei der Modernisierung ist zu prüfen, in wieweit vorhandene Installation übernommen werden kann. Ansonsten werden zur Beheizung einlagige Plattenheizkörper eingesetzt. Anstelle der alten Gasthermen werden Wohnungsstationen installiert. Die Erschließung der Wohnungsstationen erfolgt über die ausrangierten Schornsteine. Die Betriebsweise dieser Wohnungsstationen ist die gleich wie im Neubau.
Die Wohnungen werden nur über die Fensterlüftung gelüftet.

Wärmeversorgung / Energiebunker
Das Weltquartier soll von einem ehemaligen Flak-Bunker, der als „Energiebunker“ umgenutzt wird, zentral mit Wärme versorgt werden. Auf dem Energiebunker soll eine Solaranlage zur Wärmeversorgung installiert werden. In dem Bunker sollen Holzhackschnitzelkessel installiert werden, die zusammen mit der Solaranlage, über ein Nahwärmenetz, das Weltquartier versorgen.

Alternativ kann anstelle der Holzhackschnitzelkessel eine Blockheizkraftwerkanlage installiert werden. Die mit Gas aus einer Biogasanlage betrieben wird. Dabei wird Das Biogas auf dem Land in einer Biogasanlage erzeugt, aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist. In dem Bockheizkraftwerk wird es dann in Wärme und Strom sehr effizient umgewandelt.
Perspektive Torhaus

Perspektive Torhaus

Perspektive Torhaus

Perspektive Torhaus

Fassadenschnitt Torhaus

Fassadenschnitt Torhaus

Fassadenschnitt Torhaus

Fassadenschnitt Torhaus

Ansicht Modernisierung

Ansicht Modernisierung

Ansicht Modernisierung

Ansicht Modernisierung