modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 03/2009

Gemeindebauten im Zentrum Vaduz, 2. Bauetappe - Neubau kommunale Verwaltung und Geschäftshaus

2. Rang

bogevischs buero

Architektur

Erläuterungstext

mit Lohrer Hochrein Landschaftsarchitekten

Neues Rathaus im Ort
Das neue Rathaus muss am Rathausplatz sitzen. Der Bürgermeister muss einen Blick über den Platz, und auf das historische, repräsentative Rathaus haben.

Wir schlagen einen langen Gebäuderiegel vor, der sich bis an die nördliche Grundstücksgrenze, an den Rathausplatz schiebt - der Kopf des neuen Rathauses liegt somit direkt am Platz.

Auf Grund seiner Länge kann der Baukörper schlank gehalten werden und einfach vor die bestehende Bebauung gestellt werden - auch im 2.UG. Die zum Schlossberg sichtoffenen Erschließungsflächen bieten Mitarbeitern wie Besuchern wunderbare Ausblicke auf das Wahrzeichen Liechtensteins.

Die in einer späteren Baumaßnahme erwartete neue Tiefgaragen-Zufahrt lässt sich schon heute einfachst realisieren: Durch die Integration der Zufahrt ins neue Haus wird der Rathausplatz bereits ab der Fertigstellung des Rathauses aufgewertet, neu gestaltet und voll nutzbar.

Die Fuge an der Ostseite des Rathauses wird zur städtischen Passage. Sie stärkt den Rücken des Rathauses zum Städtle hin und wird die erdgeschossigen Nutzungen im bestehenden Verwaltungsgebäude aufwerten. Das neue Rathaus könnte ohne Schwierigkeiten im ersten und zweiten Obergeschoss mittels eines Brückenbauwerkes an das bestehende Verwaltungsgebäude angedockt werden - falls in Zukunft gewünscht.

Knick
Das neue Rathaus legt sich am Nordende in die Kurve. Das Gebäude findet dadurch einen klaren Abschluss, von Süden kommend wird es deutlich und selbstbewusst wahrgenommen.

Projektmitarbeiter:
Katrin Zauner und Christina Patz

Beurteilung durch das Preisgericht

Ziel des Entwurfes ist die Schaffung einer optischen Verbindung zum Rathaus. Die
strassenbegleitende Bebauung entlang der Aeulestrasse wird durch einen langgestreckten neuen Baukörper abgeschlossen. Die leichte Strassenkrümmung wird bewusst verlassen, um ins Areal zu führen und hin zum Rathaus eine Öffnung zu schaffen.
Diese Massnahme eröffnet gute Möglichkeiten zu späteren Ergänzungen im Nahbereich des Rathauses. Die Qualität des Vorschlags für die 3. Etappe wurde im Preisgericht kontrovers diskutiert und kann als Richtplanung nur von begrenzter Bedeutung sein.

Dem schlanken, langen Baukörper gelingt es, einen angemessenen Freiraum zum
bestehenden Verwaltungsgebäude und dem Museum zu schaffen. Dank diesen
Massnahmen bleibt die Westfassade des Altbaues gut belichtet.

Die schlanke Form des Baukörpers ist gleichzeitig Programm und die einbündige
Erschliessungsstruktur liegt im Einklang mit der Form. Der Hauptzugang auf Niveau
Aeulestrasse ist an der Schmalseite mit Sichtkontakt zum Rathaus angeordnet. Aus dieser Publikumszone führt eine Kaskadentreppe durch das ganze Gebäude und garantiert für Übersichtlichkeit. Die einbündige Anlage bietet einen lichtdurchfluteten
Erschliessungsbereich, welcher geprägt ist durch schöne Sichtbezüge zum Altbau und zum Städtle. Aus diesem Bereich könnte folgerichtig bei Bedarf eine Passarelle zum Altbau angeordnet werden. Der einfache Aufbau erlaubt unterschiedliche Raumaufteilungen und schafft hohe Flexibilität. Der Anteil Fremdnutzungen beschränkt sich auf den Südabschluss und orientiert sich ausschliesslich zum Städtle und ein Bezug zur Aeulestrasse fehlt.

Bemerkenswert ist der Vorschlag zur Erschliessung der bestehenden Tiefgarage. Die Einfahrt ist im Gebäude angeordnet und schliesst sich an den offenen Erdgeschossbereich an. Auf diese Weise wird eine offene und raumzerstörende Rampe vermieden.

Der architektonische Ausdruck ist schlicht und der Aufgabe gut angemessen. Ein relativ hohes Mass an geschlossenen Fassadenflächen erzeugt eine wohltuende Ruhe. Die schlanke Giebelfassade unterstreicht den Bezug zum Rathaus. Der konstruktive Aufbau ist einfach und klar und lässt eine wirtschaftliche Erstellung erwarten.
Die bauphysikalische Durchbildung ist gut, der Minergiestandard wird erreicht. Die
Anordnung der Installationszonen ist zweckmässig und konsequent durch alle Geschosse geführt.

Das Projekt erreicht durch seine langgestreckte Form sowohl einen interessanten Kontakt zum Rathaus wie auch eine beruhigende Wirkung entlang der Aeulestrasse und bildet einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Aufgabe.