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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2003

Kurhausplatz und Bowling Green

Historische Entwicklung

Historische Entwicklung

1. Rang / Auftrag

Bauer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Unser Entwurf bewegt sich stark innerhalb der historischen Vorgaben und Entwicklungen. Von dem Bau der Tiefgarage gehen für den Freiraum insgesamt neue Impulse aus, sowohl in gestalterischer Hinsicht als auch in der Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten. Um dies zu stärken, die räumliche Situation zu verbessern und die Nutzungsmöglichkeiten variabel zu gestalten, schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

- Als Ersatz der beiden Platanenreihen schlagen wir zweireihige Platanenalleen mit kastenförmigem Schnitt der Kronen als grüne Kolonnade vor. Die Stammhöhe der Bäume soll 6,00 m betragen, damit der Blick zu den gebauten Kolonnaden erhalten bleibt. Die neuen inneren Platanenreihen stehen in der Linie der heutigen Platanen also in der Achse der Kandelaber an den Auffahrten zum Kurhaus. Die grünen Ko-lonnaden gliedern den Raum, bieten räumliche Geborgenheit und dadurch hohe Auf-enthaltsqualität. Die ovalen, gläsernen Tiefgarageneingänge und Nottreppen ordnen sich dem Baumdach unter.

- Für den Kurhausplatz schlagen wir einen hochwertigen Belag aus Basalt-Pflaster im Format 16-20/16/14 im Reihenverband mit ebener Oberfläche vor. Dieses Pflaster ist in der Kurhausauffahrt vorhanden und bei entsprechendem Unterbau mit 40 to belastbar. Die Materialien der Kurhausfassade finden somit ihre Entsprechung im Platzbelag und bilden mit diesem eine gestalterische Einheit.
Die Zufahrt zum Kurhausplatz erfolgt mit Zufahrts- und Ausfahrtsschranke und Rufverbindung zum Kurhausempfang unter der großen Platane am Ende der Paulinenstraße.

- Die neue reduzierte Verkehrsführung vor der Theaterkolonnade mit Bus- und Taxihalteplätzen macht es noch wünschenswerter, daß die Treppe vor der Kolonnade an allen Stellen ungehindert begangen werden kann. Im Westen wird die ausladende Treppe verändert und ein offener Behindertenaufzug eingefügt. Die neuen Grünflächen vor der Theaterkolonnade sollen mit immergrünen Gehölzen (z.B. Buchs) und beiderseits des Theateraufgangs mit Schmuckpflanzen bepflanzt werden.
Der Ausbau der Christian-Zais-Straße im Sinne eines befahrenen Fußgängerbereiches mit dem Basalt-Pflaster des Kurhausplatzes bewirkt eine starke Verzahnung von Theaterkolonnade, Kurhausplatz und Bowling Green.

- Der Bereich vor der Kurhauskolonnade erhält durch die neue zweireihige Platanenallee die angemessene Maßstäblichkeit. Die beiden Rasenflächen sollten mit Schmuckpflanzungen aufgewertet werden. Das vorhandene Pflastermosaik wird erhalten.

- Um die Flexibilität für Veranstaltungen zu stärken, sind keinerlei Höhenunterschiede durch Einfassungen, Bordsteine o.ä. zwischen dem Belag des Kurhausplatzes, den Rasenflächen, der wassergebundenen Decke unter den Platanen, vor der Kurhauskolonnade und in der neuen Christian-Zais-Straße vorgesehen (siehe Detailskizze). Das Gefälle des Kurhausplatzes zum Bowling-Green wird schwächer als bisher und der Platz kann dadurch besser möbliert werden. Senk-Elektranten auf dem Kurhausplatz und an anderen erforderlichen Bereichen liefern Strom, Wasser und Abwasser für alle Veranstaltungen.

- Die Gastronomie (Außenbewirtung) möchten wir auf der Platzebene anordnen, sie kann sich je nach Bedarf in die Platzfläche ausdehnen. Zwischen den Tischen angeordnete Kübelpflanzen verstärken den mediterranen Flair des Gastronomiebereiches. Für eine klare Möblierung sollten auch Bodenhülsen für Sonnenschirme eingebaut werden.
Für den Gastronomiebereich ist eine Verbesserung des Umfeldes zwingend notwendig. Dazu schlagen wir vor, den gesamten Anlieferbereich des Kurhauses einschließlich Tiefgaragenrampe vom Kurhausplatz durch eine niedrige Mauer mit dahinterliegender Hecke unter einem neuzupflanzenden großkronigen Baum abzuschirmen. Das Kurhaus erhält durch diese Maßnahme einen angemessenen Betriebshof.

- Das neue Beleuchtungskonzept ist sehr einfach, aber unterstreicht die besondere Stimmung des Freiraumes. Wir gehen davon aus, daß die Fassadenbeleuchtung der Gebäude erhalten bleibt. Leuchtstelen entlang der äußeren Platanenreihe beleuchten die Carl-Zais-Straße den Fr.-v.-Thiersch-Weg und die Fläche unter den Platanen. Im Pflasterband zwischen wassergebundener Decke und Rasenfläche sind längsgerichtete Bodenstrahler eingebaut, die die Innenflächen der kastenförmig geschnittenen Platanen beleuchten; damit entsteht eine starke Lichtführung zum Kurhaus.
Zwei hohe Leuchtstelen auf dem Kurhausplatz (am Beginn der Rasenfläche) bilden die Grundausleuchtung für den Platz. Mit auf die Stelen aufgesetzten Scheinwerfern können zusätzlich unterschiedliche Lichtstimmungen je nach Nutzung auf dem Platz erzeugt werden.
Die gläsernen Treppenaufgänge sind so beleuchtet, dass sie wie Kristalle unter den Platanen wirken.

- Die Wasserbecken werden in der heutigen Form wieder hergestellt. Der Wasserspiegel wird jedoch bis zum Beckenrand angehoben; dadurch wird der Spiegeleffekt der Wasserfläche deutlich verstärkt. Zur einfachen Reinigung der Becken wird im Reinigungsfall mehr Wasser in die Becken gepumpt, der Schmutz sammelt sich an der Überlaufrinne (siehe Detailskizze) und kann dort abgeschöpft und entfernt werden.

- Die Einfügung der Tiefgaragenelemente in den Freiraum:
Die Tiefgaragenaufgänge werden in gläserne Ovale eingefügt (siehe Detail) Die Ovale sind in Ost-West-Richtung unter den Platanendächern angeordnet. In dem nord-westlichen Oval sind die Lüftungsrohre eingebaut; der übrige Raum in dem Glasoval wird als Kartenvorverkaufsstelle oder Werbevitrine genutzt.
Die Nottreppenaufgänge erhalten gläserne Brüstungen (siehe Detail). Durch die geschlossene Brüstung wird verhindert, daß Laub und Schmutz in die Treppenabgänge fällt.


Ohne trennende Verkehrsflächen verbinden sich Bowling Green, die grünen Kolonnaden und der Kurhausplatz zu einem großzügigen Entree für Kurhaus, Theater und Kurhauskolonnaden.
Lageplan und Schnitt

Lageplan und Schnitt

Perspektiven

Perspektiven

Details Brunnen und Beläge

Details Brunnen und Beläge

Details Glasovale und Möblierung

Details Glasovale und Möblierung

Fotos: Kurbetriebe Wiesbaden und Eibe Sönnecken

Fotos: Kurbetriebe Wiesbaden und Eibe Sönnecken