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Verhandlungsverfahren | 07/2008

Neubau Theaterwerkstätten Landesbühnen Sachsen, Architektenleistung LPh 2-8

3. Rang

Sichau + Walter Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Das Planungsareal ist gekennzeichnet durch Solitär- und Villenbebauung; Einheitliche Maßstäblichkeit und offene Durchgrünung prägen an dieser Stelle die Qualität des Stadtraumes. In diesem Umfeld erscheint die Setzung der erforderlichen Baumasse für die Theaterwerkstätten in seiner zu erwartenden Dominanz als deplaziert, sofern diese Kubatur durch offene Sichtbeziehungen zum Straßenraum den Duktus der gewachsenen Struktur überformt.

Das Konzept basiert daher auf dem Leitgedanken, den Baukörper als Solitär innerhalb der in Nord-Südrichtung verlaufenden Grünachse des Quartiers zu platzieren. Dichte Baumpflanzungen entlang der arrondierenden Straßen lassen von außen den Eindruck des Quartiers unverletzt – erst bei der Annäherung zum Gebäude durch die als „Fuge“ gedachte Zu- und Abfahrt, erlebt man die Ausdehnung des Baukörpers, der in einem Grünraum eingebettet ist und erst durch diesen seine Wirkung entfaltet. Dabei entspricht die gewählte Traufhöhe der der umliegenden Bebauung. Durch die Abstaffelung um ein Geschoss nach Norden ergibt sich ein gestufter Übergang zur Nachbarbebauung in Kombination mit einer optimalen Nordbelichtung der Arbeitsräume.


Architektur

Dem Gedanken des Eintretens in das Grundstück folgt die architektonische Konzeption des Entwurfs. Einerseits handelt es sich bei dem Baukörper um ein reines Funktionsgebäude, dass sich schon durch seine abgesetzte Lage und die hierarchische Stellung zum Theater nicht wichtiger geben darf als der Theaterbau. Andererseits würde die Anmutung eines Industriegebäudes oder einer Funktionshalle eine deutliche Beschädigung des städtebaulichen Umfeldes bedeuten. Insofern basiert der Entwurf auf der Idee das Gebäude architektonisch als Hybrid erscheinen zu lassen, als Objekt, dem man seinen Inhalt nicht sofort anmerkt, da die schlichte Form eines Barrens in Verbindung mit der völlig ebenen silbrigen Metallhaut, in der sich die umliegenden Bäume schattenartig spiegeln, den Eindruck bestimmt. Gleichberechtigt bildet der umgebende Grünraum den Rahmen zur Architektur. Die unprätentiöse Form und ungewohnte Materialverarbeitung schafft dabei ein Abrücken von konventionellen Assoziationsmustern einer Hallen- oder Funktionsarchitektur.