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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2009

Neubau eines Studentenwohnheimes in Augsburg-Haunstetten

2. Preis

Preisgeld: 14.400 EUR

Drei Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungen Städtebau

Das städtebauliche Konzept verfolgt folgende Ziele:

- Die 4-geschossige Wohnbebauung entlang der Bürgermeister-Ulrich-Straße orientiert sich in den ruhigen Innenbereich nach Südost und schützt die innenliegenden ost-
westorientierten Wohngebäude vor den Emissionen der umgebenden Straßen.

- Mit der U-förmigen Randbebauung im Norden gegen den Kreisverkehr wird gleichermaßen der Verkehrslärm ausgegrenzt, wie im Innern ein ruhiger, baumbestandener Platz geschaffen. An ihm liegen im Erdgeschoss alle Gemeinschaftseinrichtungen. Von diesem Platz aus führt der gemischte Rad- und Fußweg nach Norden zum Uni-Campus.

- Zwischen der Randbebauung und den einzelnen Wohngebäuden im Innenbereich wird eine aufgewertete, gemeinschaftlich genutzte Grünzone entwickelt. Mit Baumdächern und wassergebundenen kleinen Freibereichen entstehen hier kommunikative Treffpunkte für die Bewohner.

- Entsprechend der Staffelung der Gebäudezeilen an der Bürgermeister-Ulrich-Straße wird ein Wegsystem entwickelt, das, von den Parkplätzen, bzw. von der Haltestelle kommend, die einzelnen Gebäudeeinheiten von Westen her erschließt. Diese Wege werden auch bis zu dem vorhandenen Nord-Süd-Weg auf dem LfU-Gelände fortgesetzt.

- Die Wohngebäude im Innenraum sind 2-3-geschossig und schachbrettartig gegen- einander versetzt. Dadurch entstehen differenzierte und geschützte Freibereiche und eine gute Belichtung und Besonnung aller Einzelapartments.


Nutzungsverteilung der Einzelgebäude

Entlang der Straßen werden süd- bzw. ost- orientierte Einzelapartments an Laubengängen vorgeschlagen. An den Zugangsbereichen im Erdgeschoss liegen jeweils die überdachten Fahrradabstellplätze. Zu den südlich liegenden Freibereichen sind im Wechsel Gemeinschaftsräume bzw. -balkone vorgesehen.

Die Wohneinheiten im Innenraum sind jeweils ost-west-orientiert und führen so zu einer kompakten Baukörperform. Pro Einheit werden 24 Apartments nachgewiesen, wobei immer in den nördlicheren 3-geschossigen Bauteilen in den beiden Obergeschossen die Wohngruppen liegen.

Durch den Baukörperversatz ergeben sich definierte Zugangsbereiche mit vorgelagerten Fahrradabstellplätzen. Im obersten Geschoss entsteht durch den Geschossversatz eine durch Überdachung geschützte Gemeinschaftsterrasse.

Südlich des Ost-West Verbindungswegs werden in Analogie zur nördlichen Bebauung weitere 100 Apartments für einen zukünftigen 2. Bauabschnitt nachgewiesen.

Fahr- und Fußgängererschließung

- Der ruhende Verkehr bleibt außerhalb des gesamten Wohnbereichs
- Über ein gestuftes Erschließungssystem werden zunächst die Wohngruppen und danach die Einzelgebäude erschlossen
- An jeweils einem Treppenhaus liegen je 7-10 Einzelappartements pro Geschoss

Lärmschutz und Wohnungsorientierung

- Entlang der Bürgermeister-Ulrich Straße geschlossene 4 geschossige Bebauung mit geschlossener Laubengangerschließung
- Die 2-3 geschossige Bebauung im inneren Grünraum ist ost-west orientiert
- Zwischen der Randbebauung und der "geschützten Bebauung" werden Nachbarschaftsbereiche mit Gemeinschaftsflächen angeboten

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf reagiert konsequent auf die städtebaulichen Gegebenheiten durch die entlang der Straßenkrümmung gestaffelte Lärmschutzbebauung. Mit den Hauptwegen von Nord nach Süd und Ost nach West in Kombination mit mehreren Querwegen entsteht ein dichtes Wegenetz zwischen den Wohneinheiten. Dadurch wird eine hohe Durchlässigkeit des Gebietes erreicht. Gleichzeitig entstehen gut proportionierte Freiräume. Es bilden sich Höfe mit unterschiedlichen Größen zwischen den Gebäuden, die eine Abstufung von öffentlicher zur privater Nutzung erlauben.

Die Stellplätze sind richtig entlang der Bürgermeister-Ulrich-Straße angeordnet. Ob die Zufahrt zu den nord-östlich gelegenen Stellplätzen möglich ist, müsste noch verkehrsplanerisch untersucht werden.
Die Erweiterung ist in der gleichen Struktur folgenrichtig und problemlos möglich. Der nördliche Auftakt des Studentendorfes bildet ein winkelförmiger Baukörper mit den Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss, die den lärmgeschützten Innenhof als Freibereich nutzen können.
Insgesamt ist der Lärmschutz baulich hervorragend gelöst, da alle Räume straßenabgewandt angeordnet sind.

Die Flure der einhüftigen Gebäude sind großzügig seitlich belichtet, die zweihüftigen Gebäude weisen sehr kurze Flure mit Stirnlicht auf, so dass die innere Erschließung sehr angenehm und gleichzeitig überaus wirtschaftlich erfolgt. Die Baumasse ist durch die Ausbildung verschiedener Haustypen mit unterschiedlichen Höhen spannend und gleichzeitig klar gegliedert. Die punktförmigen Häuser sind zusätzlich durch Dachterrassen und überragende Geschossdecken strukturiert. Die Zimmer entsprechen dem üblichen Standard. Die vorgeschlagenen Baumaterialien lassen eine wirtschaftliche Herstellung und einen ebensolchen Bauunterhalt erwarten.