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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2007

Pflegeheim Haus Hasenberg

1. Preis

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

PKi holistic engineering

Bauingenieurwesen

ACTIV-IMMOBILIEN GmbH & Co. KG

Private Bauherren

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Das Grundstück für das „Haus Hasenberg“ liegt am südöstlichen Rand des Quartiers Rotenwald-, Reinsburg- und Klugestrasse am oberen Ende der Bismarckstrasse. Der vorgeschlagene Baukörper formuliert mit seinem Hochpunkt eine markante Gebäudeecksituation und nimmt gleichzeitig durch die differenzierte Staffelung der Traufen Bezug zu der umgebenden Bebauung auf. Dadurch entsteht ein signifikanter Baukörper der sich einerseits maßstäblich einfügt und sich andererseits selbstbewusst als eigenständiger Stadtbaustein zeigt.

Der Rücksprung an der „Gebäudeecke“ formuliert einen angemessen proportionierten Vorplatz. Er empfängt die Besucher, lädt zum Verweilen ein und fördert den kommunikativen Austausch der Bewohner des Seniorenzentrums „Haus Hasenberg“ mit den Bewohnern des Wohnumfelds.

Der Baukörper bildet auch entlang der Klugestrasse eine klare Raumkante. Das Ende des Baukörpers ist gegenüber dem abknickenden Strassenverlauf deutlich zurückgesetzt und nimmt Bezug auf die bestehende offene Zeilenstruktur im westlichen Teil des Quartiers.

Die entlang der Klugestrasse ansteigende Topographie wird terrassenartig abgestuft und leitet in den Garten über der im Gegensatz zum Vorplatz als Rückzugsbereich für das Pflegeheim zur Verfügung steht.


Nutzung

Zur Stärkung der Identität des Standorts und unter Berücksichtigung vielfältiger Synergieeffekte werden ergänzend zum Pflegeheim Seniorenwohnungen vorgeschlagen. Durch die Kombination von betreutem Wohnen und Pflegeheim können ältere Menschen so lange wie möglich ihre Selbständigkeit erhalten und gleichzeitig so sicher wie möglich leben. Es kann so viel Betreuung wie nötig angeboten werden, die jederzeit dem sich ändernden persönlichen Bedarf angepasst werden kann.
Ein angemessenes Verhältnis verschiedener Wohnungsgrößen und -typologien ermöglicht unterschiedlichsten Personengruppen ideale Wohn- und Lebensbedingungen im Alter. Dafür werden sowohl barrierefreie (DIN 18025 T2) als auch rollstuhlgerechte Wohnungen (DIN 18025 T1) angeboten. Um dem „Qualitätssiegel Betreutes Wohnen“ zu entsprechen, werden Gemeinschaftsräume, Pflegebäder, Therapieräume, ein Cafe im Erdgeschoss etc. angeboten.


Gebäudekonzept

Über den Vorplatz wird der Besucher in das Seniorenzentrum geführt. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang, die Verwaltung und ein Café als Treffpunkt. Über eine großzügige Treppe und den gläsernen Aufzug gelangt man in die beiden Pflegegeschosse. Gemeinschaftsräume und der Personalstützpunkt sind zentral angeordnet. Von dort bestehen vielfältige Raum- und Blickbeziehungen.
Zwei Pflegebereiche sind je Geschoss auf die Gebäudeflügel verteilt. Die klare Gebäudestruktur ermöglicht den Bewohnern eine leichte Orientierung. Aufweitungen an den Flurenden bilden zusätzliche Rückzugsbereiche für die Bewohner. In beiden Pflegegeschossen besteht eine direkte Anbindung an den Garten die neben der Gartenterrasse am westlichen Kopf des Gebäudes und im 1.Pflegegeschoss zusätzlich über den Gemeinschaftsraum ermöglicht wird.

Über zwei gesonderte Erschließungskerne werden die über dem Pflegeheim befindlichen Wohngeschosse erreicht. Ein großzügiger Laubengang mit Verweilqualität dient neben der Erschließung als Treffpunkt und fördert die gewünschte Kommunikation. Sämtliche Gemeinschaftsräume sind über den Laubengang zugänglich. Alle Wohnungen haben Loggien oder Terrassen als Rückzugsbereich.

Der zurückspringende verglaste Eingangsbereich formuliert eine offene und kommunikative Geste. Der Gedanke „Seniorenzentrum als Begegnungsstätte“ wird durch den Vorplatz und das ihm zugewandte Cafe weiter unterstützt. Die Gestaltung der Fassaden reagiert auf die unterschiedlichen Nutzungen, differenziert und gliedert den Baukörper und schafft einen maßstäblichen Bezug zur umgebenden Bebauung.
Klarheit, Offenheit und Funktionalität, der Kontrast zwischen Transparentem und Geschlossenem, die Ablesbarkeit der Funktionen, Maßstäblichkeit und Materialehrlichkeit, die spannungsvolle Wechselbeziehung von Innen nach Außen sind die Kennzeichen der neuen Architektur.


Freianlagen

Die vorhandenen Bezüge aus dem Gebäude werden im Garten aufgenommen. Terrassen und Sitzplätze im Garten bieten für die Bewohner qualitätsvolle Aufenthaltsbereiche im Freien mit unterschiedlichen Themenbereichen und schaffen Raum für Begegnungen. Die Heckenelemente gliedern die einzelnen Gartenthemen und bilden in der Anlage eine gestalterische Einheit. Neben einem „Sinnesgarten“, der mit Duftpflanzen und einem Kräutergarten den Bewohnern ein kommunikatives Gartenangebot bietet, ist auch ein „Aktivgarten“ im Konzept integriert. Hier werden Einrichtungen zur Bewegungserfahrung und körperlichen Betätigung angeboten. Die Sandsteinmauer im Westen des Gartens dient der Terrassierung und wird als verbindendes Element ins Gebäude geführt. Ein Wasserbecken schafft einen hochwertigen Aufenthaltsbereich an der Terrasse, bietet reizvolle Stimmungen und ergänzt die Gartenatmosphäre mit einem angenehmen Wassergeräusch im Hintergrund. Solitäre Bäume bilden räumliche Schwerpunkte in der Anlage und stellen den Übergang zu den benachbarten Gartenflächen her. Im Sommer sorgen sie mit Ihrem lichten Blätterdach für eine Beschattung und einen grünen Charakter.