"Park am Marthabräuweiher"

Die Arbeit formuliert die Deichenstegtrasse als „Landschaftsskulptur“ und Promenade mit einem weichen Übergang auf der Stadtseite und einer harten baulichen Kante zum Park. Dabei bleibt die neue Trasse deutlich ablesbar. Durch die klare Abgrenzung entstehen gut nutzbare zusammenhängende Parkflächen, der Baumbestand östlich der Deichenstegtrasse kann dadurch im Wesentlichen erhalten bleiben. Die Erschließungen und Wegeverbindungen sind sowohl in Nord-Süd- als auch Ost-West-Richtung schlüssig und sehr gut gelöst. Positiv hervorzuheben ist die Anbindung des südlichen Endes der Promenade an vorhandene Wege und den neuen Fußgängersteg. Im Norden fehlt eine weitere Wegeverbindung westlich der Deichenstegzufahrt für eine sichere fußläufige Querung der Stelle.

Die Parkkante erfährt durch eingeschnittene großzügige Rampen und Treppenanlagen eine positive Auflockerung und baulich spannende Steigerung. Die Rampen wirken einladend. Kritisch anzumerken sind die durch die geänderte Höhenlage der Trasse erforderlichen Wandhöhen bis zu ca. 8,50 m über Parkgelände am südlichen Tunnelportal. Bei der Darstellung im Modell haben die Verfasser die tatsächliche Höhenentwicklung im Bereich des südlichen Tunnelportals deutlich zu niedrig dargestellt.

Der Auftakt der Promenade an der Dachauer Straße mit Cafe und Platz ist positiv zu bewerten und bildet eine Bereicherung für den Straßenraum der Dachauer Straße. Die Anordnung der Stellplätze am Cafe ist jedoch zu hinterfragen.

Überzeugend ist der konzeptionelle Ansatz, die Deichenstegtrasse im Bereich der Amperaue vom Gelände abzuheben. Durch die vorgeschlagene Brückenkonstruktion wird eine Durchlässigkeit im Bereich der Uferzone erreicht. Daraus ergibt sich eine klare Abfolge von Brücke und anschließendem Tunnel. Im Bereich der Weiherstraße wird der vorhandene Straßenverlauf unter der Deichenstegtrasse auf schlüssige Weise hindurch geführt und Wegebeziehungen erhalten. Gegenüber einer konventionellen Trassenführung ist bei der Ausführung als Brücke mit höheren Kosten zu rechnen. Im Bereich der neuen Amperbrücke werden Fußgänger auf einem separatem Steg geführt.

Für den Ideenteil wird von den Verfassern eine Bebauung mit klarer Struktur und angemessener Dichte sowie einer stimmigen Erschließung vorgeschlagen. Die Erschließung erfolgt über einen räumlich gut gelösten Anger, die Parkierung wird jeweils an oder in den Gebäuden vorgeschlagen.

Im Anschluss an die bestehende Zweifachsporthalle sind die Freisportflächen für die Grundschule vorgesehen. Dabei erlaubt eine Absenkung der Ebene einen positiven Effekt für den Immissionsschutz sowie eine Ausformung der Böschung als Tribüne. Auf Grund der Nutzung als Schulsportanlage sind die gläsernen Schallschutzwände der Tribünen nicht erforderlich. Die Absenkung der Fläche bedingt jedoch, dass besonders erhaltenswerte Baumgruppen gefällt werden müssten. Die Trassenüberdeckung scheint für die vorgeschlagene Baumbepflanzung generell zu gering.

Die Schallschutzgrenzwerte können mit den vorgeschlagenen Maßnahmen eingehalten werden. Problematisch ist die Lage des Bolzplatzes gegenüber der östlichen angrenzenden Wohnbebauung.

Insgesamt zeigt die Arbeit einen eleganten und selbstverständlich wirkenden Lösungsansatz mit eindeutigen Wegebeziehungen. Der respektvolle Umgang mit dem Uferraum der Amper ist besonders herauszustellen. Kritisch angemerkt wird die Höhenentwicklung der wenig differenzierten Wandflanken zum östlichen Park.