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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2008

Plangutachten "Brücken zur impuls-arena"

1. Rang

SSF Ingenieure AG

Bauingenieurwesen

Lang Hugger Rampp Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Im Zuge der Neutrassierung des Geh- und Radweges nördlich der Bürgermeister- Ulrich- Straße werden 3 neue Brücken erforderlich, an die in gestalterischer Hinsicht hohe Ansprüche gestellt werden.

Ziel des Entwurfs ist es, diesen Ansprüchen mit wirtschaftlichen, dauerhaften, unterhaltsarmen und robust konstruierten Bauwerken gerecht zu werden, wobei die nachfolgend beschriebenen Gestaltungselemente in die Planung der Bauwerke und des Wegenetzes einfließen.

Für die drei Bauwerke wird, auch um ein einheitliches Bild des Geh- und Radwegnetzes zu erlangen, eine unverwechselbare gleichartige Gestaltung, also eine Brückenfamilie angestrebt, die mit dem Besuch des Stadions auf eine angenehme Art und Weise assoziiert wird.

Lösungsansätze:
Für die Bauwerke wird eine geschwungene Grundrissform gewählt, um einen für das Wegenetz idealen und durchgehend flüssigen Wegverlauf zu erlangen. Im Übergang vom Damm auf die einzelnen Brücken erfahren Fußgänger und Radfahrer keinerlei Zäsur. Dieser geschwungene Achsverlauf der Brücken verleiht den Konstruktionen einen besonderen dynamischen Charakter.

Neben der Bürgermeister- Ulrich- Straße soll zusätzlich auch der südlich verlaufende und durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn getrennte Geh- und Radweg von Brücke 3 überspannt werden.

Prinzipien:
Die skulptural geschalten Querschnitte der Überbauten weisen eine dreiecksförmige Unterseite auf, wobei sich der Knick kurz vor dem Widerlager zu einem Trapez aufweitet; um hier dem Spannungsfluss am Rahmeneck gerecht zu werden. Tief- und Schwerpunkt verlaufen bewusst asymmetrisch außerhalb der Bauwerksmitte, etwa im äußeren Drittelspunkt, um dem geschwungenen „Fluss“ im Grundriss gerecht zu werden. Diese Form verleiht der „Brückenfamilie“ einen einzigartigen und unverwechselbaren Charakter. Die schrägen Unterseiten in Verbindung mit ihrem Schwung im Grundriss und in der Ansicht gehen jeweils orthogonal und damit äußerst harmonisch in die begrünten Böschungen über, ohne dass Widerlagerflächen sichtbar werden. Mit den 3 Brücken werden keine reinen „Zweckbauten“ errichtet, sondern - wie oben beschrieben - gestalterisch anspruchsvolle Bauwerke, die sich optimal in die Umgebung einpassen. Das großzügige Wegenetz setzt sich in den Bauwerken fort, das Erlebnis Arena- Besuch beginnt bereits bei dem Hinweg.

Die Geländerfüllungen werden mit Edelstahl-Streckmetall ausgeführt, das eine transparente Wirkung bei orthogonaler Blickrichtung, eine körperhafte Wirkung bei tangentialer Blickrichtung bietet.

In der Ansicht bestechen die sehr schlanken Spannbeton- Rahmenbauwerke aufgrund ihrer filigranen Bauweise. Sie wirken ruhig und unaufdringlich und konkurrieren in keinerlei Hinsicht mit der Architektur des Stadions.

Die Überbauten schwingen in ihrer unteren Begrenzung bogenförmig über die Verkehrsräume. In der Untersicht entsteht der Eindruck eines Brückenbogens, die Urform des Brückenschlages, die in ihrer Natürlichkeit angenehm und vertraut wirkt.

Die aus gestalterischen Gründen gewählte Zurücksetzung der Widerlager führt zu großzügigen Öffnungsweiten, die dem Autofahrer im Gegensatz zu fahrbahnnahen Widerlagern das Gefühl der Beengtheit nimmt. Im Bauwerksbereich überwiegt bei diesen Konstruktionen der Anteil an begrünten Böschungsflächen.

Betonflächen reduzieren sich auf ein Minimum, nämlich auf die der attraktiv geformten Überbauten. Die Mehrkosten, die sich aus der größeren Spannweite der Brücken ergeben, werden durch die Einsparungen bei den Widerlagern mehr als kompensiert.