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Verhandlungsverfahren | 08/2008

Sanierung und Erweiterung Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg, Generalplanungsleistungen

Zuschlag

Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

in Zusammenarbeit/ARGE mit Pitz&Hoh - Werkstatt für Architektur & Denkmalpflege Berlin + Holzer Kobler Architekturen Zürich

Das Deutsche Spielzeugmuseum wurde 1901 von der Sonneberger Kaufmannschaft und Spielwarenindustrie gegründet mit dem Bestreben einer ästhetischen Erziehung und zur gewerblichen Bildung und Fortbildung. Die Lokalisierung des Museums in den von Prof. Albert Schmidt konzipierten Gebäuden belegt, welch hohen Stellenwert man dieser Einrichtung beigemessen hat, an präferiertem Standort, in einem der markantesten Gebäude im Herzen der Stadt Sonneberg. Die Erweiterung und Neugestaltung des Deutschen Spielzeugmuseums ist für die Stadt und die Region Sonneberg ein „Leuchtturmprojekt“- ein einzigartiges kulturpolitisches Vorhaben.

Das Gebäudeensemble gliedert sich in folgende Bauteile:
Bauteil 1: Neubau für die Thüringer Kirmes / Eingangsbauwerk, Bauteil 2: Handelsschule von 1912/13 (Kulturdenkmal) - Umnutzung für Ausstellungen und Sonderausstellungen, Bauteil 3: Turnhalle von 1912/13 (Kulturdenkmal) - Umnutzung zum Schaudepot, Bauteil 4: Museum von 1899-1901 (Kulturdenkmal - Neobarock) Instandsetzung, Bauteil 5: Außenanlagen

Grundprämissen der Planung sind: - optimierter Funktionsablauf für Besucher und Personal, - energieökonomischer und personalsparender Betrieb, - barrierefreie Bewegungsmöglichkeit

Um das Schauobjekt „Thüringer Kirmes“ der Weltausstellung von 1913 in seiner ursprünglichen Größe und räumlichen Anordnung für die Besucher erlebbar zu machen und auf Grund der höchsten klimatischen Ansprüche, ist ein Neubau konzipiert. Der Neubau befindet sich westlich vom Museum im Gartenbereich und dient den beiden Hauptgebäuden als Eingangs- und Verbindungsbau. Beide Altbauten werden freigestellt. Die Handelsschule wird über eine Brücke und eine unterirdische Verbindung angeschlossen, das Museum über eine dreigeschossige schmale Verbindung. Die Kubische Form steht im bewussten Kontrast zum Museum und zur Handelsschule. Der Neubau wird behindertengerecht, ebenerdig erschlossen, weiterhin ist ein großzügiger Eingangsbereich mit Kasse, Shop und Wartebereich für die „Thüringer Kirmes“ integriert. Durch den Neubau werden die denkmalgeschützten Altbauten von größeren Eingriffen verschont. Die notwendige Treppe für den zweiten Fluchtweg, Aufzüge und Lüftungstechnik werden im Neubau konzentriert. Das große Volumen der Thüringer Kirmes hätte in den Altbauten große statische Umbauten erfordert. Die Verlagerung in den Neubau war daher wichtiger Bestandteil des denkmalpflegerische Umgangs mit den Altbauten. Somit kann die Instandsetzung der Altbauten ohne große Eingriffe erfolgen. Alte Fenster werden zu Kastenfenstern ergänzt, um das Gebäude klimatisch zu stabilisieren. Klimatisierung erfolgt nur in reduzierter Form, um aufwändige Technik und hohe Betriebskosten zu vermeiden. Die Raumfolgen der ehemaligen Schulgebäude eignen sich sehr gut zur Präsentation der eher kleinteiligen Exponate des Spielzeugmuseums, so dass auch in den Raumfolgen keine Veränderungen vorgenommen werden.