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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neue Mitte Schönau in Mannheim

Lageplan

Lageplan

3. Preis

mharchitekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Mit dem Schönauplatz, dem Multidach und dem Spielpark sowie den damit verbundenen vielschichtigen öffentlichen, sozialen und kommerziellen Nutzungen soll die Neue Mitte attraktive Anziehungspunkte mit einer hohen und über den ganzen Tag verteilten Besucherfrequenz erhalten.
Das mit einer multifunktionalen Fuß- und Radverbindung direkt an die Neue Mitte angebundene nachhaltige Wohnquartier belebt und stärkt die Neue Mitte zusätzlich. In Schönau schlägt ein neues Herz in einem neuen Rhythmus!
Die Neue Mitte stärkt gleichermaßen die Nord-Süd Verbindung – die Verbindung Bildungs- und Sportcampus über die Neue Mitte zur Lilienthalstraße und in die südlichen Stadtquartiere – sowie die Ost-West Verbindung zu den angrenzenden Stadtquartieren, zum Schönauweg und den Waldgebieten im Osten.
Entwickelt als autoarmes Gesamtquartier liegt der Fokus auf attraktiven Fuß- und Radverbindungen, welche durch Stadtbahn und Bus ergänzt werden.


DAS MULTI-DACH für
_ die Stadtbahnhaltestellen
_ die Bike&Ride-Anlage
_ die Mobilitätsstation mit E-Tankstellen für Fahrräder, Scooter, etc.
_ die Außenbereiche von Café und Läden
_die Verbindung über die Stadtbahntrasse
_ Photovoltaik-Anlagen als Energiestation
_ intensive Retentionsflächen
_ eine öffentliche Dachterrasse – die ‚ÜberschauBar‘ der neuen Mitte

Beurteilung durch das Preisgericht

Sehr konsequent verfolgen die Verfasser der Arbeit 1111 für Schönau das Ziel, eine neue Mitte mit vielfältigen attraktiven Anziehungspunkten zu schaffen.

Diese neue Mitte wird gebildet aus einem Dreiklang markanter öffentlicher Räume an der Stadtbahnendschleife: dem Schönauplatz, dem Multidach und dem Spielpark. Die Nutzungsbündelung und damit einhergehende Aktivierung im Bereich der Schleife wird zur Belebung des Stadtteils und der Schaffung einer ablesbaren neuen Mitte von der Jury begrüßt.

Die Konzentration der baulichen Nutzungsangebote mit dem Supermarkt, ergänzenden Einzelhandelsangeboten, Büros sowie dem Biergarten und dem Kiosk ist folgerichtig.
Demgegenüber wird das Quartier westlich der verlegten Ortelsburger Straße ausschließlich dem Wohnen gewidmet. Es werden vier offene und zugleich kompakte Blöcke entwickelt, die mit ihrer Kombination aus Zeilen-, Punkt- und Winkelhäusern vielfältige Wohntypologien und Wohngrundrisse anbieten. Es entstehen grüne Wohnhöfe mit feingliedrigen Freiräumen, die in ihren Proportionen und differenzierten Öffentlichkeitsgraden überzeugen.

Herzstück des Quartiers ist ein durchgängiger gut dimensionierter Ost-West gerichteter Freiraum, der als kombinierter Fuß- und Radweg den neu konzipierten Schönau Weg aufnimmt und unprätentiös bis an die neue Mitte heranführt. Die Parkierung wird konventionell in Tiefgaragen gelöst.

Die Ausbildung der beiden mischgenutzten Blöcke am westlichen Rand der Wendeschleife überzeugt die Jury nicht nur in der Nutzungskonzeption, sondern auch in Bezug auf ihre Anordnung mit den Vor- und Rücksprüngen der Gebäude. So formt sich beiläufig der neue Schönauplatz, der seine finale Ausprägung mit der Errichtung des großen Stadtdachs in der zweiten Bauphase erhält. Auch die große Geste des neuen Stadtdaches findet durchaus Zustimmung und wird, wenngleich von beachtlicher Höhe, als grundsätzlich technisch möglich gesehen, löst aber in Bezug auf die angebotenen Nutzungen auch Kontroversen aus. Während einige das multifunktionale Dach als neuen Attraktor auch für die angrenzenden Quartiere verstehen, sehen andere die Aufenthaltsqualität unter dem Dach und seine Belichtung kritisch. Trotz Überdachung werden zusätzliche Fahrgastunterstände zum Witterungsschutz nötig.

Der Nordteil der Straßenbahnendschleife bildet – schlüssig – einen starken grünen Kontrapunkt zum Stadtdach. Der Spielpark in Verbindung mit Biergarten, Sport und Spiel führt zu einer intensiven Nutzung auch der Gleisinnenflächen, die in der vorgeschlagenen Form nicht immer verträglich mit der Bahnnutzung sind. Das Schönau-Center findet ein Vis-à-Vis mit dem neuen Park-Pavillion; dieser setzt die beiden Seiten aber eher formal und nicht funktional in einen Bezug. Die Nutzungsangebote des Innenbereichs müssten insgesamt noch stärker in Bezug zu der östlichen Seite gesetzt werden.

Insgesamt ist es eine Arbeit, der es gelingt, ein markantes, zeitgenössisches Zentrum für Schönau zu schaffen, dessen gestalterische Angemessenheit nicht einhellig beurteilt wird.
Neue Mitte Schönau

Neue Mitte Schönau

Perspektive

Perspektive

Nachhaltigkeitskonzept

Nachhaltigkeitskonzept

Modell

Modell