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Einladungswettbewerb | 06/2008

Errichtung eines integrierten Wohnstandortes mit Dorfcharakter

1. Preis

Feddersen Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

”Das Leben lebt vom Reiz. Der Reiz seinerseits ist wiederum etwas sehr Verletzliches – das heißt, er darf weder zu stark noch zu schwach sein.“ Hugo Kükelhaus

Einen integrierten Wohnstandort unter der Prämisse einer dörflichen Gemeinschaft zu schaffen, bedeutet Sicherheit, Übersichtlichkeit und Vertrautheit.
Mit der klaren Anordnung der Häuser entstehen begreifbare und überschaubare Räume. Die ausgeprägte Topographie des Grundstückes wird ablesbar und vor allem erlebbar.
Alle Gebäude gruppieren sich um den terrassierten Dorfplatz im Zentrum der Siedlung. Jede Ebene hat ein eigenes Thema und so wird sich “unter der Dorflinde am Brunnen”, und “unter den Platanen an der Boule-Bahn” und auf der “Terrasse mit Weitblick” ein vielfältiges, reizvolles und stimulierendes Leben entwickeln.

Die stationäre Pflege im oberen Teil der Wohnanlage bildet dabei den schützenden Rücken; sie prägt nicht den Charakter der Siedlung sondern ordnet sich – obwohl oben am Hang gelegen – unter: Im Vordergrund steht Wohnen.
Alle Wohnungen sind gut ausgerichtet. Freie Ausblicke, sowie die Möglichkeit von der Wohnung aus am dörflichen Leben teilzuhaben sind von zentraler Bedeutung. Gleichwohl sind die privaten Gärten und öffentlichen Räume klar von einander getrennt.
Die verputzten Häuser in Massivbauweise sind einfach gehalten. Ihre mit unterschiedlichen Fensteröffnungen und verspringenden Balkonen gestalteten Fassaden lassen Raum für Individualität und verleihen den Baukörpern einen heiteren, spielerischen Charakter.

Differenzierte und flexible Grundrisse lassen eine Vielzahl von Wohnformen zu. Grundsätzlich gibt es zwei Erschließungstypen: Einen Zweispänner (Häuser 1, 2 und 7) und ein Dreispänner (Häuser 3, 4, 5 und 6). Angeboten werden 1- 5 Zimmer- Wohnungen in einer Größe von 50- 120 m².

Beim Zweispänner können beide Wohnungen einer Etage zusammengelegt und als ambulante Wohngemeinschaft umgenutzt werden.
Jedes Haus verfügt über eine gemeinschaftliche Dachterrasse.
Alle Wohnhäuser sind barrierefrei erschlossen und für Menschen aller Generationen - mit oder ohne Beeinträchtigung gleichermaßen gut nutzbar.

Die Struktur der stationären Pflegeeinrichtung ist klar und übersichtlich.
Der Besucher betritt das Haus über einen kompakten, jedoch repräsentativen Lobby- und Empfangsbereich. Der Versammlungsraum und weitere Gemeinschaftsflächen schließen sich an. Über den Aufzug gelangt man direkt in die offenen und wohnlich gestalteten Wohn- und Essräume der Etagen an die sich je 2 Wohngruppen a 10 Bewohnerzimmer angliedern. Nach Süden - über die großzügigen Loggien – öffnet sich die Fassade und gibt den Blick frei auf den Dorfplatz. Die Fassaden des Pflegeheimes orientieren sich an denen der Wohnbebauung. So wird das Gebäude als integraler Bestandteil der Siedlung wahrgenommen und nicht als Institution.

Über einen überdachten “Kreuzgang” ist die Pflegeeinrichtung mit dem Gemeinschaftshaus verbunden das aufgrund seiner Lage zwischen Pflege und Wohnen vermittelt. Es öffnet sich mit dem Café zum zentralen Platz und ist über eine interne Erschließung trockenen Fußes für die Bewohner des Pflegeheims jeder Zeit barrierefrei zu erreichen.

Der Verkehr wird weitestgehend aus der Siedlung ferngehalten. Über “Kempers Häuschen” können die Häuser durch die untere und obere Erschließungsspange mit dem PKW erreicht werden, wesentlich sind aber die vielfältigen Wegeverbindungen die das Dorf intern und mit der Umgebung vernetzen. Für den ruhenden Verkehr der Wohnhäuser wird die Errichtung einer natürlich belüfteten Tiefgarage für 48 KFZ vorgeschlagen. Die direkte Anbindung der 5 unteren Häuser ist gegeben und somit verfügen insbesondere diese Wohnungen über alle Voraussetzungen für gehobenes barrierefreies Wohnen.