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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2008

Sanierung und Umbau der Kleinmarkthalle

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

2. Preis

blfp planungs gmbh

Architektur

SHK+ Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee
Die Identität des Ortes wird gewahrt bzw. wieder hergestellt, in dem der funktional strenge Baukörper der Kleinmarkthalle, die Architektur der 50’er Jahre von störenden Um- und Anbauten späterer Jahrzehnte befreit wird. Es erfolgt ein Rückbau von Elementen, die die architektonische Grundidee des Raumes negieren. Dadurch erlebt man an diesem Ort wieder das lebendige Marktgeschehen. Der industrielle, schlichte Charakter des Gebäudes von Gerhard Weber bleibt erhalten. Der neue Kopfbau ergänzt die 50’er Jahre Architektur und ist in Anlehnung an den ursprünglich von Weber geplanten, aber dann aus finanziellen Gründen nicht realisierten, Bau entworfen. Die neuen Erweiterungen der Kleinmarkthalle und die notwendigen Veränderungen im Innenraum respektieren die architektonische Grundhaltung und stellen Ergänzungen im Sinne des Entwurfes von 1954 dar. Eingriffe in die denkmalgeschützte Bausubstanz sind nur im Bereich der neuen, notwendigen Öffnungen vorgesehen.

Bauliche Erweiterungen
Die Halle wird auf der Südseite durch eine an industrielle Container erinnernde eingeschossige lineare Spange erweitert. Sie ist durch eine Fuge entlang der bestehenden Außenwand und den sichtbaren Stahlrahmen abgelöst. Die Metzgerstände erhalten hier ungestörte Zonen für ihre Kundschaft neben dem allgemeinen Kundenstrom. Durch Drehung der neuen Stände um 90° gewinnt man eine transparente Durchlässigkeit zum neu gestalteten Freiraum auf der Südseite der Kleinmarkthalle. Saisonal erwünschte Öffnungen der hier gelegenen Stände, direkt zu diesem Außenbereich, sind durch einfache, mobile Fassadenelemente möglich.
Unter der Spange wird eine Tiefgarage für die Händler errichtet, die hier ihre Anlieferung zu den Lagerräumen im Untergeschoss haben.
Auf der Westseite wird der Halle ein in seinen Proportionen dem Platz angepasster zweigeschossiger Kopfbau vorgestellt, dessen nördliches Ende vom Liebfrauenplatz aus erkennbar ist. Durch bauliche Zurücknahme und Verwendung transparenter Materialien im Erdgeschoss, wird der Eingang zur Markthalle für die Kunden leichter auffindbar.

Innenräumliche Veränderungen
Der Standbereich im 1. Obergeschoss der Halle wird umgebaut und saniert. Hier entstehen, wie im Erdgeschoss, ruhigere Bewirtungsflächen, die mit der Dachterrasse über der neuen Spange verbunden sind.
Die Kleinmarkthalle wird am östlichen Kopfbau baulich leicht verändert, wodurch sie ein der bestehenden Fassade angemessenes, im Straßenbild hervortretendes neues Erkennungsmerkmal erhält. Im Rahmen des Umbaus des Gastronomiebereichs wird außen, über dem Eingang der Hasengasse, ein zusätzlicher Sitzbereich ergänzt. An Stelle des bisherigen Vordaches wird dem strengen Gebäude ein schmaler Balkon über die Länge der Gaststätte vorgelagert, der auf Stützen und einer Wandscheibe ruht, die im Erdgeschoss als Leitwand die Kunden zum Eingang der Markthalle führt.

Freiraumgestaltung
Um die Wirkung des Solitärs zu unterstützen, erhält der steinerne Stadtplatz rings um die Kleinmarkthalle eine einheitliche Gestaltung. Der westliche Teil des Platzes wird aufgrund der Höhensituation des Ortes entsprechend der Größe des Kopfbaues an der Hasengasse einen vertieften Vorbereich zum Eingang erhalten. Mit Stufen und einer behindertengerechten Rampe wird die Höhendifferenz ausgeglichen. Die beiden zu erhaltenden Bestandsbäume werden durch eine Betonaufkantung geometrisch gefasst und mit einer Holzauflage zum sitzen gestaltet. Eine Stelenreihe führt vom Liebfrauenplatz zu diesem Eingang, in dessen Nähe das Denkmal für Otto Hahn in die Platzgestaltung integriert wird.
Der südliche Platz wird durch Säulen-Eichen zur Kammstruktur hin räumlich gefasst, deren Innenhöfe in private Grünflächen und Wegeverbindungen zur Berliner Straße gegliedert sind. Auf eine differenzierte Oberflächenbeschaffenheit des Belags zwischen Platz und Fahrbereich wird zu Gunsten einer großzügigen Wirkung verzichtet. Über Freitreppen ist der Platz mit der Dachterrasse im ersten OG der Markthalle verbunden. Vor den Metzgerständen auf Platzniveau werden bei saisonaler Nutzung auch Bestuhlung und Bereiche zum Verweilen angeboten. Die zurückhaltende Gestaltung lässt vielfältige temporäre Nutzungsmöglichkeiten zu.
Zur nĂĽchternen, unter Denkmalschutz stehenden, Nordfassade hin reagiert die Freiraumgestaltung entsprechend zurĂĽckhaltend und orientiert sich zur Wohnbebauung.


Städtebaulicher Ideenteil

Der städtische Raum um die Kleinmarkthalle wird verdichtet. Im unmittelbaren Umfeld gibt es eine Nachverdichtung durch Wohnen in der Stadt. Der wichtigen Rolle, die die Kleinmarkthalle zusammen mit den Kammbauten der Wohnblocks in der städtebaulichen Entwicklungsgeschichte im Zentrum der Stadt Frankfurt hat, soll durch die Freistellung des Baukörpers als eingestellter Solitär im orthogonalen Stadtraum, Rechnung getragen werden. Der frei im Stadtraum stehende Solitär der Halle wird von einer einheitlichen Platzgestaltung umgeben. Die untergeordneten Garagengebäude auf der Süd- und Nordseite werden durch innerstädtische Wohngebäude ersetzt. Der heute vorhandene Hinterhofcharakter wird durch maßstäbliche Arrondierung der bestehenden Gebäudestrukturen zu einer dem lebendigen Marktgeschehen angemessenen Kulisse verändert. Es entstehen Stadtvillen mit Atelier- bzw. Gastronomienutzung im Erdgeschoss als Ergänzung zum Angebot der Kleinmarkthalle. Weitere Bereiche der Nachverdichtung durch städtisches Wohnen befinden sich westlich an der Ziegelgasse und nördlich der Markthalle Architektonisch wird dabei die Architektur der 50’er Jahre neu interpretiert.
Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 2

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Baulicher Realisierungsteil – Blatt 3

Städtebaulicher Ideenteil

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Modellfotos

Modellfotos

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