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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2008

Neubau Institutsgebäude mit molekular-biologischen Laboren für die Max-Planck-Gesellschaft

Visualisierung

Visualisierung

3. Preis

HWR RAMSFJELL Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau und Gebäudekonzept

Die Verfasser schlagen einen kompakten Baukörper vor, der das Grundstück in eindeutiger Formation überbaut und eine klare Definition der Straßenkanten erreicht. Die Adresse ergibt sich zwangsläufig am Kreuzungspunkt der Wege. Über einen eingezogenen kleinen Vorplatz betritt man das Gebäude.
Zur Kinderonkologie wird ein ausreichender Abstand eingehalten und für eine spätere Erweiterung reserviert. Garagenzufahrt, Anlieferung und die gewünschten Stellflächen im Freien werden im Norden von der Anliegerstraße aus erreicht.
Weitere Freiflächen beschränken sich auf die Innenhöfe, welche den kompakten Baukörper in angenehmer Weise auflockern.

Der klar definierte Haupteingang führt im Erdgeschoss auf kurzem Wege zu den der Öffentlichkeit zugänglichen Raumgruppen. Für eine Abendveranstaltung kann Hörsaal und Cafeteria ohne Aufwand abgetrennt werden. Auch die Wohnungen werden über einen Seiteneingang vom Studentenweg aus begangen.

Die in der Mitte des Gebäudegrundrisses verlaufenden Magistrale gliedert die Nutzungen in zwei Hälften und garantiert eine übersichtliche vertikale und horizontale Erschließung aller Abteilungen und Sondergruppen.
Diese Strukturachse bietet abteilungsübergreifend Kontaktmöglichkeiten und Treffpunkte auf jedem Geschoss. Die glasüberdeckten Innenhöfe geben das nötige Licht und lassen Durchblicke in alle Richtungen zu. Die Ausformung der Abteilungsbereiche entspricht der gewünschten Zuordnung und bietet eine hohe Flexibilität. In ungleicher Folge liegen Doku- Räume vor den Laboren und zeigen sich als vorspringende Akzente im Fassadenbild. So werden aus einer Forscherwelt symbolisch Signale nach draußen gegeben.

Wie vorgegeben liegt die Tierhaltung ein Geschoss über den wissenschaftlichen Zonen und ist über Treppe und separaten Aufzug mit der Anlieferung verbunden.
Das Dachgeschoss ist für die Klimaanlagen reserviert und schließt mit nach Süden ausgerichteten Solardächern die Gebäudehülle.
Ebenfalls von der Magistralen aus werden die Forschergruppen im Untergeschoss erreicht. Ein vorgelagerter Lichthof garantiert den notwendigen Außenkontakt. In einem weiteren Untergeschoss ist Platz für ca. 50 Garagenplätze.

Im Gebäude werden wechselnde Wegebeziehungen, Kommunikationszonen und moderne Arbeitsplätzen angeboten, die den dynamischen Geist des Instituts nach außen widerspiegeln.



Tragwerk

Die tragenden Stützen und Wände laufen vom obersten Geschoss bis in das Untergeschoss durch. Die Fassaden werden tragend ausgebildet. Damit bleiben die Labore stützenfrei. Bei den inneren Tragwerksachsen wird die Decke ohne Zwischenschaltung von Unterzügen unmittelbar auf die tragenden Stützen und Wände aufgelegt.

Dieses Tragsystem stellt unter Berücksichtigung der Belange eines hochinstallierten Laborgebäudes aufgrund seiner Installationsfreundlichkeit die wirtschaftlichste Lösung dar. Die Ausbildung der inneren Tragachsen mit Stützen ohne Unterzüge gewährleistet eine größtmögliche Flexibilität bei der Aufteilung der Räume in den einzelnen Geschossen. Die Aussteifung des Laborgebäudes ist durch die Treppenhäuser und Versorgungsschächte gewährleistet.

Die Gründung wird als Plattengründung ausgebildet werden, wobei im Bereich der Stützenachsen verstärkte Streifen angeordnet werden können, um die günstigsten Eigenschaften der glatten Platte hinsichtlich der Dichtigkeit und einen auf die statischen Beanspruchungen Materialeinsatz zu verbinden.

Das Tragwerk fügt sich in die Struktur des Gebäudes ein und stellt aufgrund der durchgehenden Tragelemente und der moderaten Spannweiten eine wirtschaftliche Lösung dar.



Gebäudetechnik

Zur technischen Versorgung werden Hauptzentralen im 1.UG sowie auf dem Dach vorgesehen. Zwischen den Zentralen werden vertikale Schächte in regelmäßigen Abständen angeordnet, welche für die Lufttechnik begehbar geplant sind. In den Hauptschächten für die Lufttechnik können je Laborraum Nachbehandlungen sowie Volumenstromregler angeordnet werden. Somit sind Wartungen einfacher und zentral durchführbar. Die Medienschächte (Sanitär, Sprinkler, Heizung, Kälte und Gase) sind ebenfalls begehbar und regelmäßig angeordnet. Je Geschoß sind zwei elektrotechnische und datentechnische Unterverteilungen zentral vorgesehen, von wo aus die einzelnen Räume jeweils versorgt werden. Das Notstromdieselaggregat ist auf dem Dach geplant. Das gesamte Gebäude sowie die Atrien sind, um den Brandschutz gerecht zu werden, gesprinklert.
Zur Versorgung der Tierräume sind Klimaanlagen auf dem Dach in einem Anlagenverbund berücksichtigt und mit einer Redundanz geplant. Die Tierräume werden einzeln vom Hauptkanal mit Nachbehandlungszonen versorgt. Ebenfalls von den RLT Geräten auf dem Dach, welche nicht mit den Geräten zur Versorgung der Tierräume verbunden sind, werden die beiden Geschosse 1.OG und 2.OG versorgt. Auch hierfür ist eine ausreichende Redundanz berücksichtigt. Die Allgemeinen Bereiche des EG sowie des UG werden von der RLT Zentrale des UG versorgt. Diese Fortluft wird als Zuluft für die Tiefgarage verwendet.
Sämtliche RLT Anlagen sind mit Hochleistungs-Energierückgewinnungs-Anlagen vorgesehen. Solarkollektoren auf den nach Süden geneigten Dachflächen runden das Energiekonzept ab.
Innenvisualisierung

Innenvisualisierung

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 2.OG

Grundriss 2.OG

Schnitt und Ansichten

Schnitt und Ansichten