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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2008

Cultural-Art and Museum Complex “Mystetskyj Arsenal”

3. Preis

David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Wirtz International Landscape Architects

Landschaftsarchitektur

INGENIEURGRUPPE BAUEN

Tragwerksplanung

Imaging Atelier

Visualisierung

González Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Die Grundlage für die Entwicklung des Masterplans für das „Mystetskyj Arsenal“ bildet die außergewöhnliche städtebauliche Situation des weiträumigen Grundstücks. Unmittelbar neben dem als UNESCO-Weltkulturerbe verzeichneten Klosterkomplex „Kyiv Pechersk Lavra“ gelegen, zeichnet sich die bis zuletzt vom Militär genutzte Fläche durch zwei wesentliche Faktoren aus. Einerseits durch das Arsenal, eine ehemalige Munitionsfabrik, die mit ihrer enormen Ausdehnung die Maßstäblichkeit dominiert. Andererseits durch die Ausläufer des „Kyiv Pechersk Fortress“, einer historischen Wallanlage, die sich durch das Gelände zieht und es in zwei Bereiche teilt. Die Integration der Wallanlage stellt eine der Hauptaufgaben dar, denn das vormals Trennende und Abwehrende soll verbindend und attraktiv werden. Durch das Einbetten des nach historischem Vorbild wieder errichteten Wehrs in einen parkartigen Platz wird das Bauwerk zur Skulptur im Park. Der Charakter des Parks wird in hohem Maße durch die Position und Ausdehnung der geplanten Baukörper geprägt. Die sieben zu integrierenden Nutzungen lassen sich in einen staatlich geförderten, kulturell geprägten, und einen weiteren, eher kommerziell angelegten Bereich unterteilen. Zum ersten gehören ein Museum für zeitgenössische Kunst, welches die im Arsenal geplanten Museumsflächen ergänzt, sowie ein Konzertgebäude, das höchsten internationalen Standards entspricht. Das Museum für zeitgenössische Kunst zeichnet sich durch seine prägnante Fassadengliederung und funktionale Klarheit aus. Während das gläserne Sockelgeschoss wie auch die 2 obersten gläsernen Geschosse Foyer- und Arbeitsbereiche beinhalten, liegen die introvertierten Ausstellungsgeschosse hinter geschlossenen Betonfassaden. Die Versprünge der Geschosse ermöglichen dabei den Einfall von Tageslicht über umlaufende Oberlichtbänder. Zum kommerzielleren Modellfoto Masterplan Mystetskyj Arsenal Teil des Areals zählen unter anderem ein Kinokomplex, der als Veranstaltungsort für ein jährliches Filmfestival dient, ein Hotel, ein Zentrum für Kreativwirtschaft, sowie weitere Gebäude mit administrativer Nutzung. Bei der Entwicklung der Baukörper wurde bewusst nach einfachen Strukturen gesucht, um die Gesamtfigur des Parks zu stärken, aber auch um dem in direkter Nachbarschaft liegenden Klosterkomplex, der sich durch eine Vielzahl von kleineren, filigranen Gebäuden und Plätzen auszeichnet, adäquat zu begegnen. Auf der Grundstücksseite, welche durch das Arsenal definiert wird, schließen sich das Museum und der Konzertsaal als Solitäre an und definieren dort die Eingänge des Areals sowie die Begrenzung zum Straßenraum. Auf der anderen Seite der Wallanlage, die durch gezielte Einschnitte durchlässig gemacht wird, folgt das Festivalkino ebenfalls als Solitär und bildet den Abschluss des Ensembles um das Arsenal. Die weiteren Gebäude schließen entlang einer neuen Verbindungsstraße das Areal nach Westen hin ab und stellen städtebaulich gesehen eine Ergänzung der typischen Blockrandbebauung dar. Der Masterplan für das neue kulturelle Zentrum Kiews zeichnet sich durch eine schlichte Eleganz aus, die neue Bebauung nimmt sich im Bezug zum alten Arsenal und dem angrenzenden Klosterkomplex betont zurück und unterstreicht auf diese Weise deren geschichtliche Bedeutung und Einzigartigkeit.