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Offener, zweistufiger Landschaftsarchitektonischer Wettbewerb | 10/2004

Niederösterreichische Landesgartenschau 2008

Übersichtsplan

Übersichtsplan

1. Preis

el:ch landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Michael Hoche

Architektur

Erläuterungstext



NIEDERÖSTERREICHISCHE GARTENSCHAU TULLN 2008

1. DER PARK

PARKSTRÖME: Die räumliche Organisation von Park und Gartenschau beruht auf dem Prinzip mäandrierender Wasserläufe. Zusammenhängende Lichtungen durchziehen den bestehenden dichten Wald wie Wasserströme. Prägend für den Charakter des Parks ist der starke Kontrast zwischen dichtem, schattigem Wald und sonnigen Lichtungen. Eingriffe in den Baumbestand konzentrieren sich auf die Bereiche neuer Nutzungsangebote.
Alle neu erstellten Flächen erhalten einen wasserdurchlässigen, vielfältig nutzbaren Belag. Kies- und Sandbänke wechseln sich mit saftig grünen Rasenflächen ab. Picknick, Ballspiel, Grillen etc. – eine Vielzahl von Nutzungen ist möglich.

GEWÄSSER: Entlang des nördlichen Parkmäanders zieht sich ein Wasserstrang, der als naturnahes Gewässer Lebensraum für heimische Fauna und Flora bietet.
Innerhalb des Hochwasserprofils der Tulln erhält ergänzen naturnahe Gehölzpflanzungen und flußmorphologische Strukturen das ökologische Maßnahmenpaket.

WEGENETZ: Sanft geschwungene Wege begleiten die Lichtungen. Ergänzend stellen nord-südlich verlaufende Holzstege direkte Wegeverbindungen her, ohne massive Eingriffe in Wald und Waldboden zu verursachen.
Ein Bootsrundkurs erschließt den Auwald vom Gewässer aus.


2. DAS GARTENSCHAUGELÄNDE

Die Gartenschau entwickelt sich aus dem Prinzip des Gesamtparkes heraus:

Aus den Strömen des Parks entspringen die STRÖMUNGEN DER GARTENKULTUR. Sie durchziehen das Gelände der Gartenschau, teilen und vervielfältigen sich, um außerhalb wieder zueinander zu finden.

Die Strömung der Gartenkunst präsentiert Mustergärten moderner Landschaftsarchitektur. Die Strömung der Ökologie vereint naturnahe Wassergärten mit der Präsentation ökologischer Gartenprinzipien, die Strömung der Sinne bietet sinnliche Erfahrungen, vom kulinarischen Erlebnis bis hin zur haptischen Erfahrung im Spielbereich.

Eine GRÜNE HÜLLE definiert die Gartenschau inmitten des natürlichen Waldbodens – der berankte Zaun und ein Teppich aus Gräsern wechselfeuchter Standorte markieren den Bereich der Gartenschau. Einblicke in den Gartenschaubereich sind an den ein- und Austrittspunkten der Landschaftsströme möglich.

Das HAUPTGEBÄUDE der Landesgartenschau ist zugleich Eingang und Ausstellungsbereich. Das Gebäude liegt in unmittelbarer räumlicher Nähe des Nordeinganges der Messe Tulln um die entstehenden Synergieeffekte optimal zu nutzen. Einer Brücke gleich überspannt das Gebäude den eintretenden Landschaftsstrom. Eine großzügige Auslage präsentiert die Gartenschau nach außen. Der Besucher wird, neugierig geworden, zum Eingang der Gartenschau hingeleitet.

Im Gelände der Gartenschau bilden Erschließung und bauliche Einrichtungen eine konstruktive Einheit. Stege und Gebäude werden aus unbehandeltem Holz heimischer Gehölze errichtet. Alle Gebäude zeichnen sich durch eine Flachdachkonstruktion mit extensiver Grasbegrünung aus.

Befestigte Flächen werden überwiegend mit wasserdurchlässigen Belägen ausgeführt. Diese ermöglichen einen freien Ablauf des NIEDERSCHLAGSWASSERS. Anfallendes Regenwasser wird in die Becken der Wassergärten eingeleitet und nach Bedarf zur Bewässerung der Gärten eingesetzt.


3. DER EINGANGSBEREICH

Ein großzügiger VORPLATZ schließt mit einem Fußgängersteg an das Gelände der Messe Tulln an. Eine Freitreppe zum Wasser mit Sitzstufen und Bootsanlegestelle dient als Treffpunkt und Zwischenstop des Bootrundkurses. Der bestehende Damm über die alte Tulln bleibt der Anfahrt von Lieferfahrzeugen vorbehalten.

In der AUSLAGE der Gartenschau bekommen auch zufällige Passanten einen Eindruck vom Gartenschaugelände - Appetit auf mehr nicht ausgeschlossen!

Die TORÖFFNUNG des Eingangsgebäudes übt eine Sogwirkung auf die Ströme des Parkes und mit ihnen auf die Besucher der Gartenschau aus. Eine farbige Staudenpflanzung zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich und leitet zur Gartenschau hin.Unter einer transparenten Abdeckung aus Metallgittern durchqueren die Ströme Eingangsplatz und –gebäude um sich im Gartenschaugelände frei zu entfalten.

Im Inneren der Gartenschau gelangt der Besucher zunächst auf den TREFFPUNKT, gelegen zwischen zwei Auftaktpflanzungen der Strömungen. Hier befindet sich eine Info-Tafel mit einem Übersichtsplan des Gesamtgeländes. Der Besucher gewinnt einen Überblick über das Gartenschaugelände und kann sich gut informiert für eine der drei Strömungen entscheiden.


4. ÖKOLOGISCHE PRINZIPIEN DES GESAMTPARKES

I. BAULICHE ANLAGEN:
- Einsatz heimischer Baumaterialien
- Durchgängige extensive Dachbegrünung

II. VERKEHRSFLÄCHEN:
- minimale Flächenversiegelung durch aufgeständerte Holzstege und Kiesflächen
- befahrbare Bereiche als wassergebundene Decke
- gekiester Parkplatz mit wechselfeuchten Regenwassersammlern und natürlichem Baumbestand
- Zugangsplatz mit offenen Plattenfugen zur Regenwasserableitung

III. PFLANZUNGEN
- Erhalt möglichst zusammenhängender Auwaldbestände
- Pflanzung heimischer, auwaldspezifischer Gehölze und Stauden
- dichte Eingrünung des Gartenschaugeländes durch Rankpflanzen

IV. GEWÄSSER
- Aufbau eines zusammenhängenden Still- und Fließgewässernetzes mit einem Anteil nicht schiffbarer Ruhebereiche
- Ansiedelung heimischer Wasserstauden zur Unterstützung der Wasserklärung
- Einleitung anfallenden Regenwassers, Wiederverwendung zur Bewässerung der
Gartenschau

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Konzept Gartenschau

Konzept Gartenschau

Konzept Gartenschau

Konzept Gartenschau

Grundrissplan Eingangsgebäude

Grundrissplan Eingangsgebäude

Grundrissplan Eingangsgebäude

Grundrissplan Eingangsgebäude

Anlegestelle Stadt Tulln

Anlegestelle Stadt Tulln

Anlegestelle Stadt Tulln

Anlegestelle Stadt Tulln

Restaurant

Restaurant

Restaurant

Restaurant

Eingang Bühne

Eingang Bühne

Eingang Bühne

Eingang Bühne