":Tourismusachsen Altstadt"

Städtebauliche Konzeption und Konfiguration des Raumes
Ziel des Entwurfes ist es, die Attraktivität der öffentlichen Räume Königswinters zu steigern und die Orientierung von Bewohnern und Besuchern der Innenstadt zu erleichtern. Ferner werden die öffentlichen Räume dauerhaft und nachhaltig in Wert gesetzt, um Königswinter mit dem Drachenfels ein besonderes und attraktives Erscheinungsbild als (inter-)nationales Tourismusziel mit Tradition und kulturhistorischer Bedeutung zu verleihen. Dabei geht es vor allem um die Schaffung eines lebendigen, vitalen Stadtraumes mit hoher Anziehungskraft und Aufenthaltsqualität.

Die beiden touristischen Achsen Drachenfelsstraße und Clemens-August-/Bahnhofstraße werden entsprechend ihrer unterschiedlichen Funktionen als eigenständige Räume mit unterschiedlichem Charakter qualifiziert. Der Achse Clemens-August-/Bahnhofstraße kommt dabei die funktionale Be-deutung für den überwiegend motorisierten Verkehr zu. Die Achse Drachenfelsstraße übernimmt die Bedeutung für den überwiegend fußläufigen Verkehr. Hochwertige und verwandte Materialien werden entsprechend ihrer Funktion und Bedeutung in unterschiedlicher Intensität auf beiden Achsen eingesetzt und stellen so die optische Verbindung her. Die Achsen werden durch die die Altstadt querenden Straßen wie Rheinallee, Hauptstraße, Wilhelmstraße, Winzerstraße und Verbindungsweg zwischen Talstation der Drachenfelsbahn und dem Parkplatz am Ketsberg immer wieder miteinander verbunden. Der Rheinallee, der Wilhelmstraße und der Winzerstraße kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Sie stellen die Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsströme her und dienen als Anbindung beider Achsen. So findet sich am Schnittpunkt der Rheinallee mit der Drachenfelsstraße künftig die Einfahrt zur Tiefgarage ebenso wie sich am Endpunkt der Winzerstraße im Schnittpunkt mit der Drachenfelsstraße der Parkplatz unter der B 42 befindet. Der Bahnhof mit dem Bahnhofsplatz im Schnittpunkt mit der Bahnhofsstraße wird räumlich und gestalterisch über die Wilhelmstraße an die Drachenfelsstraße angebunden. Der Bahnhof erhält so eine direkte Anknüpfung an die Drachenfelsstraße. Die beiden touristischen Achsen definieren als Endpunkte Plätze am Rhein, die die Rheinpromenade innerhalb des Altstadtkerns räumlich fassen und definieren. An den Knotenpunkten beider Achsen entstehen wichtige Orte hoher Aufenthaltsqualität. Über die Querverbindungen verzahnen sich die beiden Tourismusachsen zu einem Orientierungsnetz innerhalb der Altstadt.
Insgesamt entsteht so eine räumliches, funktionales und durch die besondere Gestaltung qualitatives hochwertiges Netz, das Orientierung innerhalb der Altstadt bietet, zu den besonderen und attraktiven Orten führt und selbst einen Raum hoher Aufenthaltsqualität generiert.


Freiraumkonzept und Gestaltung
Achse Clemens-August-/Bahnhofstraße - Die Achse der Clemens-August-/Bahnhofstraße erhält, ihrer Funktion als Tourismusachse für den überwiegend motorisierten Verkehr entsprechend, einen einheitlichen Belag aus Hot-Rolled-Asphalt. Worte und Namen aus der Nibelungensage werden in Form von Fahrbahnmarkierungen aufgebracht. Sie tauchen im linearen Verlauf der Tourismusachse immer wieder auf und lenken den Fahr- und Besucherverkehr. In Bereichen in denen die Achse ihre Richtung ändert geben sie Orientierung und zeigen die Richtungsänderung an. Als gliederndes Element im linearen Verlauf der Achse leiten sie von der Fahrbahn auf den Bürgersteig über, um den Individualverkehr auf die erhöhte Nutzung durch Fußgänger aufmerksam zu machen. Als Verkehrsachse für den motorisierten Verkehr wird ein Straßenquerschnitt mit einem 12 cm erhöhten Bürgersteig ausgebildet. Die Einschreibungen führen vom tieferen Niveau der Straße auf das erhöhte Niveau der Bürgersteige. Die Achse erhält einen beidseitigen Bürgersteig bis zur Bundesstraße B 42. Im Bereich des Oberweingartenweges erhält sie einen einseitigen Bürgersteig bis zum Drachenfelsplateau. Die Bordsteine sind im Naturstein der Drachenfelsstraße ausgeführt und greifen so die Gestaltung der Drachenfelsstraße auf. Der Natursteinschotter des Hot-Rolled-Asphalts ist ebenfalls aus demselben Na-tursteinmaterial.
Rheinblick – Die Achse beginnt und endet mit dem Rheinblick an der Rheinpromenade in einem modernen Platz der ebenfalls in Hot-Rolled-Asphalt ausgeführt ist. Der Platz schiebt sich bastionsartig leicht über die Uferkante der Uferbefestigung und definiert so den nördlichen Anfang der städtischen Rheinpromenade Königswinters. Der Belag ist für bewegungsorientierte Spiel- und Sportarten ausgelegt, der Platz ein geeigneter Treff für Jung und Alt am Rheinufer. Wasserfontänen definieren einen vertikalen Endpunkt am Rhein.
Tiefgarage Drachenfelsterrasse – Über die Rheinallee wird am SeaLifeCenter im Schnittpunkt mit der Drachenfelsstraße die neue Tiefgarage unter der Drachenfelsterrasse angebunden. Von dort gelangen Besucher direkt auf die Drachenfelsterrasse und in die Tourismusachse Dra-chenfelsstraße.
Parkplatz Talstation Drachenfelsbahn - Von der Achse der Clemens-August-/Bahnhofstraße führt die Winzerstraße zum Parkplatz unter der B 42 im Schnittpunkt mit der Drachenfelsstraße und stellt dort den Anknüpfungspunkt für die fußläufige Verbindung über die Drachenfelsstraße durch die Altstadt zum Rhein oder mit der Drachenfelsbahn auf den Drachenfels dar.
Parkplatz Ketsberg – Die Achse Clemens-August-/Bahnhofstraße führt die motorisierten Besucher, geleitet durch die Einschreibungen im Straßenbelag, auf den Parkplatz Ketsberg. Von dort kann der Besucher zu Fuß den Aufstieg auf den Drachenfels bewältigen oder zu Wanderungen im Siebengebirge starten. Die Einschreibungen im Belag leiten auch hier die Besucher. Von hier führt ein kleiner Steig zur Talstation der Drachenfelsbahn und von dort über die Drachenfelsstraße in die Altstadt.