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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 09/2020

Stadt im Wandel - Stadt der Ideen 2020: "Nachhaltige Kreislaufkonzepte für das Planen und Bauen in Berlin-Brandenburg"

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Bundeszentrum für den Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V. in Berlin-Neukölln

Anerkennung

ZRS Architekten Ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Wer gärtnert, denkt in Kreisläufen. Wer baut, kann das auch. Heute geht durch Um- und Rückbaumaßnahmen anfallendes Altholz zu nahezu einhundert Prozent in die thermische Verwertung. Ein Werkstoff, der vor mehreren hundert Jahren angepflanzt und vor über einhundert Jahren geerntet und zu einem Bauelement aufbereitet wurde, wird verbrannt!

Versteht man jedoch Materialien – auch Holz, das bereits in der Vergangenheit zu Bauteilen verarbeitet wurde – nach deren Einsatz in Gebäuden nicht als Abfall, sondern als wertvolle Ressource und macht diese Materialien durch gezieltes Re- oder Upcycling wieder für das Bauen nutzbar, nähert man sich dem Kreislaufprinzip des Gärtnerns. Das Bauen eines möglichst Ressourcen-optimierten oder sogar Ressourcen-positiven Hauses wird möglich. Das neue Haus des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e.V. ist ein solches Haus! Die Aufteilung der Anlage in insgesamt vier Baukörper mit jeweils sehr unterschiedlichen Anforderungen an Raum und Konstruktion lässt ein Ensemble aus vier Fallstudien zum neuen Bauen mit Holz entstehen. Durch diese Varianz – ganz dem Motto „Kleine Gärten, große Vielfalt“ folgend – präsentiert sich das Pilotprojekt weniger als universelles Rezept, sondern lädt vielmehr dazu ein, von hier aus weiter zu denken und zu handeln – zur fünften, sechsten, siebten Fallstudie an anderer Stelle.

Ein innovativer Holzbau, der keine Bäume fällt! Durch die innovative Verwendung von regionalem, recyceltem Altholz müssen keine Bäume mehr für den modernen Holzbau gefällt werden. CO2 intensive Transportwege entfallen, eine intelligente Kaskadennutzung und der Nachweis der Schadstofffreiheit überführt die wertvolle Ressource Holz in einen Baukreislauf und verlängert somit den CO2 Speicher des Materials. Das zu erwartende kleinteilig anfallende Nadelholz wird über moderne Tragkonstruktionen und Verbindungstechniken optimal genutzt und ermöglicht große Spannweiten. Die vorgefertigten Bauteile sind reversibel geplant und verbunden, um eine zukünftige Nutzung zu ermöglichen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Diese Arbeit überzeugt insbesondere unter dem Aspekt des ressourcenoptimierten Bauens
in Kreisläufen unter Wiederverwendung bereits vorhandener Baustoffe. Das Projekt
umfasst eine Kombination von vier in ihrer Form und Raumwirkung sehr unterschiedlichen
Gebäuden, die in Holzbauweise hergestellt werden. Dabei wird regional recyceltes Altholz
verwendet, wodurch sich der CO2 Speicher des Materials verlängert. Ein weiterer Baustoff
ist Lehm aus lokalem Aushub, der nicht nur wiederverwendet und ökologisch abgebaut
werden kann, sondern aufgrund seiner hochdämmenden Eigenschaft auch ein
ganzjähriges, komfortables Raumklima schafft.
Darüber hinaus werden Grünflächen intensiv in das Projekt integriert. So sollen Dach- und
Fassadenbegrünung entstehen und zwischen den Gebäuden Raum zum Gärtnern
geschaffen werden.
Die Arbeit bezieht sich auf ein konkretes Projekt, das für andere Projekte jedoch
beispielhaft angewendet werden kann.
Grundriss | EG

Grundriss | EG

Grundrisse | Obergeschosse

Grundrisse | Obergeschosse

Konzept für Kreislaufgerechtes Bauen

Konzept für Kreislaufgerechtes Bauen