modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb

"Wohnen mit Kindern in der Stadt"

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Grundstück 4

2. Preis

Schenk Fleischhaker Architekten

Architektur

ELBBERG Kruse, Rathje, Springer, Eckebrecht Partnerschaft mbB

Stadtplanung / Städtebau

tBL ter Balk Laudan Landschaftsarchitekten PartG mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau
Der Hochschulstadtteil Lübeck erhält mit der Bebauung an der Carl-Gauß-Straße einen Schwerpunkt von Wohnen und Arbeiten in einem zentral urbanen Kontext. Die Antwort auf die komplexe Situation zwischen den gewerblichen Nutzungen im Westen und der östlich angrenzenden Wohnbebauung ist ein städtischer Block, der trotz einer hohen internen Durchlässigkeit im übergeordneten Stadtgefüge als bauliche Einheit fungiert.
Mit einer viergeschossigen, nahezu geschlossenen Bebauung wird der Stadtraum an der Carl-Gauß-Straße gefasst. Im Schutze dieser Kopfbebauung entwickelt sich eine Struktur von unterschiedlichen Hausgruppen, die über zwei Hofbereiche Bezug zu unterschiedlich nutzbaren Freiflächen erhalten. Die internen Freiflächen sind durch ein kleinteiliges Wegenetz miteinander verbunden. Nach Außen entsteht damit das Bild eines aufgelockerten Blockrands, der sich im Südosten über eine vorgelagerte Platzfläche zur Umgebung öffnet und die Anbindung an die übergeordneten Grünflächen Carlebach Park sowie Grüne Fuge herstellt.
Das Prinzip des städtischen Blocks kann exemplarisch für den gesamten Bereich zwischen Grace-Hopper- und Maria-Goeppert-Straße verstanden werden.

Das Haus auf dem Haus-Prinzip
Familiengerechtes Wohnen ist immer noch der Traum vom Eigenheim auf der grünen Wiese. Im städtischen Umfeld werden hierzu bereits Lösungen, wie z.B. gestapelte Maisonetten angewendet. Der Entwurf setzt an dieser Stelle an und entwickelt bestehende Konzepte weiter.
Im Erdgeschoss und 1.OG wird ein Reihenhaus, Wohnregal, mit einer Systemfassade und einer hohen Grundrissflexibilität entwickelt. Diese Wohntypologie bildet den Gebäudesockel, und gibt dem gesamten Quartier einen städtischen Charakter. Maximal 4 Einheiten bilden eine Hauszeile, und schließen an die nächste Zeile mittels einer kleinen Gasse an. In dieser Gasse liegt auch die offene Erschließung für das 2. Obergeschoss.
Auf das ruhige Wohnregal wird nun im 2. Obergeschoss eine Wohneinheit mit Einzelhaus-Charakter gesetzt. Die Gebäude sind L-förmig organisiert und ermöglichen durch die geschickte Staffelung blickgeschützte kleine Patio-Gärten. So entsteht hier das Haus auf dem Haus.

Grundrisse
Das quartiersprägende Wohnregal und die Obergeschosse der Wohn-Geschäftshäuser an der Carl-Gauß Strasse ermöglichen eine hohe Grundriss-Flexibilität in der Aufteilung der Wohnungen und dem Nutzungen.
Es sind am Gewerbehof die Kombination von Wohnen und Arbeiten möglich, ein Angebot an freie Berufe, aber auch an Alleinerziehende Eltern. Des Weiteren werden kleine Wohnungen für Einzelpersonen, wie z.B. Grosseltern, und auch behindertengerechtes Wohnen angeboten. Grosse Familien-Wohnungen, auch als Mehrgenerationen-Wohnen können nach Auszug der Kinder wieder verkleinert werden.
Das Haus auf dem Haus bildet mit 130 qm das Idealprogramm einer vier bis fünf-köpfigen Familie ab. Die Wohnküchen sind die Pufferzonen in dieser kompakten Wohnform. Hier kann aus Familienwohnen gemeinschaftliches Wohnen für die 3. Lebensphase entstehen.

Quartiersgemeinschaft
Das Konzept kann im Eigentumsbau, wie auch als genossenschaftliches Wohnen realisiert werden. Das Gemeinschaftshaus, Gästewohnung wie auch die Jugend-Werkstatt sind keine Sonderbauten, sonder im Gebäude-System integriert. Wechselnde Ansprüche und Nutzungen können hier angepasst. Selbst der Rückbau in eine Wohnung ist denkbar. Das Gemeinschaftshaus integriert den Aufgang aus der TG, dient allen verbindenden Nutzungen, wie z. B: Feiern, oder auch der Kinder-Betreuung. Die Jugendwerkstatt am Quartiersausgang ermöglicht den Heranwachsenden auch den „Austritt“ aus dem Quartiersinneren, und somit mehr
Freiraum.

Freiflächen und Wohnumfeld
Die blockinternen Freiflächen gruppieren sich um den steinernen Baumplatz und den grünen Anger. Den Übergang bildet das Gemeinschaftshaus, dass sich in den Hof hineinschiebt. Die interne Erschließung sieht ein differenziertes Wegesystem vor mit privaten Wohnwegen, vielfältig nutzbaren Hausvorflächen und halböffentlichen Wegeverbindungen. Entsprechend abgestuft sind die Wegebreiten und die Wegebeläge.

Anger
Auf einem rund 24 x 12 m messenden Areal entseht der Anger mit einem Niveau von
+ 0,20 m, d.h. 25 abgesenkt in Relation zu den umlaufenden Wegen.Das Grün, durch drei schattenspendende Bäume akzentuiert, wird von einem schmalen Rasenpassepartout eingefasst. Im Anger entsteht die gemeinschaftlich nutzbare Spielfläche, den Treffpunkt in der Nachbarschaft, ein Platz zum Verweilen für jung und alt.

Baumplatz
Kleinkronige Bäume umfassen den Baumplatz an drei Seiten. Ein lichter Solitärbaum schiebt sich in den Hof und markiert den Schnittpunkt der verschiedenen sich querenden Wege. Der Baumplatz dient Kindern zu Spielen und kann zugleich, zeitlich begrenzt, zum Be- und Entladen von Fahrzeugen genutzt werden.

Grundriss 1:200

Grundriss 1:200

Grundriss 1:200

Grundriss 1:200

Grundriss 1:100

Grundriss 1:100