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Ankauf 5 / 5

Einladungswettbewerb | 06/2008

Kirchenamt der EKM, Collegium Maius

Modell

Modell

Ankauf

Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA PartGmbB

Architektur

plandrei Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Struktur
Collegium Maius und Boyneburgisches Palais werden durch einen weiteren Baukörper zum neuen Ensemble des Kirchenamtes in Erfurt für die Förderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland.
Der erweiternde Neubau verbindet die bestehenden Gebäude in direkter Folge und ergänzt die Bebauungsstruktur quer zur Boyneburgischen Bibliothek, so dass ein grosszügig und klar geschnittener Hof als außenräumliche Mitte gebildet wird. Dieser Hof wird zur Studentengasse gefasst mit einer einfachen abschirmenden Mauer an historischer Stelle, wodurch die Maßstäblichkeit zur gegenüberliegenden Bebauung gewahrt wird und unter Einbeziehung der Gassenbebauung Raumbildung erzielt wird. Die Mauer mündet erhöht an der Michaelisstrasse - damit entsteht ein Zeichen für den Hofzugang, das den Dreiklang der Portale als jeweiligen Zeitzeugen ergänzt in Gestalt eines Pavillons mit Lichtelement und Signet der EKM.
Entlang der Furtmühlengasse werden die baulichen Kapazitäten hoffüllend an die Umfassungsmauer erweitert. Der nördlichen Wohnbebauung wird nach einem grünen Garten ein räumliches Gegenüber gegeben.


Erschließung / Nutzung und Funktion
Die offizielle Erschließung des Kirchenamtes erfolgt durch das imposante Portal des Collegium Maius. Der unmittelbare Knotenpunkt für auch öffentliche Funktionsverknüpfungen für Veranstaltungen im Erdgeschoss und Obergeschoss bleibt in der Übersicht der Pforte und in unmittelbarem Bezug zum zweiten, interneren Zugang über das barocke Portal des Boyneburgischen Palais‘. Diese Zugänglichkeit erschließt sich für die Beschäftigten des Hauses bzw. bei Öffnung des Hofes für Festivitäten oder Veranstaltungen für eine grosse Öffentlichkeit.
Das Foyer findet unmittelbar nach neuer repräsentativer Treppe und Lift, der alle Geschosse miteinander verbindet, Abschluss zu den Arbeitsräumen des Kirchenamtes. In der Fuge zum neuen Baukörper findet sich der dritte interne Zugang vom Hof. Barrierefrei werden die Eingänge mit einer geneigten Ebene erschlossen, die durch das winkelförmige Podest mit davorliegender Treppe verbunden werden.
Im Grundsatz werden alle Geschosse inclusive Dach- und Kellergeschoss für die neue Nutzung maximal ausgeschöpft, die Ebenen des neuen Baukörpers entsprechen den vorhandenen, das Zwischengeschoss im Boyneburgischen Palais wird zugunsten repräsentativer Räume für das Präsidium entfernt.
Die gewünschte flexible Saalnutzung im Obergeschoss des Collegium Maius wird durch das Einstellen eines besonderen Körpers in das grosse Raumvolumen ermöglicht. So bleiben einerseits die Wände und Fenster mit den historischen Gewänden des wiederaufgebauten Gebäudes unberührt und die imposante Raumhöhe ungebrochen und andererseits wird durch die Umlaufbarkeit eine maximal freie Teilung in kleine und grosse Nutzungseinheiten offeriert auf einer Grundfläche von ca. 200qm. Zusätzlich und zum kompletten Raumerlebnis ist das Deck ein weiterer Kommunikationsort, der auch Rückzugs- und Ruheort für Besinnung sein kann.


Gestaltung, Konstruktion, Material und Erscheinungsbild
Die zweite Hülle im neuen Saal bildet nach dem Raum-im-Raum-Prinzip die Option auf eine wirtschaftliche Unterhaltung ohne Aufgabe des Grossraumes (thermische Hülle). Der neue Körper ist wie ein grosses Möbel mit vielschichtiger Nutzung im Raum zu verstehen, dessen transparente Seitenflächen (gläserne Schiebewände mit transluzenten Vorhängen) Durchblicke erlauben und das ein kontrastierend neues Gestaltungselement hinzufügt.
Der Entwurf kennzeichnet sich prinzipiell durch den behutsamen Umgang mit der historischen Substanz, die für die neue Nutzung aktiviert wird (Entfernen Zwischengeschoss, Raumteilungen nach Nutzungsgrößen, Ersatz kleine Treppe im Boyneburgischen Palais durch zweite Fluchttreppe in der Gebäudefuge, Nutzungserweiterung der nödlichen Treppe zu Dach und Keller, neuer Lift im Altbau, Dachkonstruktion mit Gaupenerweiterung und Schieferdeckung).
Der neue Gebäudeteil fügt sich im Norden an die bestehende Substanz und greift die Elemente geschlossener Wandflächen (verputztes Mauerwerk in Annäherung an geschlemmtes Natursteinmauerwerk) mit natursteingefassten Fenstern (dunkle Rahmen in hellem, scharf geschnittenem Kalkstein) proportional auf. Der Abschluss wird mit flachem Dach in Höhe des Traufgesimses der Boyneburgschen Bibliothek gebildet. Die filigran verglaste Fuge des Erschließungsganges und der Giebel an der Studentengasse greifen vereinend in den Höhenverlauf der einfassenden Mauer ein.


Freiraum
Die Gestaltungsdichte des Freiraums ordnet sich dem funktionalen Prinzip unter. Der steinerne Hof wird mit dem historischen Pflastermaterial wieder hergestellt. Der Belag der winkelförmigen Treppe, der Rampe und das Podestes orientiert sich am Pflasterbelag des Hofes und wird als gesägtes Plattenmaterial modern interpretiert. Die Entwässerung erfolgt durch Schlitz und Muldenrinnen, die die linienhafte Struktur des Hofbelags unterstützen. Als Hofbaum wird die vorhandene Esche vor der Fassade des Neubaus wirkungsvoll in Szene gesetzt. Zur Gliederung der Treppenanlage werden Steinpostamente mit Mehrstämmigen Blütengehölzen in Topfkultur vorgesehen.

Der rückwärtige Hofbereich zur Furtmühlengasse ist der grüne Garten der Anlage. Die vorhandene Kastanie bildet dabei den räumlichen Rahmen und Sichtschutz zur Nachbarbebauung. Zur Einbeziehung des Traufständigen Giebels der angrenzenden Bebauung in den Garten wird eine immergrüne Vertikalbegrünung vorgesehen.
Blatt 1

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Blatt 2

Blatt 2

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Modell

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