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Einladungswettbewerb | 06/2008

Kirchenamt der EKM, Collegium Maius

2. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau und Architektur

Drei Entwurfsschwerpunkte prägen den Charakter des Entwurfes: eine Aufweitung der Gelenksituation an der Michaelis-straße zu einem Platz, Solitärstellungen von Altbau und Neubau sowie eine Interpretation der für die Erfurter Altstadt prägenden Gassensituationen, Fluchten und Treppen.

Collegium maius / Boyneburgische Bibliothek

Das Collegium maius und die Boyneburgische Bibliothek bleiben in anbetracht des Denkmalschutzes äußerlich unberührt. Für eine optimale, barrierefreie Erschließung aller Bereiche wurden die Treppen¬situationen modifiziert und ein neuer Aufzug geplant.
Der große Saal im 1.OG wird durch einen eingestellten Kubus gegliedert, sodass der Saal in seiner Wirkung in voller Größe erhalten bleibt aber dennoch unterschiedlichen Nutzungen zugeführt wird. Der Kubus schafft durch die Interpreta-tion der Form des Neubaus und Wirkung als Möbel die Verbindung zur Boyneburgischen Bibliothek und Bürostrukturen.

Erweiterungsbau

Im Spannungsfeld zwischen zeitgemäßer Architektur und Einbindung in denkmalgeschützte Bestandsbauten wird ein solitärer Neubau vorgeschlagen, der dezent im Hintergrund platz nimmt.
Der Neubau spannt als Solitär gegenüber der Michaeliskirche einen interessanten Platz auf und vermittelt zwischen den stark unterschiedlichen Maßstäben im städtebaulichen Kontext der unmittelbaren Umgebung. Die Gassen und Treppen¬situationen in der Altstadt, wie beispielsweise an der Krämerbrücke, werden durch die winklige Stellung des Neubaus zum umgebenden Bestand neu interpretiert und bewusst platziert. Der Neubau stellt mit seiner Materialität der Natursteinfas-sade trotz skulpturalen Solitär die Verbindung zu den Bestandsgebäuden als Gesamtensemble her und nimmt das um-fassende Mauer-Thema neu auf.

Platz

Die Mauer an der Studentengasse bleibt weitestgehend erhalten und wird durch einen Lichtkörper ergänzt, der den Platz nachts dezent beleuchtet und die darunterliegenden Registraturen natürlich belichtet.
Die Gasse zwischen alt und neu wird durch eine Rampe in Richtung des barocken Eingangsportals fortgesetzt. In Rich-tung Breitstrom stellt eine neue Treppenanlage eine fußläufige Verbindung zum Augustinerkloster her.


Funktionales Konzept / Erschießung

Der Haupteingang des Collegium maius besteht in seiner Wertigkeit. Weitere Zugänge und die Barrierefreiheit werden über den Vorplatz realisiert. Die Hausdruckerei im UG kann über die Furtmühlgasse beliefert werden.

Der Saal des Collegium maius wird vorrangig durch den Haupteingang über das Treppenhaus im eingestellten Kubus erschlossen. Der 2. Fluchtweg, Barrierefreiheit und Anlieferung / Catering wird über das bestehende Treppenhaus und Aufzug im direkten Anschluss über die Boyneburgische Bibliothek realisiert.

Der Kubus unterteilt den großen Raum des Obergeschosses in Festsaal + Sitzungsräume und beherbergt Garderobe und Stuhllager. Das Büro des Bischofs findet in der 2.Ebene des Körpers platz. Der Erweiterungsbau ist im UG mit der Boy-neburgischen Bibliothek verbunden und durch eine Glasbrücke im 1.OG. Die Verwaltungsstruktur wird als offenes Büro-konzept vorgeschlagen, mit nur teilweise geschlossenen Bereichen. Das Innenraumkonzept sieht im Wesentlichen warme Holztöne in schlichten, hellen Räumen vor. So kann u.a. mit eingestellten Boxen für Sanitär die bestehende Öffnungs-struktur der Bestandsfassaden flächenoptimiert überspielt werden. Diverse Lagerräume finden im Dachgeschoss der Bibliothek platz, schwere Registraturen im UG des Neubaus.

Im solitären Neubau wird auch ein offenes Bürokonzept mit teilweise geschlossenen Bereichen vorgeschlagen, funktional, umlaufend um einen Kern mit Sanitärbereichen und Aufzug. Abgeschlossene Abteilungen nehmen jeweils eine funktiona-le Einheit / Etage ein.

Raumprogramm

Das Raumprogramm kann mit 98% der geforderten Flächen ohne funktionale Einbußen umgesetzt werden.

Wirtschaftlichkeit / Konstruktion

Die Konstruktion des Neubaus besteht im Wesentlichen aus einem Stahlbetonskelett mit aussteifendem Kern und hinter-lüfteter Natursteinfassade in Niedrigenergiebauweise, Betonkernaktivierung, Fußbodenheizung mit relativ wenig Fassa-denfläche. Sonnen und Blendschutz werden in einem Kastenfenster mit Dreifachverglasung realisiert. So können RLT und Heizung kostengünstig auf ein Minimum reduziert werden.

Der Neubau könnte mit seiner schlichten Funktionalität auch separat genutzt werden.