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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2008

Neubau eines 4-zügigen Gymnasiums mit Dreifachturnhalle und Freisportanlagen

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner

Architektur

Erdmann Kicherer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Situation
Das Wettbewerbsgrundstück für den Neubau des naturwissenschaftlich- technologischen und sprachlichen Gymnasiums liegt am südlichen Ortsrand von Gaimersheim mit unmittelbarem Übergang zur freien Landschaft.
Der weite, offene Blick über die Felder und die leichte Neigung des Geländes nach Südosten zeichnen den Ort aus. Das Wettbewerbsgebiet wird von der Ziegeleistrasse im Osten erschlossen.

Platzierung
Der Baukörper wird mittig in der südlichen Hälfte des Grundstücks platziert, so dass im Norden, in größtmöglicher Nähe zum Ortskern von Gaimersheim, eine sehr große Fläche für die hier vorgesehenen Gemeinbedarfsflächen zur Verfügung steht. Der Schulbaukörper geht auf Abstand zur Bahnstrecke und Umgehungsstrasse, so dass keine Lärmbelastung besteht. Im Osten des Baukörpers schließen die Erschließungsflächen mit Bushaltestellen und Parkplatz an, im Westen liegen die Sportflächen.

Konzept
Das neue Gymnasium wird als kompakten Baukörper organisiert. Ein umschließender, dreigeschossiger Ring definiert Außenkante und Kubatur des Baukörpers. Alle Klassen- und Fachräume werden in diesem quadratischen Ring angeordnet, sind jedoch nach außen mit Blick in die Landschaft orientiert. In den Klassenräumen wird so eine konzentrierte, ungestörte Lernathmosphäre erreicht. Wichtige gemeinschaftliche Funktionen liegen im Innern dieses Ringes und formulieren Identitätsstiftende und kommunikationsfördernde räumliche Situationen. Im Ring werden zwei unterschiedlich große Bausteine mit den zentralen Sondernutzungen platziert: der Pausenhalle und der Sporthalle. Ein Riegel, der die Verwaltung aufnimmt, wird als verbindendes Element in den Ring eingestellt. Auf diese Weise entstehen zwei unterschiedlich große Höfe. An diesen Höfen wird der äußere Ring im EG angehoben, so dass der kleinere sich torartig nach Osten öffnet und den Eingangshof bildet, der größere sich nach Süden und Westen öffnet und als Pausenhof weite Blicke in die Landschaft bietet. Unter dem Ring entstehen dadurch geschützte, überdeckte Freibereiche. Das Gebäude nimmt Bezug auf die nach Südosten abfallende Topographie. Im Norden schiebt es sich etwas ins Erdreich, im EG wird der Verlauf des nach Südosten abfallenden Geländes aufgenommen, so dass die Höfe auf verschiedenen Niveaus liegen und der Bereich um die Pausenhalle abgesenkt ist und eine größere Raumhöhe bietet.

Organisation
Von der Erschließungsfläche im Osten kommend erreicht man den Eingangshof, der Blicke in die Sport- und Pausenhalle ermöglicht. Links liegt der Eingang zur Schule, rechts der zur Sporthalle. Betritt man das Gebäude durch den Schuleingang, erreicht man den Foyerbereich, von hier führt eine breite Sitztreppe zur Pausenhalle. Die Pausenhalle bietet einen verbindenden Luftraum über drei Geschosse und öffnet sich nach Westen zum Pausenhof. Im Süden schließt der Ganztagesbereich mit der Mensa an und im Osten der zuschaltbare Mehrzweckraum. Vom Foyerbereich aus führt eine am Luftraum der Pausenhalle angeordnete offene Treppe und der Aufzug auf die oberen Geschosse, hier erreicht man jeweils eine großzügige Verteilerfläche, von der aus man Pausenhalle, Eingangs- und Pausenhof sowie die Sporthalle überblicken kann und von der aus Erschließungsgalerien zu den vier Seiten des äußeren Ringes führen. Im zentralen Verbindungsriegel ist im 1.OG zentral das Sekretariat mit der Verwaltung angeordnet, im 2. OG das Lehrerzimmer. In den großen Luftraum der Pausenhalle ist im 1. OG der EDV-Bereich und im 2.OG die Bibliothek eingehängt.
Im äußeren Ring gliedern sich die Funktionsbereiche seitenweise. Es gibt fünf Klassenraumbereiche, von denen je zwei im Osten und Süden angeordnet sind sowie einer im Westen. Die naturwissenschaftlichen Fachräume sind im 2. OG an der Nord- und Westseite angeordnet, der musische Bereich mit Musik- und Kunsträume nach Norden im 1.OG. Die Werkräume sitzen im EG nach Westen und verfügen über eine angeschlossene eigene Freifläche. Die Verbindung vom Foyer erfolgt über einen Wandelgang entlang des Pausenhofs, der als Ausstellungsfläche genutzt werden kann.
Den Sportbereich erreicht man wie den Schulbereich auch über den Eingangshof. Über den Straßenschuhgang erreicht man die Umkleidekabinen, von dort aus über den Turnschuhgang die Sporthalle. Am Ende des Sportbereichs liegt der Zugang zu den Freisportflächen. Die Sporthalle erstreckt sich über drei Geschosse und wird von oben belichtet. Im obersten Geschoss wird die Tragstruktur aus geschosshohen Fachwerkträgern ausgebildet. Auch um die Sporthalle laufen die Flure des Schulbereichs und bieten vielfältige Blicke in und durch die Sporthalle.­

Erweiterbarkeit
Die Erweiterungsmöglichkeit wird als eingeschossiger Baukörper vorgesehen, der sich von Westen im Bereich des Pausenhofs unter den äußeren Ring schiebt und hier an die vorhandenen Flure und Treppenhäuser anschließen kann.


Freiraum
Eine klare Zonierung liegt der Gestaltung des Freiraums zugrunde: die Erschließungsflächen sind in Benachbarung zur Straße angeordnet. Bereiche für Fußgänger, Bus- und Parkverkehr sind getrennt voneinander organisiert.
Es schließt sich das Plateau des Schulhofs und das etwas höher gelegene Sportflächenplateau an.
Die bestehenden Höhenunterschiede werden in Form von Tribünen und Sitzstufen nutzbar gemacht, um Orte zu definieren. In den Pausen dienen sie als informelle Sitzgelegenheit, Beobachtungspunkt und als Ort um sich zu präsentieren.
Eingebettet ist das Schulgelände in ein kleines Wäldchen.
Die Bepflanzung leitet sich von den örtlichen Gegebenheiten ab und basiert in erster Linie auf Arten der HPNV. Den nördlichen Abschluss bildet ein Band aus Linden. Es folgen ein Band aus Eichen und eines aus Vogel-Kirschen.
Heimische Arten werden durch einen gewissen Anteil an fremden Arten ergänzt, um die Vielfalt des Erscheinungsbildes zu erhöhen. So tritt zur braun-gelben Herbstfärbung der Stiel-Eichen das lebhafte Farbspiel der Amerikanischen Eichen in Rot- und Orangetönen hinzu. Das Zusammenspiel der Gehölze erzeugt ein abgestimmtes Spiel von Licht und Schatten, von Blüten-, Blatt- und Herbstfärbungen, von Düften und Früchten. Struktur und Texturkontrasten der Blätter, Zweige und Rinden im jahreszeitlichen Verlauf lassen unterschiedliche Eindrücke entstehen. Die Schulhöfe selber werden mit lichtdurchlässigen, locker aufgebauten Gleditsien bepflanzt.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse EG, Ansichten

Grundrisse EG, Ansichten

Grundrisse EG, Ansichten

Grundrisse EG, Ansichten

Grundrisse 1. und 2. Obergeschoss, Schnitte

Grundrisse 1. und 2. Obergeschoss, Schnitte

Grundrisse 1. und 2. Obergeschoss, Schnitte

Grundrisse 1. und 2. Obergeschoss, Schnitte

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Aussenraumperspektive

Aussenraumperspektive

Aussenraumperspektive

Aussenraumperspektive