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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2021

Masterplan IdF NRW - Strukturoptimierung der Standorte in Münster und Telgte

Perspektive

Perspektive

3. Preis

Preisgeld: 83.800 EUR

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Stammgelände:
Leitidee ist die Komposition differenzierter, kleinteiliger, den erhaltenswerten Bestand wahrender, ergänzender Baukörper und sich dar-aus ergebende Freiräume als überzeugender Campus-Gedanke. Die städtebauliche Gesamtkonfiguration ist in Massenverteilung und Höhenstaffelung sehr maßstäblich gewählt und wirkt harmonisch mit dem gebauten Umfeld.

Alle Funktionen sind um einen zentralen Freiraum angeordnet, im südlichen Bereich richtigerweise landschaftlicher geprägt, im nördlichen Bereich funktionsbegründet städtischer geprägt. Die differenzierten Baukuben mit ihrer Anordnung (Vor- und Rücksprünge) führen zu einer guten Gliederung des Freiraums, der jedoch eine eindeutige Orientierung auf dem Gesamtareal gleichwohl vermissen lässt. Dies ist primär begründet durch eine zu starke inhaltliche wie graphische Differenzierung und Kleinteiligkeit der Freiflächengestaltung. Insbesondere die hier in den Außenanlagen ausformulierten Retentionsräume sind zum einen in ihrer Quantität überdimensioniert und minimieren die Nutzbarkeit des Freiraumes, zum anderen in ihrer Qualität und Ausformung zu wenig entwickelt. Auf den Baumbestand wurde konsequent Rücksicht genommen und mit den ergänzenden Bepflanzungen wird ein hohes Grünvolumen erreicht. Die Freiraumthemen „Fontänenfeld“ und die Intensität der Bespielung des öffentlichen Raums am Kanal werden als nicht angemessen angesehen und führen insgesamt zu einer Überfrachtung des Ortes.

Der neue Auftritt des IdF NRW an der Wolbecker Straße wird durch einen viergeschossigen Solitär-Kubus betont und ausformuliert. Lage und Ausformung überzeugen jedoch noch nicht in Gänze: Insbesondere die Aspekte der Einbindung und Korrespondenz mit den bestehenden Gebäuden überzeugen nicht vollends, zudem gibt der etwas unentschlossen ausformulierte Vorplatz den Blick auf das fünfgeschossige, architektonisch weniger qualitätvolle Bestandsgebäude frei. Die durchaus sinnvolle Lage der Anmeldung und die Lage der Tiefgarage direkt an der Wolbecker Straße ist im Hinblick auf die Aufenthaltsqualität des Vorplatzes im Detail nicht überzeugend. Die Verkehrsführung wird kritisch beurteilt.

Die architektonische Qualität und Ausformung der Gebäude entspricht den Erwartungen an das Erscheinungsbild des IdF NRW und greift im Material Bestands- und Umgebungsmotive selbstverständlich und klar ausformuliert auf.

Das funktionale Konzept bietet eine klare Strukturierung: Empfang und Verwaltung im Südkubus, Ausbildungsbereiche im Norden am urban ausgeprägten Platz gepaart mit Mensa und Gastronomie mit begrüßenswerter Ausrichtung zum Dortmund-Ems-Kanal, Hotel- und Unterbringungsfunktionen mit Orientierung zur grünen, ruhigen Mitte. Grundrissschwächen sind nicht erkennbar. Die Funktionsverteilung auf dem Areal führt einerseits zu einer Funktionstrennung, gleichzeitigergeben sich nachteilig lange Wege zwischen den Funktionseinheiten.

Außenstelle:
Kleinteilige Gebäudevolumina werden in einem klar orthogonalen System rund um die Übungshalle angeordnet, deren Wahrnehmbarkeit in der Hauptzufahrtfunktion zum Grundstück erhalten bleibt. Die positiv zu beurteilende Kleinteiligkeit führt jedoch zu einer hohen Versieglung des Areals. Die Eingrünung und Vorzonenausgestaltung zur Kötterstraße sind dem Landschaftsraum angemessen.

Die Funktionseinheiten sind zwar klar verteilt, zoniert und grundsätzlich funktionsfähig, das Empfangsgebäude ist richtig positioniert. Die räumliche Trennung der Werkstätten in mehrere Gebäude ist jedoch nicht akzeptabel. Zudem fehlen dem Konzept einige Stellplätze.

Die Ausformung der Architektur ist hier relativ unklar und bedürfte einer deutlichen Konkretisierung.

Resümee:
Die Arbeit bietet ein schlüssiges und nachvollziehbares Gesamtkonzept, welches auf die städtebauliche Kleinteiligkeit des Umfelds gut reagiert, jedoch insbesondere in der Ausformulierung der Freiräume Schwächen zeigt.
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

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