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Einladungswettbewerb | 02/2008

Realisierungswettbewerb Fallersleber-Tor-BrĂĽcke

1. Preis

Schulitz Architekten

Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

Ingenieursozietät Peil, Ummenhofer und Partner

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht Fallerslebertorbrücke

Vorbemerkung:
Als Peter Joseph Krahe 1825 die Torhäuser baute, dominierten diese noch den Eintritt zur Stadt Braunschweig. Heute wird ihre Wirkung durch große Bauvolumina reduziert. Es bedarf so bei dem relativ großen Abstand zu den Torhäusern einer zusätzlichen Akzentuierung, die sich jedoch nicht mehr durch vertikal aufstrebende Volumina erzielen lässt, sondern nur durch sanfte, der Situation angemessene Zeichen.


Ziele:

• Aufnahme der symmetrischen Platz- und Raumfolge, die vor allem durch das Gegenüber der Krahe-Torhäuser vorgegeben ist, auch im Brückenbereich und Gestaltung des sich daraus ergebenden spannungsreichen Zusammenwirkens zwischen orthogonaler Brücke und schräger Querung der Oker.
• Erinnerung an die über hundertjährige denkmalgeschützte Möller-Brücke durch die Wiederaufnahme der Abmessungen der Trägerform bei gleichzeitiger Gestaltung eines modernen, weitergespannten Brückenbauwerks.
• Interpretation der historischen Einschnürung, nicht als abrupte Verengung sondern als dynamische Akzentuierung des Verkehrsflusses mit einer Aufweitung im Fußgängerbereich als Einladung zum Verweilen. (Die Kurve der Aufweitung als Projektion der Möllerschen Trägerform auf die Fußgängerebene)
• Sichtbarmachung der Brücke durch ein angemessenes, über der Fahrbahnebene liegendes Zeichen. Dadurch Fortsetzung der braunschweiger Brückentypologie:
-dem Blick entzogene AutobrĂĽcken
-sichtbare Fußgängerbrücken
• Erhöhung des natürlichen Lichteinfalls unter der Brücke zur Schaffung einer freundlichen Atmosphäre für den Weg des botanischen Gartens.
• Kurze Bauzeit für minimale Beeinträchtigung des Verkehrs
• Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.
• Verschmelzung der Teilstandorte des botanischen Gartens zu einer in den Landschaftsraum integrierten Gesamtanlage.


MaĂźnahmen BrĂĽckenbauwerk:

• Brückenkonstruktion aus zwei komplementären, sich ergänzenden statischen Systemen. Die Fahrbahnbrücke als eine von einem Sprengwerk gestützte Stahl- Beton- Verbundkonstruktion in Form der Möllerschen Hängegurtträger. Die Fußgängerbereiche in Umkehrung dieser Hängegurtträger als leichte von einem Bogen abgehängte Stahlkonstruktion
• Erfahrbarmachung der Brücke für die Bootfahrer und Passanten des botanischen Gartens in seiner Gesamtform und für den Passanten auf der Straßenebene durch den Bogen.
• Fahrbahnbrücke: Einhaltung der historischen Trägerhöhen trotz der vergrößerten Spannweiten (von 19m auf 29m) durch Stützung der Träger über Sprengwerkstreben. Vermeidung abhebender Kräfte durch Abtragung aller vertikalen Lasten über die Lager der Brückenträger und durch Aufnahme von Horizontalkräften nur durch horizontale Lagerung der Sprengwerkstreben. Koppelung der Strebenfußpunkte mit dem Auflagerpunkt der Brückenträger über jeweils 2 Vollstäbe.
• Fußgängerbereiche: Abhängung außen von einem flachen Bogen, innenseitig gehalten am Fahrbahntragwerk. Eine gitterrostgedeckte Lichtöffnung zur Ausleuchtung des Raumes unter der Brücke und zur Erfahrbarmachung des Tragwerks der Fahrbahnbrücke.
• Der flache Bogen als Zeichen der Brücke und quasi als Rahmen für den sich dem verweilenden Passanten bietenden Okerblick. Leuchten unterhalb des Gehwegs zur Ausleuchtung des Bogens und der äußeren Träger der Fahrbahnbrücke bei Nacht.
• Zusätzliche Leuchtkörper auf den historischen Pylonen zur Akzentuierung des Stadteingangs und zur Aufhellung nicht nur des Brückenbereichs, sondern auch der Okerlandschaft.
• Verkürzung der Bauzeit durch werkseitige Vorfertigung in Stahl und bauseitige Ausführung in Beton.
• Geringe Kosten durch schlanke Stahl-Beton-Verbundkonstruktion.
• Im Uferbereich der Okerumflutgrabens wird das Relief neu modelliert und die Blickbeziehungen in den Grüngürtel geöffnet.
• Durch die Profilöffnung wird die Chance genutzt, mit einem Verbindungssteg den neuen Teil des Botanischen Gartens im Süden mit dem Stammgelände zu verbinden. Entlang des Steges wird ein neuer Lebensbereich am Wasser unter Einbeziehung des Reliefs und der differenzierten Lichtverhältnisse aufgebaut.