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Offener Wettbewerb | 01/2004

Neubau eines Gemeindezentrums der Thomasgemeinde

1. Preis

netzwerkarchitekten GmbH

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Idee und Gestalt:

Das Gemeindezentrum stellt sich als ein aus dem Bodengestanztes Raumvolumen unter einer grünen Dachfläche dar: Unter dieser bilden Foyer und Saal, Gruppenräume und Jugendzentrum einen gemeinsamen grünen Hof. Während die Fassade zum inneren Zentrum als gläserner Vorhang ausgebildet ist, der sich bereichsweise öffnen lässt, sind die äußeren Schnittkanten des Carrées als skulpturale Struktur aus veredelten Betonfertigteilen gestaltet. An der Schnittstelle zum öffentlichen Raum fasst diese Struktur das Gebäude ein, ohne es abzugrenzen - sie ist Ausdruck für den offenen Rahmen der Gemeinde. Die künstlerische Bearbeitung der Fassade lässt auf der semiotischen Ebene Ursprünge aus der Pflanzenwelt wie auch der Schrift nachvollziehbar erscheinen. Es soll hier jedoch keine Botschaft direkt ablesbar werden, vielmehr bleibt auch die Semantik frei interpretierbar.

Einbindung und Organisation:

Die Typologie des Gebäudecarrées, verbunden mit der Anlage eines neuen öffentlich nutzbaren Verbindungsweges auf der Nordseite des Gebäudes, platziert das Gemeindezentrum inmitten eines ausgedehnten öffentlichen Stadtraumes, der nunmehr zwischen Gerd-Dehof-Platz und Hermsheimer Strasse aufgespannt zu sein scheint. Zweireihig angeordnete Bäume auf der Nord- und Westseite des Gebäudes bieten einen schattigen Bereich auf der Schwelle zwischen öffentlichem Raum und Gemeindehaus an, dessen Aufenthaltsqualität die des grünen Hofes kontrastierend ergänzt. Der unter den Bäumen geführte neue Durchgangsweg streift den grünen Hof und führt auf diese Weise Fußgänger am Herzen des Gemeindezentrums vorbei, ohne dieses ungeschützt dem öffentlichen Raum zu öffnen. Die U-förmige Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche, verbunden
mit der optionalen Öffnung von Fassaden und Trennwänden lässt eine Vielzahl von Raumdispositionen zu, indem die Bereiche des Foyers, des Saales, des Hofes und des Jugendzentrums abhängig vom Anlass verschieden verknüpft werden können.
Das Jugendzentrum wird über den westseitigen Durchstich zum Hof von diesem aus erschlossen und kann auf diese Weise auch unabhängig vom Betrieb des Gemeindezentrums geöffnet bleiben. Auch nach Abschluss des 2. BA können Betrieb und Erschließung des Jugendzentrums autark organisiert bleiben.