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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2008

Neue Mitte und Haus der Generationen

SOMAA_Mallersdorf 1

SOMAA_Mallersdorf 1

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

SOMAA

Architektur

Erläuterungstext

mit Frank Roser, Landschaftsarchitektur

Städtebauliches Leitbild | Konzept.
Die ehemalige Gewerbefläche zwischen Mallersdorf und Pfaffenberg
wird als zentrale Schnittstelle der beiden Orte mit der Neuordnung
der Freiflächen und dem Umbau der bestehenden Industriehalle zum
neuen gemeinsamen Zentrum von Mallersdorf-Pfaffenberg.
An dieser Nahtstelle zwischen Siedlungs- und Naturraum bilden das
neue Haus der Generationen und das Rathaus als Gebäude mit großer
gesellschaftlicher Bedeutung gemeinsam mit einem großen Baumdach
ein starkes raumbildendes Ensemble welches den zentralen Marktplatz
für unterschiedlichste Nutzungen definiert.
Der nach Norden angrenzende Bereich wird für eine verträgliche
gewerbliche Nutzung sowie für die Parkierung freigehalten.

Aussenraum.
Die großzügige Sitzstufenanlage vermittelt zwischen dem straßenbegleitenden
Bewegungsraum und der multifunktionalen Platzfläche
und bildet somit den Auftakt zum Eingang des neuen Haus der
Generationen sowie dem Rathaus. Im Westen zur Holztraubacherstraße
wird der Platz durch ein Baumdach geschnittener Linden gerahmt.
Dunkler Olympiamastix mit Glaszuschlag als Belag für den straßen
zugewandten Bereich fasst die weiche helle Platzfläche aus wassergebundenem
Jurakalk ein.
Durch die exponierte Lage des Rathauses, als politisches Zentrum
der beiden Orte, wird der öffentliche Charakter und die Bedeutung des
neuen gemeinsamen Mittelpunkts verstärkt, während das Haus der
Generationen mit seinem großzügigen Vordach als räumliche Fortsetzung
des Markt- und Festplatzes mit Foyer und großem Saal sowie
den Seminarräumen den gesellschaftlichen und sozialen Mittelpunkt
bildet. Ergänzt wird das Nutzungsangebot im unteren Bereich des
Hauses, der sich mit der multifunktionalen Bedarfsfläche als gemeinsames
Zentrum des Senioren- und Jugendtreffs sowie der Bibliothek
zu seinem eigenen Vorbereich öffnet, und somit einen hohen Grad an
Eigenständigkeit bekommt.
Das Beleuchtungskonzept sieht eine indirekte Beleuchtung über die
angeleuchteten Bäume sowie eine dezente Randbeleuchtung vor. Die
Platzfläche wird zusätzlich über Lichtpunkte im Boden strukturiert.
Sowohl der Vorplatz des Generationenbereichs als auch der multifunktionale
Platz werden durch eine lange Betonsitzbank begrenzt,
die zum einen vielfältige Nutzungen erlaubt und zum anderen den Abschluss
zu den anschliessenden Verkehrsbereichen definiert.
Im rückwärtigen Bereich der Halle befindet sich die Parkierungsfläche,
die ergänzt wird wird durch direkt dem Marktplatz zugeordnete
Kurzzeitstellplätze. Den Jugendtreff flankierend, befindet sich die
Zufahrt zu den überdachten Parkierungflächen im Inneren des
Gebäudes sowie den notwendigen Nebenraum- und Stellflächen für
Ver- und Entsorgung.

Erscheinung | Fassaden.
Das Haus der Generationen betont mit seiner Fassade, einer Bekleidung
aus unregelmäßig angeordneten Mehrschichtholzlamellen,
seinen Charakter als Solitär und vermittelt gleichzeitig zwischen dem
urbanisierten Raum und der umgebenden Landschaft des Laubertals.
Die Holzlamellen können zur Reinigung der dahinter liegenden Verglasung
über die Unterkonstruktion paketweise aufgeklappt werden.
Es ist gewünscht, dass mit dem Rathaus ein starker materieller
Kontrast zu der Holzfassade des Generationenhauses realisiert wird
(z.B. Sichtbeton).

Innenraum.
Marktplatz, Vordach, Foyer, Saal und Bühne bilden eine offene ineinandergreifende
Raumfolge die von einem starken Funktionsrücken
begleitet wird, der nach Norden alle andienenden Nebenraumbereiche
beherbergt. Nach Süden und zum Laubertal wird die Glasfassade mit
der vorgehängten Holzlamellenfassade zum fragmentierten
Panoramabild der Lauberlandschaft.
Der Generationenbereich ist an die darüberliegenden Säle und den
Küchenbereich angeschlossen und kann nach Bedarf gemeinsam mit
diesen genutzt werden. Hier befinden sich Bibliothek, Jugend- und
Seniorentreff, die beiden letzteren können ggf. auch direkt vom
Außenraum erschlossen werden um einen flexiblen und wirtschaftlichen
Betrieb zu ermöglichen. Der zentrale gemeinsame Bereich, in
welchem die Nutzer aufeinander treffen ist die multifunktionale Bedarfsfläche,
die unterschhiedlich unterteilt werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgeschlagene Standort für den Rathausneubau ist überzeugend. Die aufgezeigten Entwicklungsstufen lassen bereits im 1. Bauabschnitt (ohne Rathaus) eine angemessene städtebauliche Lösung erwarten. Das Baumdach aus geschnittenen Linden bildet einen gelungenen Abschluss des Marktplatzes nach Westen. Die bestehende Halle 5 ist in das vorgeschlagene Konzept gut eingebunden. Der Parkplatz östlich der Halle 5 ist gut platziert. Der Buswendeplatz ist leider nicht in das Gesamtkonzept
eingebunden.
Die Schlichtheit des Erscheinungsbildes des Hauses der Generationen erinnert an die vormalige Nutzung als Fabrikhalle und passt sich durch die Brettschichtholzlamellenfassade gut in die ländliche Umgebung ein.
Der großzügig überdachte und nach Norden hin geschlossene Eingangsbereich setzt einen positiven, zeitgemäßen gestalterischen Akzent.
Die innenräumliche Gestaltung des Erdgeschoßes ist gelungen. Das großzügige Foyer kann mit dem gut geschnittenen Saal zusammengeschlossen werden. Der einseitig nach Süden orientierte Saal berücksichtigt die symmetrische Tragstruktur der Halle nicht.
Das Untergeschoß wird im rückwärtigen Bereich als Garage genutzt. Die Stellplatztiefe ist für einen regulären Parkbetrieb nicht geeignet. Die gewünschten Funktionen des Mehr-Generationen-Bereichs sind im Großen und Ganzen gut angeordnet. Der Zugang mit dem langgestreckten, auskragenden Vordach ist funktional und dabei gestalterisch wohltuend zurückhaltend gestaltet.
Bis auf die versiegelte Fläche nördlich der Straubinger Straße, ist dies ein gelungener Beitrag, der in jedem Bauabschnitt eine gute städtebauliche und bauliche Gestaltung erwarten lässt.
SOMAA_Mallerdorf 2

SOMAA_Mallerdorf 2