modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2008

Generalplanerleistungen für das Großprojekt "Stadtmitte am Fluss"

5. Rang

planquadrat Elfers Geskes Krämer GmbH

Architektur

BIERBAUM. AICHELE. landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

KRÜGER ARCHITEKTEN PartG mbB

Architektur

IBC Ingenieurbau-Consult GmbH Mainz

Bauingenieurwesen

Christoph Mancke

Kunst

Francke + Knittel

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Stadtmitte am Fluss - Saarbrücken



Die Aufgabe

Die Verlegung der Autobahn in einen Tunnel bedeutet für Saarbrücken die Rückgewinnung eines großen Teilstückes der Auenlandschaft, die mehr als jeder andere Freiraum das Bild dieser Stadt begleitet und prägt.

Auch wenn die Saar als kanalisierter Fluss nicht mehr die Dynamik eines strömenden Gewässers besitzt, so muss die Aue bei dem zeitweise auftretenden Hochwasser die gleichen natürlichen Funktionen erfüllen wie an jedem anderen natürlichen Fliessgewässer.


Der Entwurf

Dem entsprechend werden die Aueflächen so gestaltet, dass diese Naturnähe wieder inmitten der Stadt erlebt werden kann, die letztlich auch den besonderen Reiz dieser Freiräume ausmacht. Die Intensität und der Grad der Naturnähe nehmen in dem Maße zu, je weiter man sich vom Stadtzentrum entfernt. Das bedeutet, in umgekehrter Richtung gesehen, dass man sich von einer naturnahen Uferzone über eine parkartig gestaltete grüne Uferlandschaft bis hin zu einem befestigten, steinernen Ufer, auf dem sich noch linear angeordnete Baumreihen befinden, bewegt.

Auf dem oberhalb der Uferzone liegenden Boulevard nimmt eine doppelte Baumreihe in rhythmischer Folge den Takt der parallel dazu verlaufenden Stadtquartiere auf. Diese Baumreihe wird jeweils im Bereich von markanten Straßenachsen, die zum Ufer hinführen, unterbrochen. Die Abgänge zum Saarufer, die an diesen Achsen liegen, erhalten durch Plastiken aus Stahl eine besondere Betonung und Aufmerksamkeit.

Die gegenüberliegende Uferzone, die nicht Bestandteil des Realisierungsteils ist, sollte bei der Gesamtbetrachtung der Auenlandschaft mit einbezogen werden.

In diesem Zusammenhang gesehen erscheinen die das Ufer begleitenden doppelten Baumreihen auf dem südlichen Ufer der Saar im städtebaulichen Kontext langfristig entbehrlich. Sie verdecken zu sehr das Stadtbild. Ab der Bismarckbrücke sollten sich deshalb nur noch einzelne kurze Baumreihen in dem ansonsten parkartigen, offenen Charakter der Aue befinden.

Sowohl die alte Saarbrücke als auch die Solitärgebäude am Hochufer sollten, vom Westufer aus gesehen, freigestellt bzw. nur von lockerem Baumbestand eingebunden sein. In Ergänzung dazu würde eine durchgängige Allee entlang des Hochufers (Bismarckstraße / Am Stadtgraben) als starker grüner Rücken die städtebauliche Situation stärken und verdeutlichen.


Die Gestaltungselemente

Schwimmboxen
Eine Besonderheit sind die in Anlehnung an die Penichen gestalteten „Schwimmboxen“, die sich beweglich den jeweiligen Wasserständen der Saar anpassen können und unterschiedlichste Nutzungen ermöglichen (Restaurant, Cafe, Toiletten, Ausstellungsräume).
Gleichzeitig wird ohne lange Rampen der barrierefreie Zugang zum Ufer geschaffen und ein semiotisches Element für Saarbrücken gesetzt.

Einrichtungen für Skater befinden sich unter der Wilhelm-Heinrich-Brücke. Modellierte Bodenflächen, in Verbindung mit Lichteffekten, sollen diesen Raum beleben.

Freizeitsportanlagen, wie Volleyball, Streetball, Rollschuhbahn (im Winter Eisbahn) etc. werden durch entsprechenden Einbau nutzungskompatibler Beläge ermöglicht. Innerhalb des steinernen, städtischen Ufers wird ein lang gezogener Sandstrand, ein Element neuzeitlicher, städtischer Naherholung, angelegt.

Kinderspiel wird punktuell entlang des Ufers angelegt, immer in thematischer Ausrichtung und im Bezug zum Wasser (Schnecken, Muscheln, Schiffskörper).
Ein besonderes Spielangebot wird in der Nutzung eines alten, auf dem Wasser liegenden Bootes, gesehen.

Sitz- oder auch Liegemöglichkeiten befinden sich an verschiedensten Plätzen innerhalb der gesamten Anlage.

Die Beleuchtung besteht aus hohen zylindrischen Leuchten, mit hochwassersicherer Installation, die auf die unterschiedlichsten Situationen modifiziert ausgerichtet und geschaltet werden kann.

Zusätzliche Retentionsräume werden durch die abgesenkten Ufer geschaffen und sind im besonderen Maße, auch als naturnahes Element im Bereich der Bismarckanlage in Form einer Flutmulde erlebbar.