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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2008

Entwicklungskonzept Innere Stadt Eislingen/Fils 2030

Ankauf

WICK + PARTNER ARCHITEKTEN STADTPLANER PARTNERSCHAFT mbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der zentrale städtebauliche Entwurfsansatz basiert auf der Verlagerung der Kfz-Ströme in Nord-Südrichtung auf eine leistungsfähige Straße im Zuge der Mühlbachstraße mit einer Unterführung der Bahn und Anbindung an die Hindenburgstraße.

Die gewonnenen städtebaulichen Spielräume für innerstädtische Nutzungen, Freiräume, Fußgänger und Radfahrer im Zuge der historischen Straßenachse von der Hirschkreuzung bis zum Place d’ Oyonnax werden genutzt.

Der Alternativvorschlag für die Ausgestaltung der Hirschkreuzung als „Normalknoten“ ist aufgrund der reduzierten Verkehrsbelastungen nachvollziehbar, müsste jedoch für Fußgänger und Radfahrer signalisiert werden. Die platzartigen Aufweitungen im Umfeld der Hirschkreuzung ermöglichen sowohl einen Auftakt für die Fußgängerzone als auch eine Integration des Areals um die Lutherkirche. Die Straßenrandbebauung nördlich der Lutherkirche wird als angemessen empfunden, wenn auch eine stärkere Öffnung zur Hirschkreuzung wünschenswert wäre.

Durch die eingeschobene neue Bebauung zwischen Haupt- und Bahnhofstraße entstehen nicht nur ergänzende innerstädtische Nutzungen, sondern auch abwechselnde Straßen- und Platzräume, die der Stadt Eislingen in ihrer Dimension angemessen sind. Allerdings stellt der eingestellte keilförmige Baukörper höchste Anforderung an die künftige architektonische Qualität und die Nutzung des Erdgeschosses.

Die gewählte Lage des Museumsplatzes erlaubt eine gute Verknüpfung mit den seitlichen Quartieren, einschließlich der qualitätvollen Gestaltung der Uferzone der Fils zwischen Bahnhofstraße und Stadthalle.

Sowohl die Überquerung der Fils als auch die Unterquerung der Bahn für Fußgänger und Radfahrer verbleiben in der Lage der heutigen Bauwerke, wobei allerdings die Bahnunterquerung durch ihre Aufweitungen, Funktionstrennung und unterschiedlichen Abstufungen gegenüber heute deutlich qualitätvoller und transparenter werden.

Die städtebauliche Gliederung des Quartiers nördlich der Bahnlinie in eine Parklandschaft um das Schloss und einen befestigen Stadtplatz um das neue Rathaus ist grundsätzlich nachvollziehbar und in der Bewältigung der Höhenunterschiede weitgehend korrekt dargestellt.

Die Einbindung des neuen Rathauses in einen neuen Gebäudewinkel ist zu wenig präzise definiert und überschreitet in der gewählten Großform die Körnung der übrigen Innenstadtquartiere.

Die neue Verkehrsachse im Zuge der Mühlbachstraße ist in der Überquerung der Fils und der Unterquerung der Bahnlinie so gewählt, dass sie technisch machbar und städtebaulich integrierbar ist. Zudem wird deutlich, dass die kammartigen Erschließungen zu einer weitgehenden Verkehrsentlastung der Innenbereiche führen können.

Insgesamt stellt die Arbeit einen Entwurfsansatz dar, der konsequent auf eine Verkehrsentlastung der Innenstadt vom heutigen Fahrverkehr abhebt und damit durchaus einen städtebaulichen Gewinn erzielt. Während der Quartierbereich südlich der Fils in seiner stadträumlichen und baulichen Ausprägung den Eislinger Maßstab trifft, wird allerdings im Quartier nördlich der Fils eine ähnliche Qualität nicht erreicht.