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Offener Wettbewerb | 01/2009

Rückbau und Neubau Siedlung Stöckacker Süd

PIZ BUIN

4. Rang

Bachelard Wagner Architekten

Architektur

James Melsom landscape architect

Landschaftsarchitektur

Martin Lienhart

Akustikplanung

Sven Schröter

Visualisierung

Ingenieurbüro Stefan Graf

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Die bestehende städtebauliche Situation erfährt durch den Projektvorschlag eine vollständige Neuinterpretation. Ein im Grundriss winkelförmiges Gebäude wird mit der Innenseite an den Nordrand der Parzelle geschoben und teilt diese in zwei Bereiche. Die Enden beziehen sich präzise auf die angrenzenden Fluchten der Nachbarschaft, die Geometrie der Längsseite setzt sich orthogonal zum verbleibenden bestehenden Gebäude der Senevita. Dieses bildet nun den räumlichen Abschluss des sich nach Süden öffnenden, grosszügig dimensionierten Hofraums, welcher als Park für die Anwohner und die Quartierbevölkerung ausgebildet werden soll.
Die volumetrische Formung des neuen Gesamtvolumens wird nebst der grossen Länge auch durch die Höhenentwicklung geprägt, welche im Knick von sechs auf acht Geschosse ansteigt und damit dem zur angrenzenden Nachbarschaft grösser werdenden Zwischenraum folgt. Das kleinteilige Einfalten der Fassadenflächen vermag die Erscheinung des Gebäudekörpers zu gliedern und der Massivität belebend zu begegnen. Die räumlich gegenüber der Nachbarschaft starke abschliessende Wirkung des Neubaus wird als problematisch beurteilt.
Auf die Autoeinstellhalle wird verzichtet, der Erschliessung mit dem Fahrrad jedoch grosse Aufmerksamkeit geschenkt, welche von Norden von der Strasse her direkt in das Untergeschoss der Häuser führt, den Aussenraum jedoch stark zerklüftet.
Die Fussgängererschliessung dagegen erfolgt für die Bewohner von Süden her.
Die Faltungen in der Fassade finden ihre Fortsetzung in der inneren Raumstruktur des Gebäudes. Die innenliegenden Treppenhäuser erschliessen jeweils zwei Wohnungen, welche über die gesamte 18 m grosse Gebäudetiefe organisiert sind. Bedingt durch das Einlagern von drei Hauptraumschichten über die Gebäudetiefe resultieren spannende räumliche Abfolgen. Die Wohnbereiche bestehen aus einer Wohnessküche im Norden und dem eigentlichen Wohnbereich, welcher jedoch nur über die komplett in die Gebäudehülle integrierten übertiefen Loggien belichtet werden. Daran anschliessend befindet sich an die Aussenfassade führend ein weiteres Zimmer.
Das Potential dieser Loggien-Wohnungen kommt trotz der auf 270 cm vergrösserten Raumhöhe nur dann zum Tragen, wenn dieser Raum als erweiterter Wohnbereich genutzt werden kann und den weniger hellen eigentlichen Wohnbereich ergänzt. Der Bodenbezug des Erdgeschosses sowie die mögliche Nutzung des Daches als zusätzliche nutzbare Fassade generieren den Mehrwert, welcher für die komplementären Wohnformen ausschöpfbar sind. Die Dachwohnungen zeichnen sich durch einen angemessen dimensionierten Patio aus, um welchen sich die Wohnung gliedert. Die Projektverfasser schlagen als weiteren Mehrwert grosszügige Atelierhäuser vor, welche parkseitig über einen überhohen Wohnbereich verfügen und rückwärtig über einen höhenversetzten Schlafbereich. Einzelne an Hauseingänge grenzende Erdgeschoss-Wohnungen verfügen jedoch über zuwenig Intimität.