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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2008

Neustädtischer Kirchplatz

Lageplan Ausschnitt

Lageplan Ausschnitt

1. Preis

WES LandschaftsArchitektur

Landschaftsarchitektur

Hans-Hermann Krafft

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht Neustädtischer Kirchplatz

Die strenge und dichte orthogonale Blockstruktur der Dorotheenstadt mit ihrer historische Bedeutung als erste Stadterweiterung, bestimmt die konzeptionelle Grundhaltung für den neuen Freiraum ebenso, wie die besondere Innenstadtlage des Grundstückes, seine Nähe zur Strasse „Unter den Linden“, zur Spree und zur Friedrichstrasse. Auch der Respekt gegenüber dem ehemaligen Standort der Dorotheenstädtischen Kirche wird inhaltlich aufgenommen. Gerade in der Formulierung eines ruhigen und kontemplativen Platzraumes werden die heutigen Anforderungen an einen Erholungsraum in dieser dichten und hoch frequentierten Innenstadtlage für die verschiedenen Nutzergruppen sinnvoll und einprägsam erfüllt.

Dem Entwurf liegt die sehr klare und einfache Platztypologie einer „grünen“ Mitte, umgeben von einem breiten Platzrand für verschiedene Aufenthaltsangebote zugrunde.

Unter Einbeziehung des Baumbestandes rahmen zwei unterschiedlich dicht gestellte, umlaufende Baumreihen ein zentrales, leicht modelliertes Rasenfeld und bilden so, eine den Platzraum fassende, breite und lichte Baumarkade. Unter dem filigranen Licht- und Schattenspiel der kulptural anmutenden Schnurbäume bietet sich dem Besucher eine Verweilqualität von ganz besonderer Stimmung mit einem unverstellten Blick auf die helle, mit nur wenigen Baumsolitären akzentuierte Platzmitte. Auf der sehr großzügig bemessenen Promenadenfläche unter der Baumarkade und auf der Wiese finden Touristen, Anwohner und die hier arbeitenden Menschen, nur einen „Sprung“ abseits der quirligen Lebendigkeit der Stadtmitte, Ruhe und Entspannung Maximal zwei in das große „Rasenkissen“ eingeschnittene schmale Promenadenwege erlauben eine diagonale Querung der Platzfläche. Leichte und filigrane Bänke aus einer sehr einfachen, geschwungenen Stahlkonstruktion mit Sitzflächen aus Holzstäben, sind zwischen den Bäumen der inneren Baumreihe, angeordnet. Das modulare System der Bänke ermöglicht ebenso das Aufstellen von Teilstücken als Stühle. (Die konstruktiv etwas unterdimensioniert bisher im Katalog angebotenen Bänke sind diesbezüglich zu überarbeiten. )

Die Wiesenfläche soll als Liege- und Sitzfläche genutzt werden können. Auch sind zusätzlich einzelne Holzliegen vorgesehen. Zwei hohe, schlanke Wasserstelen mit Trinkwasser im nordöstlichen und südwestlichen Bereich bieten die Möglichkeit sich zu erfrischen oder seine Hände, das Obst o. ä. zu waschen. Aufgrund der sehr kostenbewußten Planung erlauben sich die Verfasser einen Alternativvorschlag: Unter Berücksichtigung der nicht allzu großen Rasenfläche könnte eine Sprühbewässerung vorgesehen werden. In den Sommermonaten entstünde in den Morgen- und Abendstunden, durch die sprühenden Bewässerungsfontänen mit feiner Zerstäubung, eine besondere und erfrischende Atmosphäre. Die Ausbildung der Baumscheiben wurde, unter anderem mit Rücksicht auf den Baumbestand, differenziert betrachtet. Für die äußere Reihe, überwiegend aus Bestandsbäumen bestehend, ist eine Unterpflanzung aus Rasen, u. U. teilweise mit Stauden oder Bodendecker, vorgesehen. Die innere Reihe, aus überwiegend Neupflanzungen weiterer Schnurbäume, sollte in der Tennen- oder Grandfläche stehen. Auf der Wiesenfläche sind Modellierungen und die Lichtwirkung hervorhebende, Geophyten vorgesehen.

Aus formaler und technischer Überlegung heraus wird die Rasenfläche mit einem doppelten, breiten Band aus Naturstein oder Betonwerkstein gerahmt. Außen bodenbündig mit dem Grand verläuft das erste Band. Daran anschließend folgt, nur wenige Zentimeter erhöht, das zweite Plattenband. Die Baumarkade und die Diagonalwege erhalten, entsprechend ihres Promenadencharakters, eine wassergebundene Decke. Für die Hauptlaufbereichen der Promenade ist ein hell gefärbter, dem Grand entsprechender Asphalt mit Splittabstreuung vorgesehen, der sich in die Gesamtfläche einfügt und gestalterisch nicht ablesbar sein sollte.

Der westliche Gehwegbereich vor dem geplanten Wohn- und Geschäftshaus sollte in Mosaikpflaster mit eingelegtem Streifen aus Gehwegplatten, analog zu den übrigen Fußwegen ausgeführt werden. Hier bietet sich der Platz für die Anordnung von Außengastronomie an.

Lageplan Ausschnitt

Lageplan Ausschnitt

Perspektive Blickrichtung NW

Perspektive Blickrichtung NW

Perspektive Blickrichtung NW

Perspektive Blickrichtung NW

Perspektive Blickrichtung NO

Perspektive Blickrichtung NO

Perspektive Blickrichtung NO

Perspektive Blickrichtung NO

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Detailausschnitte

Detailausschnitte

Detailausschnitte

Detailausschnitte