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Award / Auszeichnung | 07/2008

best architects 09

Schulhaus Bünzmatt III, Wohlen AG [Kategorie sonstige Bauten]

Auszeichnung

Morscher Architekten BSA SIA AG

Architektur

Erläuterungstext

Der dreigeschossige Solitärbau und die Erweiterung der Doppel- zu einer Dreifachturnhalle ergänzen die Schulanlage Bünzmatt I von Dolf Schnebli aus den 60er Jahren. Der äusserlich kompakte Block fügt sich östlich wie selbstverständlich an den Kranz der bestehenden Gebäude. Die Schulstadtanlage in kindgerechtem Massstab aus Plätzen, Wegen, Brücken und Rampen setzt sich sowohl ins Gebäudeinnere des Bestandes als auch in den Neubau fort.

Das Gebäude mit stützenlosen und überhängenden Räumen sowie einheitlicher Grosstafelschalung innen und aussen, an Wänden und Decken wirkt wie aus einem Stück gegossen und nachträglich bildhauerisch bearbeitet. Räume entstanden für einmal nicht durch das Hinzufügen von Wänden und Decken, sondern durch „Wegspitzen“ von Material.
Die unterschiedliche Qualifizierung der Räume über Materialisierung – als Aussen- und Innenräume – und Belichtung – gedämpfte Zonen und fast grelle Ausblicke – generiert eine atmosphärische Dichte, wie man sie sich als Kind erträumte.

Ist die Decke im Eingangsbereich noch ungewöhnlich nieder, öffnet sich nach dem Eintritt eine spannende und grosszügige Welt von Formen, Türmen, Treppen, Kuben und Licht. Hier beginnen unterschiedliche Erlebniswege in das Innere des Gebäudes. Hier werden über ein galerieartiges Hallensystem Klassenzimmer erschlossen. Gruppenräume, Sanitärbereiche und Fluchttreppenhaus sind in den beiden Türmen angeordnet.

Das Schulhaus Bünzmatt III wurde nach dem Minergiestandard gebaut. Unter der Bodenplatte des Neubaus wurde ein Erdregister eingebaut. Es wärmt im Winter die Zuluft, so dass auf eine Nacherwärmung verzichtet werden kann. Im Sommer wird die Luft leicht gekühlt. In den Klassenzimmern befindet sich der Schlitzauslass der Frischluft unsichtbar zwischen Schrankfront und Decke, am gleichen Ort wird die verbrauchte Luft abgesogen. Mit den gemessenen 14.5 kWh/m2a Heizenergieverbrauch wird sogar der strenge Passivhausstandard (Minergie-P) erfüllt. Die wenige Energie, die das Schulhaus noch braucht, wird so gezielt nur dort eingesetzt, wo die Raumtemperatur unter den Sollwert sinkt.


Termine:
2001 Wettbewerb, 1. Preis
2002 Volksabstimmung
2002 Planungsbeginn
2003 Baubeginn
2004 Bezug

Raumprogramm:
13 Klassenzimmer, 3 Gruppenräume, Schulküche mit Theorieraum,
Werken, Lehrerzimmer, Büros, Dreifachturnhalle mit Garderoben und Duschen

Konstruktion:
Fassaden Sichtbeton, Hallen Sichtbeton und Hartbeton, Klassenzimmer Holz