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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2009

"Place de la RĂ©sistance"

1. Preis

Kamel Louafi Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur, Kunst

HerbstKunkler Architekten

Architektur

studio dinnebier+blieske

Lichtplanung

ErlÀuterungstext

Esch-sur-Alzette - Place de la RĂ©sistance

Der Place de la RĂ©sistance ist entsprechend der europĂ€ischen Tradition reprĂ€sentativ und grĂŒn gestaltet. Er beinhaltet ein zeitgenössisches kĂŒnstlerisches Konzept, das sich auf die vielfĂ€ltige Bevölkerungsstruktur des Quartiers ‚Brill’ bezieht. Der grĂŒne Platz ist ĂŒber Raumbildung und Funktionen innerhalb der Stadt vernetzt; er spiegelt die Lebendigkeit und Vielfalt des Quartiers und bietet dabei FreiraumqualitĂ€ten und Garten-Kunst zugleich. Absicht ist, an diesem Ort einen Begegnungsraum fĂŒr alle Altersstufen zu schaffen und eine Nutzung wĂ€hrend aller vier Jahreszeiten sowie bei Tag und am Abend zu ermöglichen. Das Konzept lĂ€sst Spielraum fĂŒr verschiedenste aktive und passive Erholungsnutzungen, öffentliche Veranstaltungen (Markt, Feste, Konzerte etc.), die umgebenden CafĂ©s und Restaurants sowie die EntrĂ©es der öffentlichen GebĂ€ude (Museum, Theater, Schule). Mit Baumreihen auf der Nord- und SĂŒdseite, Pavillons auf der Ostseite, kĂŒnstlerisch gestalteten Formhecken und RasenflĂ€chen wird eine ‚grĂŒne Insel‘ definiert, die den Raum einerseits differenziert, gleichzeitig aber auch zugĂ€nglich und transparent ist, mit einem ‚weichen Innen‘ und einem ‚mineralischen Außen‘. Die befestigten FlĂ€chen reichen als einheitliche OberflĂ€che bis an die GebĂ€ude heran, vereinheitlichen den Platz und vernetzen ihn mit dem Quartier. Unter dachförmig gezogenen, Schatten spendenden Platanen kann man verweilen, Boules spielen – tagsĂŒber und abends. An den inneren Baumrand grenzen RasenflĂ€chen, kombiniert mit kĂŒnstlerisch gestalteten Heckenwellen und der Installation „FĂŒnf Kontinente“. Hier bietet sich ein RĂŒckzugsraum vor dem stĂ€dtischen Treiben, in dem Liegen und Spielen möglich sind. Die umlaufenden immergrĂŒnen Heckenwellen mit ihrer leicht gewellten Form geben dem Platz einen eigenstĂ€ndigen Charakter. Sie zeigen Gartenkunst moderner PrĂ€gung und machen den Place de la RĂ©sistance zu einer reprĂ€sentativen Anlage fĂŒr alle Jahreszeiten.

Das Kunst-Konzept „FĂŒnf Kontinente“ umfasst den Gesamtplatz. Es ist zugleich Ausdruck der Vielfalt, erzeugt Dynamik, erweckt Neugier und strukturiert in ErgĂ€nzung der umlaufenden Hecken die gesamte PlatzflĂ€che bis zur Bebauungskante. Die „fĂŒnf KontinentflĂ€chen“ werden im Boden mit bronzenen BĂ€ndern begrenzt, die sich aus „fĂŒnf Himmelsrichtungen“ ins Innere ziehen.
Im Zentrum befinden sich fĂŒnf Bronzeskulpturen, die die Begegnung der Kontinente darstellen. Figurenreliefs an der OberflĂ€che der Objekte verweisen auf die verschiedenen Regionen. Den Kontext hierfĂŒr bildet das umgebende Stadtquartier ‚Brill’ mit seiner weltoffenen HeterogenitĂ€t, die auf diesem Platz real und symbolisch zusammentrifft. Inmitten dieser Installation befinden sich „Wasserfenster“ (fließendes Wasser unter begehbarem Glas), die im Winter als Dampfinstallation geplant sind. Die Beleuchtung wird dieses Bild bei Dunkelheit unterstreichen. Im Bereich der Formhecken begleiten „Heckenbronzen“ die Wege. Auch auf diesen Objekten vermitteln Reliefs verschiedener Landschaften/ Pflanzensymbole die Idee der fĂŒnf Kontinente.

Die umgebenden, geschnittenen Heckenpflanzen variieren spielerisch in Höhe und Neigung. Die Kunst der Formhecken gibt ĂŒber die QualitĂ€t diesem Ort eine hohe Bedeutung. Die dazu gehörenden „Heckenbronzen“ richten das Augenmerk auf die ‚Gartenkunst‘ an sich - mit ihrer AffinitĂ€t und den Überschneidungen zu anderen Kunstgattungen - sowie im Sinne von ‚Kunst im Garten‘ auf die Tradition von Skulpturen in GĂ€rten und Parks. Als Leitfiguren zeigen die Bronzen den angestrebten Heckenschnitt (auch in 100 Jahre), die Gestaltung mit lebendigem Material, dem die Haptik der Bronze entspricht, in weich fließenden Formen.

Die Pavillons auf der Ostseite beziehen sich stĂ€dtebaulich auf die Flanken des ‚MusĂ©e de la RĂ©sistance’ sowie auf die Bebauungskante der Rue de Brill. Auf dem an drei Seiten von öffentlichen GebĂ€uden geprĂ€gten Platz machen sie kleinteiligere, ergĂ€nzende Nutzungen möglich. Die neuen GebĂ€ude weisen durch glĂ€serne Fassaden Transparenz und Leichtigkeit auf.
Durch die Bronzeskulpturen, die immergrĂŒnen Hecken, die geschnittenen Platanen und ergĂ€nzenden BĂ€ume ist dieser Stadtraum zu allen Jahreszeiten interessant und entsprechend der europĂ€ischen Tradition der Platzgestaltung mit gartenkĂŒnstlerischen Elementen modern und vielfĂ€ltig gestaltet. Es entsteht ein grĂŒner Platz als Pendant zum mineralisch angelegten Rathausplatz inmitten des Zentrums von Esch-sur-Alzette.

Landschaftsarchitekt
Team : Kamel Louafi Landschaftsarchitekten, Berlin:
Kamel Louafi
Dörte Eggert-Heerdegen
Geraldine Radjeb
Patrick Dorsch
Nil Lachkaref
Marc Pouzol
GĂŒnter Maser

Hochbauarchitekt
Reimar Herbst / Angelika Kunkler, Berlin:
Nikolaus Steinke

Lichtplanung
Studio Dinnebier
Marco Smith

Kunst
Kamel Louafi Landschaftsarchitekten