Neubau Gymnasium Bürgerwiese

Das Grundstück für das neue Gymnasium Bürgerwiese ist dreiseitig von lärmenden Straßen umgeben, wobei die Parkstraße im Nordosten den größten Lärmpegel aufweist.
Es wird eine Figuration vorgeschlagen, bei der die Schule sich selbst vor dem Lärm schützt. Dies wird damit erreicht, dass die Erschließungsflure dem Lärm zugewandt werden, um die Klassenräume dann zu dem ruhigen Innenbereich hin orientieren zu können.

Im Innenbereich ist mit nur noch 40dB(A) zu rechnen, so dass alle Räume natürlich belüftet werden können. Der in Unterrichtsräumen zulässige Mittelungspegel von 30 bis 40 dB(A) kann somit mit einer Standardfassade erreicht werden. Das bedeutet, dass auch während des Unterrichts die Fenster zum Lüften geöffnet werden können.
Diese natürliche Lösung ist gegenüber allen technischen Maßnahmen wirtschaftlicher in der Erstellung und im Unterhalt.

Der Erschließungshof an der Parkstraße B 172 wird mit einer gläsernen Schallschutzwand geschlossen, um die nordwestliche Gebäudefront und die Freiflächen zu schützen. Hier wird für den Hof ein Wert von 35 dB(A) erzielt.
Dieser Erschließungshof ist zugleich Pausenfläche und stellt räumlich und optisch den Bezug zur Bürgerwiese und den Sportflächen von Dynamo Dresden her.

Bei der Gebäudefiguration wurde außerdem darauf geachtet, dass alle zwingend zu erhaltenden Bäume auch erhalten werden. Weiterhin ist der Kanal in der aufgelassene Parkstraße durch die Auständerung der Schule in diesem Bereich wie gefordert in 10 Meter Breite frei zugänglich.

Innenräumlich ist die große, zweigeschossige Pausenhalle, die wie ein Marktplatz genutzt werden kann, die zentrale Mitte des Gymnasiums. Auf gleicher Ebene grenzt die Cafeteria an, über eine Galerie erschlossen ist die Verwaltung erreichbar. Über der Verwaltung, das heißt ebenso zentral, sind der Lehrerbereich und die Schülerbibliothek angeordnet. Diese Mitte gliedert die Schule in den südwestlich orientierten Stammklassentrakt und den Fachklassenbereich.

Das energetische Konzept beruht auf Speichermasse und natürlicher Belüftung, wobei durch die Verglasung der Klassenräume nach Südost und Südwest im Winter Solargewinne zur verzeichnen sind. Im Sommer werden die Flächen durch zentral gesteuerte Raffstoren verschattet. Die dem Straßenlärm zugewandten Flurflächen werden durch feststehende Lamellen verschattet, so dass kein Auheizen der Fassadenflächen erfolgen kann.