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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2008

Wohnen an der Oberaltenallee, Hochbauliches Gutachterverfahren

2. Rang

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

STADTKANTE UND ZENTRALITÄT

Der städtebauliche Funktionsplan schlägt für das Grundstück an der Oberaltenallee zwei U-förmige Winkel vor, die einen räumlichen Auftakt im Kreuzungspunkt zwischen Bahnlinie und neuer Nord-Süd-Achse formulieren. Der Entwurf nimmt die vorgegebene Grundform der beiden Wohnhöfe auf und entwickelt daraus zwei markante Stadtbausteine mit eigenem Gestus. Durch kubische Staffelung der Volumen treten die Gebäude in Dialog zur baulichen Umgebung und machen den Anspruch einer differenzierten städtischen Zentralität des neuen Quartiers an der Finkenau deutlich. Die Reihung der Gebäudeköpfe im Südwesten spielt mit der Dynamik der Bahntrasse und erzeugt interessante Raumsequenzen und Sichtbezüge. Durch die Ausbildung einer prägnanten quartiersinternen Kante zur Bahn, einem städtischen Pocketplatz zwischen den Gebäuden sowie grünen Hof-Refugien wird ein spannungsreiches Angebot von unterschiedlichen Außen- und Bezugsräumen geschaffen. Die Definierung und funktionale Aktivierung von öffentlichen, privaten und halbprivaten Räumen steht in der Tradition einer behutsamen Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich.

BAHNTRASSE UND POCKETPLATZ

Die zentrale Lage des Grundstückes macht den Standort gleichermaßen attraktiv für Familien, Singles und ältere Menschen. Dementsprechend breit ist das Spektrum an Wohnungstypen und spezifischen Qualitäten gefächert. Die räumliche Enge zwischen Polizeikommissariat und Hochbahntrasse wird durch die besondere Ausrichtung der Wohnungen „abgefedert“. Der Entwurf sieht eine Wichtung von kleineren, urbanen Wohnungen auf der Bahnseite und größeren familienfreundlichen Wohnungen an den Höfen und in der Staffel vor. Die Thematisierung dieser beiden Qualitäten erzeugt ein hohes Maß an Individualisierung für die Bewohner:

- Maisonetten mit eigenen Zugängen an der Strasse reagieren auf die räumliche Enge zur U-Bahn durch eine angehobene Wohnebene mit geschütztem Garten im Hof sowie einer Schlafebene auf Höhe im 1.OG.
- Wohnungen an den Ecken mit ihren Hauptaufenthaltsräumen und Freisitzen jeweils auf den bahnabgewandten Seiten.
- Darüber liegende urbane 2- und 3-Zimmer-Wohnungen mit schallgeschützten Loggien und Blick über die Hochbahn hinweg.
- Rückwärtige Wohnlagen an grünen Innenhöfen mit ruhigen Durchwohnsituationen und großzügigem Entree am Pocketplatz.
- Wohnungen am Pocketpark mit Eingang vom Innenhof
- Große Stadtwohnungen mit Blick auf die Parkachse an der Wachholderallee
- Wohnungen „im Baum“ mit exklusiven Rundumblick am hinteren Ende des Pocketplatzes


OBERFLÄCHEN UND FREIRÄUME

Die beiden Wohnhöfe erhalten durch ihre helle Verblendsteinfarbe - oder alternativ hell geschlämmte Ziegelflächen - eine sympathisch-leichte Anmutung. Die Fassadenhaut gliedert sich durch feine Rücksprünge und besondere Verbandflächen. Der freundlich- offene Charakter der Gesamtanlage wird durch die bündigen Glasflächen auf der Südseite unterstützt welche als Schallschutzverglasung Fenster und Loggien zusammenfassen. Die Eingänge formulieren mit ihren messingfarbenen Rahmungen Adressen mit hoher Signifikanz für Ihre Bewohner.
Die Materialität im Außenraum unterstützt haptisch die Differenzierung der einzelnen Hof- und Gartensituationen. Privatgärten im Erdgeschoss sind am Straßenraum durch hohe geschlämmte Mauern geschützt - in den Innenhöfen erfolgt die Einfriedung durch Hecken. Die umlaufende Einfassung der Grand-, Rasen- und Heckenflächen mit großformatigem Betonsteinpflaster definiert für Passanten und Bewohner die Übergänge von privaten und halböffentlichen Bereichen.

GEBÄUDEKONZEPT

Die Gebäude werden in Mischkonstruktion mit tragenden Wänden und STB- Geschoßdecken errichtet. Die Gründung der Gebäude erfolgt als Flachgründung über lastverteilende Bodenplatten. Die Tiefgarage wird als Stahlbetonkonstruktion in WU-Beton erstellt. Mit der Anordnung von 7 Verschiebeparkern können die Stellplätze der 100 Wohnungen in einem wirtschaftlichen Querschnitt erstellt werden. Die Warmwasserversorgung erfolgt zentral für jedes Haus über leistungsoptimierte Warmwasserspeicher. Die Energieversorgung der Speicher erfolgt über die Unterstationen der Heizung. Auf jedem Dach werden Solarkollektoren für die Unterstützung der Warmwasserversorgung aufgestellt. Auf den Dächern der Häuser werden jeweils Kollektoren mit einer Fläche von ca. 15 m² bei einer Neigung von ca. 45 Grad nach Süden aufgestellt. Der Deckungsanteil Warmwasser beträgt ca. 40 %.



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