Nichtoffener Wettbewerb | 03/2008
Gutachterverfahren zur Gestaltung des Durchstiches des Karl-Heine-Kanals zum Lindenauer Hafen
Leipzig, Wasserstadt, Konzept
3. Preis
Architektur
BHF Bendfeldt Herrmann Franke LandschaftsArchitekten GmbH
Landschafts- / Umweltplanung
Erläuterungstext
genius loci
Die Geschichte dieses lange unverwirklichten, nun aber reali-sierbaren Durchstichs macht diesen Abschnitt des Karl-Heine-Kanals zu einer Besonderheit.
Die historische gewachsene Sonderrolle in Leipzig fordert eine besondere Gestalt. Zudem ist nicht weniger als der eröffnende ‚Kopf‘ des ehemaligen Hafenareals zu gestalten, der das Zeug zu einem städtebaulichen Entwicklungsgebiet Leipzigs hat.
Es gibt nur wenige Orte in einer Stadt, die eine bildhafte Lösung erlauben – dies ist ein solcher Ort.
Idee
Als identitätsstiftende, wieder erkennbare und unverwechselbare Setzung erscheint uns das Gestaltungsmittel Schrift für diesen markanten Ort besonders geeignet. Schriftzeichen sind vom Wasser wie vom Land, vom gegenüberliegenden Hochufer wie von der Luisenbrücke lesbar; selbst vom Flugzeug aus werden die Zeichen erkennbar sein. Zugleich entsteht eine Abfolge viel-fältig nutzbarer Pontons: Zum Anlegen und Festmachen, zum Aufenthalt oder zum Angeln sind diese begehbaren Buchstaben geeignet.
Freitreppe und Anleger
Die südöstliche Kante des Hafen-Areals erhält eine Fassung durch eine breite Freitreppe zum Wasser. Eine doppelreihige Baumpflanzung bildet den Raum dieser über die gesamte Breite reichenden Terrasse.
Vor die langgestreckte Freitreppe lagert sich der Schriftzug „HINDURCH“, der auf das Besondere des Durchstichs ver-weist. Durch die Trennung des Wortes in seine Bestandteile „HIN“ und „DURCH“ wird das Wort zum Wortspiel, das auf die interessante Konstellation des Ortes aufmerksam macht. Einerseits verweist „DURCH“ auf den nun erreichten Durch-stich; „HIN“ dagegen macht auf das Hinausweisende des Was-serweges aus der Stadt hinaus, hin zur Saale und weiter zum überregionalen Gewässernetz aufmerksam. „HINDURCH“ meint zugleich die raumgreifende Geste in das Hafenareal hin-ein, angedeutet durch die weit in das Gelände hinausweisende Weg- und Blickbeziehung zu den Speichern hinüber. Der Blick zum anderen Ufer, hinauf zur anderen Hangkante – durch eine Freitreppe erschlossen – ist ebenfalls impliziert.
Hafen – Ufer | Stadt – Landschaft | hart – weich
Der Gedanke des Kontrastes zwischen harter, baulich gefasster und architektonisch ausgeformter Kante sowie dem weichen, naturnah gestalteten Ufer auf der Gegenseite, zwischen ‚Stadt‘ und ‚Landschaft‘ wird aufgegriffen und durch die bewegte Aus-formung des Südufers gestärkt. Möglicher baulicher Entwick-lungsdruck wird nicht zuerst hierher, sondern konsequent in das innere Hafenareal gelenkt. Das vorgesehene Baugebiet in die-sem Bereich samt der befahrbaren Brücke wird durch eine ex-tensive Landschaftsgestaltung und einen Brückenschlag für Fußgänger und Radfahrer ersetzt. Der geschaffene Natur- und Landschaftsraum lenkt hinüber zu den Schönauer Lachen. Das Ufer an dieser Seite des Durchstichs wird vielgestaltig model-liert und mit Vegetation versehen – deutlich im Kontrast zur gegenüberliegenden baulichen Kante.
Weg
Ein organisch geführter Rad- und Fußweg schwingt sich durch die Uferlandschaft, führt vom Ufer ins Gelände hinein und wie-der ans Wasser zurück und verknüpft die angrenzenden Quartie-re ans Wasser.
Landmarke Infobox
Ein wassertouristisches Besucherzentrum auf der Geländekuppe am Standort der Tankstelle markiert mit einem prägnanten Bau-körper, der sich über die Hangkante zum Wasser schiebt, die städtebauliche Verknüpfung zur Hafeninsel. Ein Busparkplatz und Stellplätze für Pkw und Fahrräder ergänzen mit einem Fo-rum die „Infobox“.
Die Geschichte dieses lange unverwirklichten, nun aber reali-sierbaren Durchstichs macht diesen Abschnitt des Karl-Heine-Kanals zu einer Besonderheit.
Die historische gewachsene Sonderrolle in Leipzig fordert eine besondere Gestalt. Zudem ist nicht weniger als der eröffnende ‚Kopf‘ des ehemaligen Hafenareals zu gestalten, der das Zeug zu einem städtebaulichen Entwicklungsgebiet Leipzigs hat.
Es gibt nur wenige Orte in einer Stadt, die eine bildhafte Lösung erlauben – dies ist ein solcher Ort.
Idee
Als identitätsstiftende, wieder erkennbare und unverwechselbare Setzung erscheint uns das Gestaltungsmittel Schrift für diesen markanten Ort besonders geeignet. Schriftzeichen sind vom Wasser wie vom Land, vom gegenüberliegenden Hochufer wie von der Luisenbrücke lesbar; selbst vom Flugzeug aus werden die Zeichen erkennbar sein. Zugleich entsteht eine Abfolge viel-fältig nutzbarer Pontons: Zum Anlegen und Festmachen, zum Aufenthalt oder zum Angeln sind diese begehbaren Buchstaben geeignet.
Freitreppe und Anleger
Die südöstliche Kante des Hafen-Areals erhält eine Fassung durch eine breite Freitreppe zum Wasser. Eine doppelreihige Baumpflanzung bildet den Raum dieser über die gesamte Breite reichenden Terrasse.
Vor die langgestreckte Freitreppe lagert sich der Schriftzug „HINDURCH“, der auf das Besondere des Durchstichs ver-weist. Durch die Trennung des Wortes in seine Bestandteile „HIN“ und „DURCH“ wird das Wort zum Wortspiel, das auf die interessante Konstellation des Ortes aufmerksam macht. Einerseits verweist „DURCH“ auf den nun erreichten Durch-stich; „HIN“ dagegen macht auf das Hinausweisende des Was-serweges aus der Stadt hinaus, hin zur Saale und weiter zum überregionalen Gewässernetz aufmerksam. „HINDURCH“ meint zugleich die raumgreifende Geste in das Hafenareal hin-ein, angedeutet durch die weit in das Gelände hinausweisende Weg- und Blickbeziehung zu den Speichern hinüber. Der Blick zum anderen Ufer, hinauf zur anderen Hangkante – durch eine Freitreppe erschlossen – ist ebenfalls impliziert.
Hafen – Ufer | Stadt – Landschaft | hart – weich
Der Gedanke des Kontrastes zwischen harter, baulich gefasster und architektonisch ausgeformter Kante sowie dem weichen, naturnah gestalteten Ufer auf der Gegenseite, zwischen ‚Stadt‘ und ‚Landschaft‘ wird aufgegriffen und durch die bewegte Aus-formung des Südufers gestärkt. Möglicher baulicher Entwick-lungsdruck wird nicht zuerst hierher, sondern konsequent in das innere Hafenareal gelenkt. Das vorgesehene Baugebiet in die-sem Bereich samt der befahrbaren Brücke wird durch eine ex-tensive Landschaftsgestaltung und einen Brückenschlag für Fußgänger und Radfahrer ersetzt. Der geschaffene Natur- und Landschaftsraum lenkt hinüber zu den Schönauer Lachen. Das Ufer an dieser Seite des Durchstichs wird vielgestaltig model-liert und mit Vegetation versehen – deutlich im Kontrast zur gegenüberliegenden baulichen Kante.
Weg
Ein organisch geführter Rad- und Fußweg schwingt sich durch die Uferlandschaft, führt vom Ufer ins Gelände hinein und wie-der ans Wasser zurück und verknüpft die angrenzenden Quartie-re ans Wasser.
Landmarke Infobox
Ein wassertouristisches Besucherzentrum auf der Geländekuppe am Standort der Tankstelle markiert mit einem prägnanten Bau-körper, der sich über die Hangkante zum Wasser schiebt, die städtebauliche Verknüpfung zur Hafeninsel. Ein Busparkplatz und Stellplätze für Pkw und Fahrräder ergänzen mit einem Fo-rum die „Infobox“.
Leipzig, Wasserstadt, Konzept
Freitreppe und Hafen
Freitreppe und Hafen
Infobox
Infobox
Bootsverleih
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