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Plangutachten | 10/2006

Plangutachten „Sülzgürtel“

1. Rang

Luczak Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Öffentlicher Raum

Der große Platzraum im Mittelfeld - wir nennen ihn die Plattform - verbindet das von Handel und Kultur geprägte Zentrum um das umgenutzte Kirchenensemble am Sülzgürtel mit den angrenzenden Baufeldern und dem weitläufigen Grün des Beethovenparks. Die Plattform ist eine befestigte, ebene Fläche mit grünen Inseln, sparsamer Möblierung und Heckennischen. Sie entstammt der Raumtypologie der Kernstadt. Die platzbildenden Häuser sind von dieser Plattform aus ebenerdig erschlossen und im Erdgeschoss multioptional nutzbar: als Atelier, Büro, Werkstatt, barrierefreie Wohnung, Galerie, Loft, Remise, Repräsentationsraum. Rückseitig befinden sich die rein privaten Ruheinseln, Gärten auf verschiedenen Ebenen, grüne Höfe, Loggien, Terrassen usw.

Baufelder/Gebäudetypologie

Für die 7 Viertel werden exemplarische Typologien für anpassungsfähige Häuser entwickelt, die folgende Themen variieren: Konvertierbarkeit, Komfort, Vitalität. Wohnformen vom parzellierten Einfamilienhaus (Antweiler Straße) über das introvertierte Hofhaus (Mittelachse) bis zu gemeinschaftsorientierten und Kombihäusern (Konzept Caravan) sind möglich. Bauliche Vielfalt und soziale Heterogenität werden durch die Planung unterstützt. Alle Baufelder haben gemeinsame Sockelgeschosse für die Versorgung der Häuser: Breite Abstellboxen für PKW und Fahrräder sind über Kellerräume direkt mit den jeweiligen Stadthäusern oder den Aufzugskernen der Etagenwohnungen verbunden.

Identität

Das umgenutzte Kirchenensemble markiert das visuelle und funktionelle Zentrum des Quartiers, ohne es zu dominieren. Die gleichberechtigt und selbst-bewusst an die Plattform angedockten Bauten markieren eine tätige Stadtgesellschaft, in der nicht nur Handel und Kultur, sondern auch Wohnen und Arbeiten eine der Öffentlichkeit zugekehrte Seite haben. Die Stadt als schützende und geschützte Plattform zu sehen, bedeutet ein Bekenntnis zu den charakteristischen Elementen einer revitalisierten Kernstadt, in der Enge und Weite, Handel und Kultur, Arbeiten und Erholen ihren Platz haben und sich im Äußeren in klaren Konturen, im Inneren aber in Verschachtelungen, Verzweigungen und Vernetzungen ausdrücken.

Die Viertel

1 Handel + Wandel
Ergänzung des Bestandsgebäudes zu einer U-förmigen Gebäudegruppe – Erdgeschoss voll über-baut mit Service- und Ladenflächen um einen Innenhof – Obergeschosse barrierefrei mit Wohnungen / Wohngruppen – begrünter Dachgarten über Ladenflächen – Tiefgarage, Aufzug

2 Einzeln + Gemeinsam
Ergänzung des Bestandsgebäudes durch ein 4-geschossiges Laubenganghaus (kleine, koppelbare Wohnungen) am Sülzgürtel – Mögliche denkmal-verträgliche Nutzungen im Bestand: Initiativen, Altengemeinschaft, Schule – Tiefgarage, Aufzug

3 Caravan + Lofthaus (Jung + Alt Konzepthaus)
Gestapelte Stadthäuser unterschiedlicher Größe und barrierefreie Etagenwohnungen mit zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten kleiner bis großer Raumangebote – Erschließung der unteren Häuser von der Straße/der oberen Häuser mit Aufzug über eine Dachstraße – Multioptionale Hausstruktur für Wohnen und Arbeiten, mit barrierefreien Appartements, Stadthaus-Maisonetten, Wohngemein-schaften, integrierbare Service- und Gemeinschaftsflächen – Sockelgeschoss mit Abstellboxen für PKW, Fahrräder, Nebenflächen mit Direktzugang

4 Haus + Hof
Verdichtete Baustruktur aus Raummodulen, Höfen und gestaffelten Terrassen - 3 x 4 Parzellen à 14 x 14 m, Stapelmodule von 7 x 7 m - Multifunktionales, barrierefreies EG mit ca. 90 m² Nutzfläche, Remise und Innenhof als Werkstatt, Galerie, Büro, Altenwohnung, Appartement usw. - 2-3 Vollgeschosse, in 1-3 Einheiten teilbar - Untergeschoss als Serviceebene mit Stellplatzbox für 2 PKW und Fahrräder, Keller- und Abstellräume - 75 % der Grundfläche sind Grün- und Freiflächen auf 3 Ebenen: Hof, hängender Garten in Ebene 1, Dachterrasse am Turmgeschoss

5 Kind + Kegel
Baufeld mit Reihenhäusern auf kleinen Parzellen (ab 150 m²) - zur Plattform mit variabel nutzbarem Souterrain: als Büro, kleines Appartement, Werkstatt - Häuser an der Antweiler Straße als Begrenzung des kleinen öffentlichen Bouleplatzes unter altem Baumbestand an der Nahtstelle zum bestehenden Einfamilienhausquartier - Die 3. Geschosse als variable Zusatz/ Freifläche - Freibereiche der beiden Zeilen auf verschiedenen Niveaus, Privatbereiche durch Gartenmauern und Hecken eingefasst - Gemeinschaftliche Sockelgarage, mit Direktzugang zu den Häusern an der Plattform und den Garten-Nebenräumen der Zeile Antweiler Straße

6 Einfach Wohnen plus
Schließen der Gebäudeecke mit einem L-förmigen Gebäude mit 4 Vollgeschossen - Nutzung für Wohngemeinschaften, Baugenossenschaften, Baugruppen, Alten-WGs, geförderter Wohnungsbau -
Sockelgarage, Aufzug möglich

7 Wohnen am Park
Haus-in-Haus-Konzept mit Stadthäusern EG/1.OG und 2 ½ weiteren Obergeschossen mit barrierefreien Appartements, Blick in den Park - Stadthäuser mit umschlossenem Vorbereich an der Allee für Fahrräder, Gartenhofnutzung. Ruhiger Gartenbereich im Osten - Sockelgarage mit Direktzugang zu den Stadthäusern und Erschließungskernen