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Award / Auszeichnung | 04/2008

Auszeichnung guter Architektur in Hessen 2008

Archetyp Haus

Archetyp Haus

\"Johann-Wilhelm-Lehr-Plakette\" (Großraum Wiesbaden) Wohnhaus Wohlfahrt-Laymann, Oberursel / Taunus

Auszeichnung

Meixner Schlüter Wendt Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das Wohnhaus Wohlfahrt-Laymann liegt in einem heterogenen Wohngebiet in hochwertigen Taunus – Lage in der Nähe von Frankfurt am Main.

Das auf dem Grundstück vorgefundene Wohnhaus aus den 20iger Jahren sollte eigentlich durch einen größeren Neubau ersetzt werden. Aus der genauen Betrachtung des Ortes und der Qualität dieses sehr bildhaften, traditionellen, „einfachen Hauses im Grünen“ entstand der Gedanke, es als Ausgangspunkt für die weiteren Planungen zu nehmen. Aus der Notwendigkeit der Erweiterung und der baupysikalischen Optimierung entwickelte sich das Konzept einer komplexen Transformation dieses archetypischen Hauses.

Tatsächlich wird eine neue Hülle um dieses Haus gestellt - so wird ein neuer Innenraum/ Zwischenraum erzeugt, der als neuer Raum genutzt werden kann. Die Position der Hülle bzw. ihr jeweiliger Abstand zum inneren Haus ergibt sich aus den funktionalen Erfordernissen der Grundrißstuktur.
Das innere Haus wird überall dort geöffnet bzw. aufgebrochen, wo Licht oder Raum für dessen Innenraum benötigt werden – diese Licht- oder Raumerweiterungen werden in Form von „Lichtstutzen“ oder „Raumstutzen“ auf die äußere Hülle projeziert und als Perforationen auf diese übertragen.
Das Dach des inneren Hauses wird aufgebrochen - die Dachräume werden mit vertikalen Raumstutzen nach oben erweitert.

Es entstehen Innen-/ Außen-/ Zwischen-/ und Unräume vielfältiger und „merkwürdiger“ Art . Komplexe und scheinbar einfache Räume wechseln sich ab. Es entstehen Paradoxien von Innen und Außen - eine scheinbar normale
Wirklichkeit wird verfremdet. Ein selbstverständlich entstandenes, einfaches, traditionelles „Haus im Grünen“ wird aufgelöst, umgewandelt und gleichzeitig überhöht -
im Sinne einer Metamorphose.
Es bestehen Analogien z.B. zu „Haus Ur“ von Gregor
Schneider (Biennale Venedig 2003 - Deutscher Pavillion)und Arbeiten von Gordon Matta-Clark.

Das Konzept der Umbauung wird möglich und sinnvoll durch die Tatsache, daß die Proportion des bestehenden Hauses mit einer normal dimensionierten Hülle umbaubar ist und daß die vorhandene Stuktur des Kernhauses gerade im ursprünglich nur teilweise nutzbaren Dach- bzw. Kniestockbereich sehr effizient erweitert werden kann.

Die massive Hülle stellt eine optimale bauphysikalische Aufwertung des unter diesem Kriterium sehr unzureichenden, dünnwandigen Holzhauses dar. Das innere Haus wird zu einem „Holzeinbau/ Möbel“ in einer bauphysikalisch zeitgemäßen Hülle.

Die Form der Licht- und Raumstutzen und deren perforative Abbildung in der Fassade ergibt sich aus bestehenden Öffnungen des Kernhauses, neuen erforderlichen Öffnungen oder der Überlagerung von bestehenden und neuen Öffnungen.

Das Farbkonzept unterscheidet die Elemente Haus – Raumstutzen – Hülle und intendiert eine eher abstrakte Lesbarkeit der Transformation.
Der dunkelbraune Erdboden des Gartens wird über die gleichfarbige Terrasse und den dunklen Parkettboden im Innern scheinbar bis an das Kernhaus geführt. Die grüngraue Außenhaut der Hülle integriert sich in die bewaldete Umgebung.
Blick von Nordosten.

Blick von Nordosten.

Blick von Südwesten

Blick von Südwesten

Blick von Westen.

Blick von Westen.

Wohnraum mit Veranda_Galeriestutzen.

Wohnraum mit Veranda_Galeriestutzen.

Wohnraum_Blick auf Fassade im Haus

Wohnraum_Blick auf Fassade im Haus