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Offener Wettbewerb | 05/2008

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Stadteingang Kiesstraße / Maille

Lageplan

Lageplan

Ankauf

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Andrea Berg Landschaftsarchitektur

WEZEL ARCHITEKTUR Christoph Wezel

Erläuterungstext

Stadträumliches Konzept

Das Ziel der städtebaulichen Neugestaltung des Bereichs Kiesstraße - Maille der Stadt Esslingen am Neckar ist die Schaffung eines unverwechselbaren urbanen Stadteingangs, der den Bewohnern, Besuchern und Touristen einen Eindruck der vielfältigen Qualitäten der Stadt vermittelt. Die stadtbildprägenden Elemente – die historischen Altstadt, der Stadtpark Maille und die beiden Neckarkanäle - werden neu inszeniert und wieder erlebbar gemacht.

Ausgangspunkt der Gestaltung ist der Rückbau des in den siebziger Jahren unter dem verkehrstechnisch optimierten Leitbild erfolgten Ausbaus des Kreuzungsbereiches Kiesstraße – Maille mit einer Zerschneidung der Bezüge des Stadtbilds und der Landschaft sowie einer nachhaltigen Veränderung der historisch gewachsenen Stadtansicht.

Die Trennwirkung der Straßen für die angrenzenden Stadtgebiete wird durch einen Rückbau der disponiblen Verkehrsflächen minimiert und der Charakter einer Stadtautobahn mit der Schaffung eines urbanen Stadteingangs entschärft. Die Bauwerke der Fußgängerunterführungen werden zugunsten der Stärkung der oberirdischen Wegeverbindungen zurückgebaut und die gewonnenen Flächen in die Gestaltung einer urbanen, großzügigen Platzfläche und den Stadtpark Maille integriert. Mit der Wiederherstellung von Sichtbeziehungen wird der Blick auf die historische Kulisse der Altstadt mit dem Wolfstor, der Burg und den Kirchtürmen am Marktplatz freigegeben und zugleich die Orientierung erleichtert.

Der Stadtpark Maille öffnet sich zur Straßenseite hin – halbhohe Heckenelemente und Wasserfontänen bilden einen räumlichen Abschluss und Lärmfilter zu den Verkehrsflächen. Als bandartige Struktur setzen sich die Rasenflächen des Stadtparks in Überlagerung mit dem Platzbelag über den Altstadtring hinweg fort. Im spielerischen Wechsel verschmelzen die unterschiedlichen Materialitäten – eine neue Definition von Park- und Verkehrsflächen entsteht. Ziel ist die Verknüpfung des Stadtparks Maille über den Kreuzungsbereich hinweg mit den Grünflächen südlich des Lorch-Areals. Die Dominanz des verkehrstechnisch geprägten Raumes wird zu Gunsten der neu gestärkten stadträumlichen Bezüge reduziert.

Der Stadteingang von Esslingen am Neckar definiert sich zukünftig durch das Aufeinandertreffen der drei stadtbildprägenden Elemente - historische Altstadt, Stadtpark Maille und die beiden Neckarkanäle – die zusammen mit den notwendigen Verkehrsflächen neu vereint einen gegliederten, urbanen Stadtraum bilden; ein neuer Auftakt zur historischen Altstadt und den angrenzenden Stadtquartieren mit differenzierten Verweil- und Flanierzonen, die zum Aufenthalt animieren sollen.

Die Raumkante auf der Nordseite der Kiesstraße zwischen Alter Feuerwache und Wolfstor ordnet sich zukünftig gleichmäßig proportioniert den beiden Kulturdenkmälern unter. Die Straßenflucht öffnet sich, von der Innenstadt her kommend kontinuierlich zum Stadtpark Maille hin. Der Neubau des CVJM gliedert sich in die gewachsene Raumkante ein und schafft einen sensiblen Übergang von der mittelalterlichen Altstadt zur neuzeitlichen Bebauung auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Das bestehende Gebäude des CVJM Kiesstraße 5 wird im Rahmen des Saalneubaus durch einen großzügigen Gebäudekomplex ersetzt, der sich in die Proportionen der angrenzenden Bebauung einpasst. Neben den neuen Funktionen des Saals und der Gruppenräume werden die vorhandenen Nutzungen aus dem ehemaligen Gebäude integriert.

Die historische Fassade der Alten Feuerwache soll von dominanten Vorbauten freigehalten werden, um sich als denkmalgeschütztes Ensemble zusammen mit dem Gebäude der Neckarwerke als klare Raumkante zu präsentieren. Lediglich das Zugangs- und Kassengebäude der Tiefgarage „Altstadt / Küferstraße“ steht als transparente Raumskulptur, einem Merkzeichen gleich, vorgelagert an der Kiesstraße. Die Tiefgaragenzufahrt gliedert sich als belagsbündige Fahrspur in die urbane Platzfläche ein, raumzerschneidende Bauwerke werden zurückgenommen und die Zufahrtsspur optimiert, um mehr Raum für Fußgänger zu gewinnen. Offenheit und Homogenität in der Gestaltung ermöglichen eine konfliktfreie Überlagerung der einzelnen Nutzungsansprüche und Gleichberechtigung der Verkehrs- und Fußgängerströme.

Bäume, mit unterschiedlichem Erscheinungsbild und Habitus, dienen als raumprägendes Element der Gestaltung. Auf der Nordseite der Kiesstraße wird durch die solitäre Einzelstellung von Schnurbäumen (Sophora japonica), mit einer lockeren und lichten Kronenform, ein durchlässiger Raumabschluss geschaffen werden und zugleich der Blick auf die historischen Fassaden erhalten werden. Entlang der Kiesstaße und Maillestraße schafft eine Verdichtung der Mittelreihe aus Linden (Tilia cordata) die notwendige stadträumliche Enge und nimmt den Verkehrsflächen ihren Schnellstraßen-Charakter, hin zu einem innerstädtischen Boulevard.

Die beiden Neckarkanäle sollen im Rahmen der Umgestaltung wieder in das Stadtbild integriert werden. Auf der Südseite des ehemaligen Schulhauses, mit einer neuen Nutzung für Cafe und Kultur, öffnet sich ein Holzdeck als Sonneterrasse zum Kanal hin und bietet die Möglichkeit eines neuen Haltepunktes der Bootsrundfahrten. Die unterirdischen abwassertechnischen Anlagen werden oberflächig überbaut und in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt. Sitzstufen auf der gegenüberliegenden Seite ermöglichen die Zugänglichkeit zum Wasser hin. Ein zusätzlicher Fußgängersteg schafft eine stärkere Anbindung des Stadtparks Maille an die Altstadt.


Verkehrskonzept

Die städtebauliche Umgestaltung der Maille-Kreuzung baut auf dem bereits vorhandenen Verkehrskonzept auf. Als wichtigster Anschlusspunkt des Altstadtrings an die B 10 soll dieser mit einem Rückbau der zur Verfügung stehenden Straßenflächen und zusätzlichen gestalterischen Maßnahmen wieder in den städtischen Kontext integriert werden.

Die Ritterstraße wird zukünftig als Fußgängerzone zur Anbindung an die Altstadt gewidmet. Es findet nur im vorderen Bereich eine Andienung der Zufahrt zur Tiefgarage „Altstadt / Küferstraße“ statt.

Die Erschließung des Vogelsang-Areals erfolgt auf Grundlage des vorgeschlagenen Alternativkonzeptes stadteinwärts zukünftig über die Maillestraße mit einer Öffnung der Vogelsangstraße zur Neckarstraße. Die Einmündung der Wehrneckarstraße an der Vogelsangbrücke bleibt weiterhin als Anbindungspunkt stadtauswärts bestehen. Die Ausfahrt über die Fabrikstraße ist auch zukünftig möglich. Die durch den Rückbau der Abbiegespuren und des U-Turns von der Vogelsangbrücke gewonnenen Verkehrsflächen werden in die durchgängige Gestaltung des neuen Stadteinganges und Verknüpfung der Grünflächen entlang der Neckarkanäle integriert.


Beleuchtungskonzept

Die Atmosphäre und Sicherheit bei Dunkelheit werden maßgeblich durch die Beleuchtung des öffentlichen Raumes und der Randbebauung beeinflusst. Das Beleuchtungskonzept greift die Grundgedanken der Lichtleitplanung der Stadt Esslingen auf und sieht eine zurückhaltende Beleuchtung der Straßen- und Platzflächen vor. Einzelne ortsbildprägenden Elemente und historischen Gebäudefassaden (Alte Feuerwache, Neckarwerke, ehemaliges Schulgebäude) werden durch zusätzliche Effekte betont und in den Abendstunden und bei Nacht inszeniert, um die Raumkanten der Platz und Straßenflächen bei Dunkelheit sichtbar zu machen.

Die funktionale Straßenbeleuchtung entlang der Straßenzüge erfolgt durch die Aufstellung von schlichten, zurückhaltenden Mastleuchten. Entlang der Vogelsangbrücke markieren leuchtende Kunststelen dem Autofahrer die Stadteinfahrt in Richtung des neuen Entrees Esslingens. Zusätzlich ist an der zentralen Platzfläche und im Stadtpark Maille eine Illumination der Bäume und der Wasserfontänen mittels Bodenstrahler vorgesehen, um die stadträumlichen Merkzeichen in der Dunkelheit zu inszenieren. Das neue Zugangsgebäude zur Tiefgarage, wie auch die Zufahrt und Treppenabgänge werden illuminiert, um eine nächtliche Orientierung zu erleichtern. Die transparente Ellipse bildet bei Nacht eine leuchtende Skulptur, die die Identität des Ortes verstärkt und die Verknüpfung zwischen der modernen Architektur der Hochschule und der angrenzenden Altstadt schafft. Entlang der Neckarkanäle erfolgt eine Anstrahlung der Ufermauern und Unterleuchtung der Brücken als durchgängiges Gestaltungselement.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Detailauschnitt

Detailauschnitt

Detailauschnitt

Detailauschnitt

Detailauschnitt

Detailauschnitt

Ansicht Nacht

Ansicht Nacht

Ansicht Nacht

Ansicht Nacht

Ansicht Nacht

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Ansicht Stadteingang

Ansicht Stadteingang

Ansicht Stadteingang

Ansicht Stadteingang

Ansicht Stadteingang

Ansicht Stadteingang

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Ritterstraße

Ansicht Kiesstraße

Ansicht Kiesstraße

Ansicht Kiesstraße

Ansicht Kiesstraße

Ansicht Kiesstraße

Ansicht Kiesstraße