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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2001

Neugestaltung Marktplatz

3. Preis

Bauer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Pforzheimer Marktplatz als der zentrale Platzraum der Innenstadt wird geprägt durch die Bauten der Wiederaufbauphase der 60/70er Jahre, dominiert vom Neuen Rathaus.

Grundintention unseres Vorschlages ist es, diese stadträumliche und architektonische Besonderheit des Platzes zu respektieren und mit einer zeitgemäßen Gestaltung zu kontrastieren und dadurch zu überhöhen.

Wir meinen, daß der dominierenden Architektur ein zurückhaltender, vornehmer Stadtboden angemessen ist. Durch die ruhige und einheitliche Gestaltung bekommen die 2 Platzteile einen stärkeren Zusammenhalt und durch das Aufnehmen der Höhenunterschiede durch ein gleichmäßiges Platzgefälle wird die Nutzbarkeit der Flächen deutlich verbessert.

Die neue einfache Treppenanlage zwischen oberem und unterem Platz nimmt das Höhenspiel des Rathauses auf und verankert den Ratssaal in der Mitte des neuen Marktplatzes.

Die gewünschte Verzahnung des oberen und unteren Platzes wird durch das „Magnolienband“ aus weißblühenden Hochstämmen (Magnolia kobus), das die westliche Randbebauung begleitet, unterstrichen. Bänke unter diesen Bäumen laden zum Aufenthalt ein.

Die vorhandenen Platanen am oberen Platz werden durch zwei Holzpodeste gerahmt, die im Sinne von Spielmöbeln für Kinder gestaltet und als Bühne nutzbar sind. Den Platanen vorgelagert ist ein Feld von tanzenden Wasserfontänen mit Beleuchtung.
Die Fontänentechnik ist bodenbündig, so daß im Bedarfsfall auch diese Fläche des Platzes für Veranstaltungen frei nutzbar ist.

Als Fortsetzung der neuen Randbebauung entlang der Deimlingstraße wird der untere Platz durch einen dichten Baumhain in einem wassergebundenen Splittbelag begrenzt. Diesem „Rathaushain“ vorgelagert ist ein Wasserbecken mit Kunstobjekten.
Die sehr ungünstige Situation des Ratskellers wird durch den Abbruch der Treppe vor dem Brückenzugang zur Platzebene verbessert. Der Platz vor dem Restaurant wird auf das Niveau des Restauranteinganges abgesenkt, so daß sich dort eine großzügige Freisitzmöglichkeit bis hin zum Wasserbecken ergibt.

Die Aufbauhöhe über der Tiefgarage ist für die vorgeschlagenen Bäume ausreichend. Im Zuge der Sanierung der Tiefgarage muß allerdings für eine ausreichende Lastverteilung gesorgt werden.

Der Bodenbelag des Marktplatzes besteht aus grünlichen Natursteinplatten (Orthogneis Andeer). Als feine Belagsgliederung werden ca. 25 cm breite Messingstreifen in den Bodenbelag eingelegt.
Die Messingstreifen führen die Achsen des Rathauses über den Marktplatz weiter und zeigen damit die enge Verzahnung von Rathaus und Marktplatz. Die Verwendung von Messing schafft den Bezug zur „Goldstadt“ Pforzheim.
Die Streifen enthalten jeweils nach Bedarf die Platzentwässerung und die Strom- bzw. Wasserversorgung für Feste und Markt.

Die Beleuchtung des Platzes erfolgt mit belagsbündigen Bodenleuchten und von oben mit Flutlicht an der Rathausfassade. Ebenfalls beleuchtet sind die tanzenden Fontänen und das Was-serbecken im unteren Platz.
Durch das differenzierte Beleuchtungskonzept, insbesondere durch die unterschiedlich regulierbare Lichtstärke des Flutlichtes lassen sich je nach Veranstaltung auf dem Platz differenzierte Lichtstimmungen erzeugen.

Die Vordächer der Gebäude der westlichen Platzbegrenzung bleiben in ihrer Grundkonstruktion erhalten. Wir schlagen vor, diese mit mattiertem Glas an der Stirnseite und Unterseite zu verkleiden. Die gläsernen Vordächer sind gleichmäßig ausgeleuchtet, so daß ein heller Leuchtkörper den Platz begleitet. Teilweise sind an der Vordachunterseite im Verlauf der mattierten Gläser unterschiedlich farbige Glasscheiben eingefügt. Damit entsteht ein Farbenspiel auf Fassaden und Bodenbelag und durch bestimmte Farben können sich einzelne Ladengeschäfte akzentuieren.

In der östlichen Karl-Friedrich-Straße muß insbesondere die Randnutzung durch attraktive Geschäfte gestärkt werden. Die störende Stufe um den Gastronomiepavillon sollte entfernt werden. Das Platanendach am Ende der Straße bildet einen sinnvollen Abschluß einer neuen Skulpturenachse.

In der Höllgasse sollte ähnlich wie in der Apothekergasse mit ei-ner eingeschossigen Bebauung um den Tiefgaragenabgang eine attraktive Geschäftsnutzung ermöglicht werden. Wir schlagen vor, kleinräumige Geschäftsnutzungen aus der östlichen Karl-Friedrich-Straße dorthin umzulagern, um in der östlichen Fußgängerzone großräumigere belebende Nutzungen zu ermöglichen.

Der Rathaushof zwischen neuer Bebauung an der Deimlingstraße und dem alten Rathaus erhält einen dichteren Baumhain. Die einfache Gestaltung verleiht dem Innenhof Ruhe und Großzügigkeit.