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Nichtoffener Wettbewerb | 06/1999

Jubiläumsplatz Mettmann

1. Preis

pslandschaft.de - freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

Büro Püschel Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Magnus Maria Troll Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die geplanten Sanierungsarbeiten an der Tiefgarage unter dem Jubiläumsplatz bieten nicht nur die Chance, die Platzgestaltung zu harmonisieren und den Platz von Grund auf ‘aus einem Guss’ neu zu gestalten, sondern auch die großzügigen Freiflächen mit Fußgängerzone und Altstadt zu vernetzen.

Zentraler Ansatzpunkt der Platzneugestaltung ist die Einbeziehung des ‘Hinterhofes’ des Sparkassenriegels. Um diesen freundlich und nutzbar zu machen, erscheint es zwingend notwendig, das vorhandene Erdgeschoss in der bestehenden Form rückzubauen. Die räumliche Fassung des Platzes im Norden bildet die begrünte TG-Rampenüberdeckung. Dieses Flachdach überdeckt den dunklen Tiefgaragen-Schlund, der vor der Altstadtfassade unangenehm und überdimensioniert wirkt. Unter diesem Gründach befinden sich außerdem 3 kleine, kühle Lagerräume für Verkaufsstände, die am Kopf des Platzes ein ständiges Marktangebot darstellen. Im Westen wird es anstelle des dunklen ‘Durchschlupfes’ in dem Gebäuderiegel und der Querung des abseits gelegenen Hinterhofes, eine lichte, freundliche Öffnung des Erdgeschosses geben. In zentraler Lage des Platzes entsteht eine transparente Glasellipse, die die riegelartige Erscheinung des langgestreckten Kreissparkassengebäudes durchbricht. Die Glasfassade lädt im Zentrum des Jubiläumsplatzes zum Schaufensterbummel ein.

Das neue Gebäude wird die bereits im EG vorhandenen Geschäfte wieder aufnehmen (Bücher, Kindermode und Reisebüro). In den verbleibenden Teil des Erdgeschosses (z. Zt. KSK Immobilien) sollte jedoch zur Steigerung der Platzattraktivität ein Café einziehen! Nach dem Umbau ist die Möglichkeit geboten, in bevorzugter Lage des Platzes zu verweilen. Die Ellipsenform des Gebäudes wird in der großzügigen Treppenanlage fortgesetzt, die zum Sitzen in der Nachmittagssonne einlädt. Diese Stufen bilden den topographischen Übergang vom Platzniveau zur Mühlenstraße. Die vorhandenen Stufengassen, die in die Oberstadt führen, werden so deutlicher sichtbar und besser angebunden. Um das Terrassenhöfchen großzügig gestalten zu können, wird der Tiefgaragen-Treppenausgang in den Randbereich verlegt. Im Bereich der Tiefgarage wird heute schon ständig Grundwasser abgepumpt, das für die neuen Wasseranlagen des Jubiläumsplatzes genutzt werden kann. Wichtig für die harmonische Wirkung des Platzes ist eine einheitliche Materialverwendung.

Anstelle von derzeit 12 verschiedenen Belagsarten werden für den Platz und seine “Ausläufer” nur 2 Grundmaterialien verwendet, Natursteinpflaster und Betonstein mit sandfarbenem Naturstein-Vorsatz. Ein rasterförmiges Netz aus Natursteinbändern (3-4 Reihen Kleinpflaster Granit oder Porphyr) spannt sich über die Laufflächen. Die Kreuzungspunkte dieser Pflasterbänder werden durch andersfarbiges Natursteinpflaster hervorgehoben.
Im Süden wird das Rückgrat des Platzes durch eine Bruchsteinwandscheibe gebildet. Sie wird von einem transparenten, ellipsenförmigen Bau durchdrungen. Der massive Sockel des Gebäudes ruht in einer geometrischen Wasserfläche.
Vom Straßenniveau aus bietet das Gebäude Platz für Telefone, öffentliche Toiletten, Behinderten-WC’s und einen Raum für WC-Personal. Das 1. OG ist von der Johannes-Flintrop-Straße über eine Treppe und einen Aufzug im Gebäude erreichbar, von der Platzseite über eine Treppe.
Die Auskragung des Gebäudes bietet den Busbenutzern einen überdeckten Wartebereich. Die Bruchsteinwand nimmt entlang der Johannes-Flintrop-Straße Schließfächer auf.
Vom Wasserbecken führt eine Wasserrinne in Richtung Fußgängerzone, wo sie in der Mühlenstraße in einem Brunnen endet. Die flache Rinne schafft eine spannungsreiche Verbindung mit der bestehenden Fußgängerzone. Sie ist mit einem Schritt zu überschreiten und wird an mehreren Stellen vom Bodenbelag überbrückt.

Von der Bürgerinformation aus führt ein bündig eingelassenes Stahlband aus Cortenstahl quer über den gesamten Platz, das sich an einer Ecke des Tiefgaragenzuganges aufrichtet und zur Skulptur formt.

Die Platzpflasterung wird im Osten bis an die bestehenden Geschäfte heran geführt. Entlang der Fassade wird der unterirdisch verlaufende Mühlbach in Teilbereichen wieder “ans Licht” gebracht. Dieses erfolgt teilweise durch Anstau, zum anderen aber auch durch Grundwasserpumpen aus dem Tiefgaragenbereich. Das dort installierte Mühlrad zeigt die Fließbewegung des Wassers und spielt auf die historische Bedeutung des Mühlbaches an (an der Stelle des Jubiläumsplatzes befand sich der Mühlenteich).