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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2008

"GRÜNE MITTE ZELLERAU"

Konzeptperspektive Blickrichtung Main

Konzeptperspektive Blickrichtung Main

Ankauf

Harald Neu Architekt und Städtebauarchitekt BDA

Architektur

B . A . E . R . Becsei + Hackenbracht

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ausgangslage

Die Situation im Planungsbereich ist gekennzeichnet durch das Zusammentreffen sehr heterogener Baustrukturen von Wohnungsbau, Gewerbe, Feuerwehrschule, Klosterbereich, Sportbauten und sozialen Infrastruktureinrichtungen. Trotz erkennbarem Bemühen im Detail wurde die Mehrzahl der neueren Baumaßnahmen ohne übergreifendes städtebaulich - räumliches Ordnungsprinzip und ohne Orientierung zum öffentlichen Raum realisiert, so dass an den Nahtstellen der verschiedenen Strukturen räumlich unbefriedigende Situationen entstanden sind.
Zur Zeit findet man Unordnung statt Vielfalt, Enge statt Nähe und Leere statt Weite vor. Die Vorplanung zum Jugendzentrum reiht sich hier leider lückenlos ein.


Chancen

Die Vielzahl der bestehenden und geplanten Einrichtungen für Sport, Spiel und sozialer Infrastruktur, sowie die Nähe des Naturraums Main bilden in Verbindung mit der guten Anbindung an den ÖPNV gute Voraussetzungen für die Entwicklung einer „Grünen Mitte“ Zelleraus.


Gesamtkonzept

Leitidee des Entwurfs ist die Entwicklung eines qualitätvollen Raumgerüstes, das den Planungsbereich zwischen Frankfurter Straße und Mainvorland über eine Kaskade von öffentlichen Räumen verbindet.


Öffentlicher Raum

Der Einmündungsbereich des Ersten Siedlungswegs erhält eine platzartige Aufweitung. In der Folge wird die Enge durch kleine Mauernischen aufgeweitet.
Im Bereich der Einmündung an der Weisenburgstraße entsteht ein großer Baumüberstandener Platz, der durch den Neubau des Jugendzentrums und der Feuerwehrschule eingefasst wird. Von dort führen kleine mit Sitzmauern und Wassergraben eingefasste Parkflächen zum Eingangsbereich am Alten Kloster. Eine platzartige Erweiterung mit Schattendach und Haltestelle leitet hier über zum neuen Zugang zum Mainufer, der zwischen der Alten Klostermauer und kleinen Baumüberstandenen Parkterrassen zum Fluss führt. Die Grundstücke westlich des Klosters könnten zukünftig für eine hochwertige Wohnnutzung erschlossen werden.


Jugendzentrum

Die Konzeption interpretiert das Jugendzentrum aus dem städtebaulichen Zusammenhang als ein öffentliches Gebäude, dessen Architektur zum einen die südliche Raumkante des zentralen Platzes definiert, zugleich aber auch in sich die südlich anschließenden Sport- und Grünflächen aufnimmt und deren Abschluss städtebaulich formuliert. Das Gebäude ordnet die kommunikativen Funktionen dem öffentlichen Raum zu und bietet in den südlich gelegenen Innenhöfen Raum für unterschiedliche Nutzungen wie Café, Lesehof, Freilichtbühne und Sportfeld. Die Anordnung der Räume berücksichtigt durch ihre Orientierung den Schallschutz für die umliegende Bebauung.

Das Erdgeschoss bietet Raum für weitere externe Nutzungen (Fahrrad-/ Roller-Werkstatt, Läden, Bücherei etc.) Diese Nutzungen könnten hier jedoch auch als soziale Projekte innerhalb des Programms "Soziale Stadt" ihren Raum finden. Die Konzeption des Gebäudes berücksichtigt durch die Auffaltungen nach Süden, die teilweise eingegrabene Konstruktion mit begrüntem Dach und die Möglichkeit Geothermie über die Bodenfläche zu nutzen konsequent einen energetisch nachhaltigen Ansatz.


Feuerwehrschule

Dem introvertierten Charakter der Feuerwehrschule wird durch die Einfassung der Erweiterungsfläche mit einer Natursteinmauer entsprochen. Soweit dies funktional möglich ist, werden die Erweiterungsbauten für Wohnen, Sport und Schwimmbecken nach Süd-Osten zum neuen Platz als städtebauliche Einfassung angeordnet. In diesem Bereich ist als Ergänzung des Raumprogramms ein kleiner Informationspavillon vorgesehen, der als Info- oder Ausstellungsraum den Aufgabenbereich nach außen kommuniziert, aber auch für externe Nutzungen wie als Cafe genutzt werden kann. Die übrigen Funktionsbereiche werden im Inneren des Gebäudes angeordnet. Es wird vorgeschlagen, die flächenintensiven Übungsgelände des Hochwasserschutzes im Bereich des in unmittelbarer Nähe liegenden Mainufers unterzubringen. Aufbaustrecken für mobile HWS-Systeme können auf dem Gelände integriert werden.


Konstruktion und Gestaltung

Die Konzeption verfolgt den Ansatz durch wenige wiederkehrende Materialien ein Höchstmaß an Ruhe und Klarheit zu erzeugen. Leitmaterial aller aufgehenden Bauteile wie Stütz- und Einfriedungsmauern ist Muschelkalk in unterschiedlichen Bearbeitungsformen. Dieses Material soll auch an den in das Gelände verlaufenden Mauern des Jugendzentrums Verwendung finden. Die Wegeflächen sollen einheitlich in einem farblich abgestimmten, veredelten Splittmastix- Belag mit eingewalzter Natursteinschicht befestigt werden. Abgrenzungen zu Pflanz- und Rasenflächen erfolgen über Flachstähle und Stützmauern. Einzelne Teilflächen werden durch Natursteinbelag hervorgehoben. Als Leitbaum für den zentralen Platzbereich werden Flachschnitt-Platanen vorgeschlagen.
Perspektive Feuerwehrschule

Perspektive Feuerwehrschule

Perspektive Jugendzentrum

Perspektive Jugendzentrum

Blatt 1 - Lageplan Gesamt

Blatt 1 - Lageplan Gesamt

Blatt 2 - Lageplan und Anschlussbereiche

Blatt 2 - Lageplan und Anschlussbereiche

Blatt 3 - Lageplan Vertiefung Jugendzentrum und Platzbereich

Blatt 3 - Lageplan Vertiefung Jugendzentrum und Platzbereich