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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2008

Neubau Wohnbebauung, Neumarkt Quartier VIII 2.2

Perspektive Hof

Perspektive Hof

1. Rang

STELLWERK architekten

Architektur

Erläuterungstext

NEUES INNERSTÄDTISCHES WOHNEN AM LÖWENHOF
Mitten im Herzen der historischen Altstadt – zwischen Johanneum und Schloss, in direkter Nachbarschaft zur wiederaufgebauten Frauenkirche entsteht das älteste Wohnquartier der Stadt neu. Seit etwa 10 Jahren wird dieser Platz durch den schrittweisen Neubau der einzelnen Quartiere wieder in das Bewußtsein der Dresdner und ihrer Gäste zurück geholt.

Mit dem Neubau am Löwenhof soll erstmals ein fast reines Wohnquartier am Neumarkt entstehen. Der Bauherr wünscht sich in dem Gebäude Wohnungen mit einer besonderen Qualität der Grundrisse, der Ausstattung und mit einer Fassade, die dem gesamten Baukörper eine unverwechselbare Gestalt gibt und zu einer positiven Identifikation der Mieter mit „ihrem“ Haus führt.

Dem Innenhofbereich kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu, er wird zum Mittelpunkt für alle Bewohner der daran angeschlossenen Häuser. Während im vorderen Teil an der Schössergasse noch eine öffentliche Nutzung durch das Restaurant erfolgt, ist der hintere, private Bereich des Hofes durch einen Höhensprung klar abgetrennt und nur für die Mieter zugänglich.
Die Öffnung des Hofes im vorderen Teil, als Erweiterung der Schössergasse, erscheint im gewählten Rahmen möglich und verleiht dem Innenhof durch das Miteinander von Gastronomie und Wohnen das Flair einer italienischen Piazetta.

LEBEN ZUM HOF ORIENTIERT
Subtile Knicke entlang der Fassade des Hauptbaus gliedern den Baukörper im Innenhofbereich. Der gegenüberliegende Anbau des Boseschen Hauses korrespondiert mit den Eingriffen in die Kubatur des Hauptbaus.

Resultat ist eine eindeutige Zonierung des Löwenhofs in zwei Teilbereiche. Die Grenze ergibt sich entlang der Verengung zwischen den beiden Baukörpern. Der vordere Teil bleibt durch eine Gastronomie im Erdgeschoss und im Außenbereich öffentlich erlebbar - der hintere Teil wird zum Wohnhof. Die aussenräumliche Qualität liegt im Wechsel dieser beiden unterschiedlichen, aber eindeutig definierten Räume.
Leichte Knicke in der Fassade optimieren die Belichtungsverhältnisse im Innenbereich des Gebäudes - gleichzeitig ergeben sich variable Grundrisse mit unterschiedlichsten Anordnungsmöglichkeiten von Balkonen und Terrassen. Jede Wohnung erhält somit einen ganz eigenen Charakter.

Den konsequenten Abschluss erhält die Fassade im Dachbereich. Die Grundform des Satteldaches wird nicht verändert, vielmehr werden Teilbereiche von unten „hochgedrückt“ und ergeben im Zusammenspiel mit Einschnitten ins Dach hochwertige Wohnungen mit spektakulären Blicken von den Dachterrassen auf die Kuppel der Frauenkirche und das Residenzschloss.

WARME FASSADENMATERIALIEN UND
FLIESSENDE GRENZEN ZWISCHEN INNEN- UND AUSSENRAUM
Die wohnliche Atmosphäre im sonst eher steinernen Umfeld wird durch die Verwendung eines Holzwerkstoffes als Fassadenmaterial ables- und erfahrbar.

Die mit Holzwerkstoffplatten verkleidete Fassade wird durch den Wechsel von offenen und geschlossenen Bereichen sowie durch bewegliche, als Sonnenschutz dienende, Schiebeelemente rhythmisiert. Eingeschnittene Loggien verleihen der Fassade Tiefe und setzen die innere Wohnqualität nach aussen fort.
Die Fassaden zum Johanneum und Stallhof werden als klassische Putzfassaden ausgeführt und erhalten einen mineralischen Anstrich.

Die Leitbauten und der Renaissancegiebel vom Löwenhaus zur Schössergasse erhalten ihre historischen Gliederungen zurück. Die Fassade zum Johanneum und der Anbau Bosesches Haus haben entsprechend der vorhandenen Typologie der Leitbauten an Sporergasse und Schössergasse ein ähnliches Fassadengerüst. Bewusste Störungen im Fensterraster und die unterschiedliche Geschosszahl im Vergleich zu den angrenzenden Leitbauten, verweisen auf eine Neuinterpretation der historischen Lochfassaden ohne aber die Gesamtform zu stören oder aus der Rhythmik der Strassengestaltung auszubrechen.

ERSCHLIESSUNG DER WOHNUNGEN
In der Gasse am Johanneum befinden sich die Zugänge zu den Wohnungen.
Das Restaurant im Erdgeschoss wird über den vorderen Teil des Löwenhofes erschlossen.
Der Zugang zum Anbau Bosesches Haus erfolgt über die Schössergasse.
Die innere Erschließung der Gebäude erfolgt über Treppenhäuser und Aufzüge. Alle Treppenhäuser sind in den vorgegebenen Bereichen an die Tiefgarage angebunden.

BRANDSCHUTZ / ZWEITER RETTUNGSWEG
Die Evakuierung des Anbaus am Boseschen Haus erfolgt über die Schössergasse.
Im Neubau am Löwenhof ergibt sich folgende Situation:
Die Wohneinheiten im Kopfbau können komplett über die Schössergasse erreicht und evakuiert werden. Der baulich geforderte zweite Rettungsweg der übrigen Wohnungen wird durch die Möglichkeit des Anleiterns Innenhof gewährleistet. Alle Wohnungen können mit Anlegeleitern bis in 8m Höhe im zweiten Obergeschoss erreicht werden. Bei den Wohnungen im 3.Obergeschoss und dem Dachgeschoss führt der zweite Rettungsweg über die innenliegenden Maisonette-Treppe sowie eine eingeschobene Notfalltreppe zu den Feuerwehranleiterstellen im zweiten Obergeschoss.

Perspektive Dach

Perspektive Dach

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Ansichten

Ansichten

Fassade

Fassade