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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Neuordnung des Ev. Gemeindezentrums Auerbach

Kirchplatz

Kirchplatz

2. Preis

Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf schafft einen charaktervollen Lösungsvorschlag für die gegebene Aufgabe mit eindeutiger Adressbildung. Das Gebäude fügt sich auf besondere Art in die umgebende Bebauung ein. Dabei nimmt es die Traufhöhen sowie die Fassadenfluchten beider benachbarter Gebäude auf und entwickelt daraus eine Gebäudegestalt, die eigenständig und klar komponiert ist und sich als Gebäude übergeordneter Nutzung deutlich artikuliert und Bezüge zur Kirche lesbar macht. Die dabei verwendeten Gestaltungselemente in der Fassade wirken zu üppig und sollten zurückhaltender eingesetzt werden, z.B. Putzfassade anstatt Klinker mit Rautenmuster. Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche sind klar gegliedert und in sich durchdacht. Die Kita -auf einer Ebene organisiert- schafft gute Raumbezüge und vermittelt zwischen Vorder- und Rückgebäude. Der südlich gelegene Freibereich für der Kita ist klar von den anderen Aufenthaltszonen getrennt und bietet einen zentralen überschaubaren Garten - besonders für die Krippenkinder. Der Garderobenbereich im Verbindungsgang wird als zu dezentral befunden. Die Gemeinderäume sind weitestgehend im Vorderhaus untergebracht. Die Nutzungen im Erdgeschoss sind sinnvoll platziert, wobei das Pfarramt auch im Erdgeschoss liegen sollte. Der neu geschaffene Eingangsbereich bietet eine schöne räumliche Situation, vermittelt zwischen Straßen- und Innenraum und wirkt einladend für Besucher und Gäste. Die Pfarr- und Verwaltungsräume im Dachgeschoss mitsamt Dachterrasse lassen eine angenehme Arbeitsatmosphäre erwarten. Der große Saal behält seine bisherige Lage im Obergeschoss des Gebäudes Turmgasse 6 und wird über den Kirchplatz 4 barrierefrei angebunden. Der Zugang zum Saal wird über einen großen Wintergarten auf dem Verbindungsbau inszeniert, der viel Raum für Gemeindeaktivitäten vor und nach Veranstaltungen bietet, aber auch als zusätzliches Platzangebot qualitätvollen Raum schafft. Es wird hinterfragt, ob der Abriss und Neubau des Treppenhauses im Gebäude Kirchplatz 4, welches einen nicht unwesentlichen Eingriff in die Bestandsstruktur darstellt, unbedingt erforderlich ist. Die Anmutung des Verbindungsbaus als Laube ist wohltuend gestaltet und setzt den Bau optisch deutlich von Vorder- und Rückgebäude ab. Die Holzverkleidung wirkt als Filter, lässt großzügig Licht ins Innere, schützt aber gleichzeitig vor Einblicken. Alles in allem stellen die Verfasser einen sehr gut detaillierten Entwurf vor, der jedem Bereich seinen „Ort“ lässt und die dazugehörigen Freibereiche sinnvoll zum Einsatz bringt. Alles zusammen verbindet sich zu einer großen Einheit des Gemeindezentrums, welches sich zusammengehörig fühlt, obwohl es aus ganz unterschiedlichen Bereichen entsteht.