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städtebaulich-verkehrsplanerischer Ideenwettbewerb | 02/2009

"Innenstadt Augsburg"

Verkehrskonzept - Ein Herz fuer Augsburg

Verkehrskonzept - Ein Herz fuer Augsburg

3. Preis

Jörg Schröder

Architektur

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Prof. Dr.-Ing. Gebhard Wulfhorst

Verkehrsplanung

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Übergeordnetes Verkehrskonzept

-Die Grundkonzeption der Mobilitätsdrehscheibe wird konsequent zu einem hochwertigen ÖV-Netz weiterentwickelt.
-Auf regionaler Ebene wird durch eine Vernetzung von Hauptbahnhof, neuen S-Bahn-Halten und Tram ein zukunftsfähiges Verkehrsangebot ausgebaut, an dem sich die raumstrukturelle Entwicklung orientiert.
-Über den zentralen Knotenpunkt Königsplatz hinaus schafft das Tram-Bahn-Netz neue Verknüpfungsmöglichkeiten, neue Achsen, neue Orientierungen.
-Die neue innerstädtische Ost-West-Achse im Tramsystem, im Radwegenetz und in den Fußgängerbeziehungen eröffnet wichtige Entwicklungsperspektiven zur Vernetzung der innerstädtischen Quartiere.

-Standortpotenziale im Bereich der bisherigen Ladehöfe, der neuen Terrasse an der Wertach, und im Bereich der Kasernenareale (Flak-Kaserne, Reese-Kaserne, Sheridan-Kaserne) werden für Entwicklungsakzente zur Öffnung der historischen Stadt Richtung Westen, über Bahn und Wertach hinaus genutzt.
-Die Achse Schießgrabenstraße/Konrad-Adenauer-Allee - Königsplatz - Fuggerstraße wird auf ihre Erschließungsfunktion für den Stadtkern beschränkt.
-Der überörtliche Durchgangsverkehr (Pkw und Lkw) wird konsequent auf einen leistungsfähigen Ring zur Umfahrung der Innenstadt verlagert.
-Dieser Ring wird perspektivisch als „Herz für Augsburg“ geschlossen, ergänzend zum bestehenden Hauptverkehrsstraßennetz ist im Norden eine neue Verbindung zu entwickeln.

Übergeordnetes Raumkonzept - Städtebau und Landschaftsarchitektur

Im Augsburg der Renaissance waren Raum und Bewegung eins. Auffindbarkeit, Orientierung und Identifikation waren unmittelbar zugänglich. Die verschiedenen Schichten, Netze und Knoten eines heutigen multimodalen Mobilitätssystems werden in diesem Konzept für die Innenstadt Augsburgs mit den räumlichen Grundkonstanten der Stadtlandschaft Augsburgs neu zusammengeführt.
Im Sinn eines erweiterten Stadtverständnisses über die Altstadt hinaus ist dabei das Ziel, Qualitäten der Stadt als Lebens- und Wirtschaftsraum herauszuarbeiten und Verkehrsinfrastrukturen gezielt als Mittel der Stadtentwicklung einzusetzen.
Der neuen Bedeutung von Fuß- und Raderreichbarkeit in einer tendenziell alternden Gesellschaft wird dabei Rechnung getragen. Die Möglichkeit, sich zu Fuß bewegen zu können, stellt ein wesentliches Charakteristikum und eine Attraktion europäischen städtischen Lebens dar.


1. Topographische Konstante der Terrassen

Diese bisher verborgene Topographie Augsburgs wird durch die strukturierte Gestaltung der Mobilitätstrassen im alltäglichen Erleben verdeutlicht. Der Rücken zwischen Lech und Wertach, auf dem sich die Stadt anordnet, ist durch eine kontinuierliche, allmähliche Topographie gekennzeichnet, die in der Querung besonders zu Fuß und mit dem Rad durchgängig erlebt wird.
An gewissen räumlichen Situationen tritt diese Topographie plötzlich deutlich hervor, diese Kanten sind z.B. an den Wallanlagen sichtbar. Prägnant ist die auch Freitreppe neben dem Rathaus, die von Osten auf die höher gelegene Maximilianstrasse führt.

Dieses Motiv der Terrassen wird als städtebauliche Grundkonstante für die Gestaltung des Zusammenhangs von Raum und Mobilität verwendet und verbindet damit die Räume der Wallanlagen und des inneren Rings mit den Gleisanlagen und den Flussräumen.
Das Konzept für die Entwicklungsgebiete westlich (Wertachterrasse) und östlich (Bahnterrasse) der Bahn nimmt mit der Hangkante der Kastanienallee im Westen und dem neuen Parkdeck im Osten auf die Konstante der Terrassen Bezug.

2. Ost-West-Verbindung und Rolle der Altstadt

Die Verbindung der Innenstadt nach Osten und Westen spielt für die Stadtentwicklung Augsburgs eine entscheidende Rolle. Neben der Brücke zu Stadtquartieren, Stadtentwicklungsgebieten (ehem. Kasernenareale im Westen, Textilviertel im Osten) und den Entwicklungsgebieten auf den ehem. Gleisanlagen, geht es dabei auch um das unmittelbare Bahnhofsumfeld.
Die Stadtentwicklung in Ost-West-Richtung bedarf einer auch räumlich markanten Verbindung in Ost-West-Richtung gerade für Fuß-, Rad- und Tramverkehr.
Durch diese Verbindung wird ein Näherrücken der im Westen und Osten liegenden Stadtteile in Erreichbarkeit und vor allem im Bewusstsein der Stadtlandschaft Augsburgs erzielt. Die neue Ost-West-Querung für Radfahrer und Fußgänger lässt die Abfolge der verschieden strukturierten Quartiere und die Grundkonstante der Terrassierung erleben.
Die Verknüpfung von Bewegung in der Stadt und dem Erlebnis der Räume kann zur wirtschaftlichen Stärkung der Innenstadt beitragen, die Bedeutung für die ganze Region und darüber hinaus hat.

3. Grünzüge und Terrassierung

Die Grünstrukturen der Wallanlagen und Flussräume von Lech und Wertach werden aufgewertet und ergänzt, indem über eine Erholungs- und Ausgleichsfunktion hinaus Bewegungsströme gezielt in diesen Räumen gebündelt werden (Tram- und Radverkehr entlang der Wallanlagen).
Die Flussräume stellen in Nord-Süd-Richtung nicht nur die Erreichbarkeit von Naherholungsgebieten sicher, sondern binden auch Quartiere und Umlandgemeinden an die Innenstadt von Augsburg an.
Die Brücken über Lech und Wertach rücken ins Rampenlicht eines erweiterten Bewusstseins der Ausdehnung der Stadt über beide Flüsse hinweg.
Gesamtkonzept Innenstadt

Gesamtkonzept Innenstadt

Entwicklungsgebiet West

Entwicklungsgebiet West

Koenigsplatz

Koenigsplatz

Bahnhofsplatz Ost

Bahnhofsplatz Ost

Bahnhofsplatz West

Bahnhofsplatz West