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Verhandlungsverfahren | 11/2020

Ersatzneubau und Erweiterung der Johannes-Helm-Schule Schwabach mit 2-fach Turnhalle

Zuschlag

LMJD Dennerle Motzet Architekten Part mbB

Architektur

Erläuterungstext

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ALLGEMEINES UND GRUNDLAGE

Die Stadt Schwabach plant aufgrund gestiegener Schülerzahlen die Neustrukturierung der Johannes-Helm-Grundschule in Schwabach. Das bestehende 2009 sanierte und dreige-schossige Schulhaus aus dem Jahr 1953 soll in die Überlegungen einbezogen werden.

Am Standort mit den Grundstücksteilen 656/4, 656/9, 656/15 und 656/20 soll eine 5 - zügige Grundschule mit zwei Deutschklassen und einer Doppelsporthall inkl. der Außenflächen für die Pause und den Sport entstehen.

STÄDTEBAU

Der Schulstandort der Johannes-Helm-Grundschule an der Penzendorfer Straße in Schwabach wird um einen dreigeschossigen und zum Bestandsschulhaus leicht gedrehten Erweiterungsbau im Bereich der abzubrechenden Turnhalle ergänzt. Die um ein Geschoss eingegrabene Sporthalle wird parallel der Penzendorfer Straße angeordnet.

Durch die Ausrichtung und Lage des Neubaus wird eine neue, städtebaulich prägnante Adresse an Penzendorfer Straße in Verbindung mit der geplanten Bushaltestelle gebildet. Die Schüler gelangen unabhängig vom PKW-Verkehr (Lehrer und Anlieferung Mensa / Sporthalle) direkt auf einen großzügigen Pausenhof zwischen Bestand und Neubau. Der neue barrierefreie Eingangsbereich wird gerahmt und akzentuiert durch eine Brücke und eine Überdachung zum Bestand. Durch die mittige Lage des Eingangs ist eine Pufferung der morgendlichen Schülerströme von der Penzendorfer Straße, wie auch von der Wallen-rodstraße gewährleistet.
Eine fußläufige trockene Erschließung aller Nutzungen ist sichergestellt.

Der Pausenhof, welcher sich im Süden des Neubaus fortsetzt, wird strukturiert durch den vorhandenen Höhenausgleich, der durch Rampen und Spielebenen barrierefrei hergestellt werden soll. Der auf dem Pausenhof vorhandene aufgedruckte ‚Bachlauf‘ wird aufgenommen und führt durch den Pausenhof. Die durch die Baumaßnahme entfallenen Bäume werden ergänzt.

Das Biotop östlich des Förderzentrums soll als natürlicher Puffer zur Weißenburger Straße ganz bewusst belassen werden und den Kindern als grüne Lunge und Naturressource in Form eines Lehrpfads mit Bienenkörben und Fledermaushöhlen zur Verfügung stehen, da-bei spielerisch den Respekt gegenüber der Natur vermitteln.

Aus funktionalen und ökologischen Gründen (geringer Flächenverbrauch der versiegelten Fläche) wird der Allwetterplatz (20 x 28m) auf dem Dach der Sporthalle abgebildet. Dies in Zusammenhang mit einer multifunktional nutzbaren zusätzlichen Sportfläche, die optional noch mit einem Sonnendach ausgestattet werden kann. Die 65m Laufbahn befindet sich über dem unterbauten Bereich der Turnhallenerschließung im UG.
Das Rasenspielfeld mit einem Spielfeld von 23 x 40m kann nach dem möglichen Abbruch des Förderzentrums südlich der Sporthalle abgebildet werden.

Oberste Prämisse bei der Platzierung des Neubaus ist das Bauen im laufenden Betrieb der Bestandsbaukörper, sowie die Nachnutzung des Schulareals nach einem möglichen Abbruch des Förderzentrums. Durch eine geschickte Nutzflächenverteilung des Neubaus (lediglich ein Untergeschoss und drei Obergeschosse) sollen zudem die konstruktiven Aufwendungen (z.B. durch ein Überbauen der Sporthalle, durch erforderliche Verbaumaßnahmen) gering gehalten werden.

Stellplätze für Lehrer und die externe Nutzung werden unabhängig vom Schulbetrieb, östlich der Sporthalle vorgesehen.

Die Abstandsflächen des Neubaus können auf dem Grundstück abgebildet werden.

GEBÄUDEKONZEPT

Auf Grundlage des fiktiven Raumprogramms und der gestellten strukturellen Anforderungen, wird vorgeschlagen im Erweiterungsbau die Nutzungen der Verwaltung, der Mensa und von vier Lernhausclustern in Verbindung mit zwischengeschaltenen Deutschklassen abzubilden. Dies wird ergänzt durch die über das Untergeschoss direkt angebundene Sporthalle.
Der bereits sanierte Bestand wird nur punktuell und kostenschonend adaptiert und bein-haltet die Werk- und IT-Räume der Schule, sowie ein Lernhauscluster.

Nach Fertigstellung der Baumaßnahme wird die Johannes-Helm-Schule zukünftig über den Pausenhof und eine über ein Oberlicht lichtdurchflutete Pausenhalle erschlossen. An-grenzend und zuschaltbar zur Pausenhalle befinden sich der Mehrzweckraum, der Musiksaal und die Mensa. Eine externe Nutzung kann außerhalb der Schulzeit jederzeit stattfinden. Im südlichen Erdgeschossbereich befindet sich, leicht auffindbar für die Eltern, die Verwaltung. Der Hausmeister befindet sich zentral direkt am Eingang. Die Küche der Mensa erhält im Übergang zur Sporthalle einen Anlieferhof für Ver- und Entsorgung.

Die Obergeschosse des Neubaus werden über zwei Treppenhäuser erschlossen. Im nördlichen Treppenhaus befindet sich der Aufzug für die barrierefreie Erschließung.
In den Obergeschossen werden insgesamt 4 Lernhauscluster in Anlehnung an das Münchner Lernhauskonzept‘ abgebildet, die sich angrenzend an die vertikale Erschließung um einen Lichthof gruppieren. Der Lichthof als zentrales Element sorgt für die Belichtung und Belüftung der zentral gelegenen Lernwerkstätten, die über mobile Trennwände mit den Ganztagsbereichen verbunden werden können und in direktem Sichtkontakt zu den Team-räumen platziert werden. Glasausschnitte in den Trennwänden ermöglichen Blickbeziehungen und erzeugen eine helle, freundliche und transparente Lernatmosphäre.
Durch die Lage der Ganztagesbereiche können flexibel der gebundene, sowie der offene Ganztag angeboten werden.
Die Deutschklassen befinden sich zwischen den Clustern und können somit auch jederzeit im Überhang als Klassenraum verwendet werden.

Der Werkbereich im nördlichen Bestandsbaukörper, der von allen Schülern ebenso barrierefrei erreicht werden muss, wird über eine Brücke im ersten und zweiten OG erschlossen. Die Brücke in konstruktiver Form eines Bücherregals ist für die Schüler Begegnungsort, Lesebereich und Ausstellungsort (aus dem Werkbereich) zugleich.
Im Erdgeschoss des nördlichen Bestands können schulspezifische Angebote, wie eine zusätzliche Deutschklasse, eine Theaterwerkstatt oder aber zusätzliche Werkräume ergänzt werden.
Im südlichen Bestandsbaukörper wird ein Zug der Schule als Lernhauscluster abgebildet und baulich unverändert und kostensparend belassen. Eine Anbindung an den Neubau er-folgt trockenen Fußes unter einem Verbindungsdach, welches im Pausenbetrieb eine sinn-volle überdachte und verschattete Fläche bildet.

Der Neubau der Doppelsporthalle steht in direkter Verbindung mit dem Schulneubau. Über die Haupttreppe der Pausenhalle gelangt man im Untergeschoss in den Stiefelgang der Umkleiden und über den Turnschuhgang in die jeweilige Halle. Ebenso werden Technikflächen hier angebunden. Die Sporthalle ist um die Wandhöhe der kraftabbauenden akustisch wirksamen Wandverkleidung in das Erdreich eingebunden, die Belichtung erfolgt über die Nordfassade.
Die Erschließung der Halle für externe Nutzer erfolgt unabhängig über eine separaten Ein-gang an der Penzendorfer Straße. Über die vertikale Erschließung gelangt man zu den Umkleiden, wie auch zum Dach der Sporthalle mit dem Allwetterplatz. Die Flucht- und Rettungswege sind gewährleistet.