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Einladungswettbewerb | 06/2008

Landschaftsplanerischer Wettbewerb Bodenseeufer

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1. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

360 Grad

“… Wo man nicht nur eine der herrlichsten Aussichten nach dem im See schwimmenden Lindau sondern auf den ganzen unermesslichen Wasserspiegel und den schönern Teil seiner Umgebung hat. Bei Sonnenuntergang ist diese Fernsicht einem Zauber gleich, der nur nur gesehen, aber nicht beschrieben werden kann…”
(Ansichten vom Bodensee und seinen Umgebungen – Johann Andreas Pecht, 1832)

Die ausgezeichnete Lage Lochaus am östlichsten Punkt des Bodensees bietet eine einmalige Rundsicht, die drei Länder, die Voralpen und die Weite des Bodensees einschliesst.
Diese aussergewöhnliche Situation verlangt nach einer grosszügigen Geste, die das Ensemble aus Jahrhundertwende-Grandezza, Auenlandschaft und Hafenatmosphäre verbindet und heraushebt. Mit dem Wiedererwachen des Kaiserstrandhotels wird Lochau zu einem neuen Anziehungspunkt entlang dem Bodenseeweg, dem ein angemessenes Umfeld geschaffen werden soll.

Panorama-Promenade

Als zentrales Element wird eine grosszügige Panorama-Promenade im Bereich des Kaisterstrandhotels vorgeschlagen, deren Uferbereich durchgehend zum Wasser hin abgestuft ist. Sie wird akzentuiert durch eine doppelreihige Flanierallee aus rotblühenden Schirmkastanien (Aesculus x carnea ‚Briotii) und flankiert von einer raumgreifenden Sitzbankreihe. Das Licht- und Schattenspiel unter dem Dach der Kastanienallee und die Abtreppung zum Wasser verstärkt diese wasserseitige Offenheit. Es ergibt sich ein spannender Rhythmus zwischen Rückzugsräumen unter den Bäumen und offenen Atmosphären zwischen Wasser und Himmel.

Die grosszügige Treppenanlage zum Wasser folgt dem rhythmischen Schwung der Uferlinie. Treppenanlage und Allee geben dem herrschaftlichen Kaiserstrandhotel einen würdigen Rahmen und binden den Gebäudekomplex in die Uferlandschaft ein. Die Promenade umschliesst den Gebäudekomplex zwischen Osthafen und dem neuen Strandbadrestaurant und erschliesst Schiffssteg und Badehaus.

Die Baumreihe entwickelt sich kontinuierlich aus den parkähnlichen Bereichen des Schwarzbads im Norden und geht fliessend über in den Strandbadbereich im Süden. Unter dem ausladenden Dach der Bäume schwingt sich über die ganze Länge eine überlange Sitzbankreihe und verführt zum stilvollen Genuss der grandiosen Aussicht über See und Berge. Die Panoramatreppe führt in ausladenden Sitzstufen zum Wasser. In die Stufen eingelassene Metallplatten erzählen Geschichten über die Orte im Blickfeld.

Die Treppenanlage wird sehr dauerhaft in Beton erstellt. Seeseitig bildet ein Blockwurf einen Wellenschutz und Unterstandsmöglichkeiten für Kleinfische. Der Blockwurf wird genügend tief fundiert oder seeseitig mit einer Spundwand gehalten (Schutz gegen ausspülen der Fundation und Kolk).

Osthafen

Im Bereich des Osthafens geht die Kastanienallee in die bestehende Platanenallee über und führt entlang des Hafens zur zum Bahnhof. Sie erhält eine verbreiterte Fussgängerzone mit freier Sicht auf den Hafen und auf die folgende Promenade mit dem Schiffssteg. Eine Sitzmauer mit eingelassener Beleuchtung säumt den Weg wasserseitig und findet eine Fortsetzung in der Sitzreihe im Promenadenbereich. Das südliche Ende des Osthafens wird analog zum Westhafen mit einer Hafenmauer und einem Pier aus Beton ausgebildet. Hier werden eine Anlegestelle für das Wassertaxi sowie zusätzliche Bootsliegeplätze eingerichtet. Die platzartige Aufweitung markiert den Auftakt der Promenade und schafft einen Aufenthaltsraum mit Sitzgelegenheiten für Gäste des Wassertaxis. Zum Schutz der Bootsplätze im Einfahrtsbereich, wird vor der Einfahrt nach Bedarf eine Unterwasserbuhne beim westlichen Pier angeordnet, um einlaufende Wellen bei sehr hohem Wellengang zu dämpfen.

Schiffssteg

Der Schiffssteg mit den Gästeliegeplätzen wird dem Osthafen zugewandt. Gut vom Bahnhof aus erreichbar ist er dem Hotel und der Fussverbindung zum Stadtzentrum von Lochau zugeordnet. Die deutliche Ausprägung als Hafenbereich und als Teil der Promenade wird hier zukünftig vom Baden abhalten.


Lochauerbach

Beim Lochauerbach wird wie in den Wettbewerbsunterlagen vorgesehen die Sohle geöffnet. Ebenfalls wird das vorgeschlagene, enge Hochwasserprofil übernommen. Somit bleiben die Geschiebetransportkapazität und dadurch auch die Hochwassersicherheit im Mündungsbereich des Baches erhalten.

Festwiese und oberer Lochauerbach

Der Strand wird wie vorgesehen als Flachufer mit einem seeseitigen Fuss ausgebildet. Die notwendigen flachen Strandgefälle können eingehalten werden. Der obere Lochauerbach wird geöffnet.

Alter Hafen

Die heute beengte Situation mit dem alten Hafen wird grosszügig freigespielt. Die Erweiterung vor der Hotelfassade markiert den Abschluss Promenade. Die alten Hafenmauern begrenzen den Hotelgarten zum öffentlichen Bereich hin. Die Panoramatreppe geht zur Festwiese hin fliessend in Wiesenstufen über, die bei Veranstaltungen auch Sitzmöglichkeiten bietet.

Strandbad

Der Standort für die neue Gastronomie und der Eingang zum Strandbad werden auf die andere Seite des Oberlochauerbachs verschoben. Der Eingangsbereich rückt damit nähernäher an den bestehenden Parkplatz und ist somit besser an das Stadtzentrum angebunden. Die Nähe zur Festwiese ergibt weitere mögliche Synergien mit der Gastronomie. Die Anordnung ermöglicht den separaten Zugang vom Radweg her und schafft eine geklärte Eingangssituation, die auch im Winter, wenn der Zugang zum Strandbad offen ist, funktioniert. Das Restaurant erhält eine Terrasse, die über das Wasser hinausragt.

Gestaltung der Aussenbereiche Wohnungen/Hotel/Gesundheitszentrum

Im Aussenraum verbindet ein kohärentes, doch flexibles Gestaltungskonzept die unterschiedlich ausgeprägten Gartenbereiche. Aus der neuen Uferlinie entwickelt sich ein wellenförmiges Muster, das durch unterschiedliche Beläge – verschiedenfarbiger Asphalt und Kies – geprägt ist.
Geschwungene Heckenkörper aus Buchs (Buxus sempervirens) schaffen Nischen, die je nach Gartenbereich Ruhe- oder Spielzonen sein können. Sie werden punktuell durch Stauden, Farne und Gräserpflanzungen ergänzt, die farbliche und strukturelle Augenmerke bilden.
Im Innenhof wirkt das Belagsmuster dezent kontrastierend zur mächtigen Fassade. In den Kiesbereichen strahlen mehrstämmige Felsenbirnen (Amelanchier lamarckii) mit ihrer filigranen Wuchsform eine besondere Eleganz aus. Unter dem prächtigen Baumbestand auf der Seeseite des Hotels schafft ein Reflexionsbecken Abstand zwischen dem Gastgarten und ruhigeren Bereichen.
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