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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2001

Wohnen in den Ministergärten

1. Preis

Hemprich · Tophof Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Wohnen in den Ministergärten
Die hier zu planenden, hauptsächlich dem Wohnen gewidmeten Gebäude, werden einen der geschichtlich wichtigsten Orte Berlins einnehmen. Die "Wohngebäude in den Ministergärten" stehen wirklich in der Mitte der ehemaligen Gärten der alten Adelspalais ander Wilhelmstraße.
Mit der Entstehung zweier deutscher Staaten und der Teilung Berlins entstand ein "Nicht-Ort", an dem für Jahrzehnte nicht mehr gerührt wurde. Selbst der Name "Wilhelmstraße" verschwand, noch in den uns heute zur Verfügung gestellten Plänen ist teilweise der Name "Otto Grotewohl Strasse" vermerkt.
Nachdem Ende der achzigeriger Jahre in der DDR eine Straßenrandbebauung in Berliner Traufhöhe an der damaligen Otto-Grotewohl-Straße entstanden war, wurde nach der Wende auf einem Teilgrundstück der Ministergärten das "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" durchgesetzt und mit dem Stelenfeld von Peter Eisenman eine einmalige Konzeption gefunden.
Die beiden in diesem Wettbewerb zu konzipierenden Gebäude sollen jetzt entlang der neu eingeführten Straße städtebaulich und nutzungstypologische Eingriffe arrondieren.
Beide Häuser werden mit ihren westlichen Fassaden die neue, alte Stadtgrenze Berlins zwischen Brandenburger Tor und den neuen Landesvertretungen markieren und die "Rückwand" zum Denkmal der ermordeten Juden Europas bilden.
Die neuen Blockfiguren antworten trotz der angestrebten Zurückhaltung mit den reduzierten Volumeneinschnitten genau und diszipliniert auf die Umgebungsbedingungen, seien es die verglasten Anschlüsse an die Plattenbauten, die Staffelgeschosse entlang der Strassenräume oder die zum Mahnmal betonte Wand.

Der Anspruch, hier nicht allein nur die funktionalen und gestalterischen Rahmenbedingungen für einen herausgehobenen Wohnstandort zu bearbeiten, sondern auch in besonderem Maße der Übergang vom Privaten der Wohnung zum Öffentlichen der Rückwand des Denkmals der ermordeten Juden Europas sehen wir hier als die besondere Herausforderung an das städtebauliche und architektonische Konzept.