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Einladungswettbewerb | 06/2008

Errichtung eines integrierten Wohnstandortes mit Dorfcharakter

Lageplan / Perspektive Altenwohnen / Perspektive Wohnen

Lageplan / Perspektive Altenwohnen / Perspektive Wohnen

3. Preis

Planungsgruppe Wörmann GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Aufgabe zum Neubau des Wohnstandortes in Wuppertal besteht darin ein Ensemble zu schaffen, welches den Ansprüchen an die konzeptionellen Voraussetzungen zur Integration von unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen gerecht wird.

Die heterogene Struktur des Umfeldes lässt keine direkten Bezüge zur Wohnanlage zu. Die städtebauliche Disposition zieht seine Bezüge aus der Bauaufgabe selbst - einer gemeinschaftlichen Wohnanlage in dörflicher Struktur.

Die Gemeinschaftsbereiche sind identitätsstiftend angeordnet und dem öffentlichen Raum zugewandt.

Betritt man das Baufeld, so gelangt man auf ein Grundstück, das von Norden nach Süden um fast 16 Meter fällt. Gebildet wird das Grundstück durch drei Terrassen, die sich in Lage und Größe unterscheiden.

Die untere Terrasse, im Bereich des rückgebauten Kinderheimes, beherbergt nunmehr den zentralen Platz mit einer Dorflinde. Um den Platz selbst gruppieren sich die Mehrgenerationen-Wohnanlage und die zentrale Einrichtung, die unter anderem dem Versammlungsraum, das Dorfbistro und das Café beherbergt. Der besonderen Bedeutung dieser Gemeinschaftsanlage soll der Baukörper gerecht werden, der aus der orthogonalen Struktur ausbricht, eine Zäsur im Gesamtensemble bildet und sich zum Dorfplatz orientiert.

Die Wohnanlage selbst gliedert sich in drei Winkelhäuser, die den Dorfplatz umschließen. Laubengänge, zum Platz orientiert, bilden die Erschließung der Anlage. Hier erfolgt der Übergang vom öffentlichen Bereich des Dorfplatzes über den halböffentlichen Laubengang bis in die Wohnungen. Die Wohnungstypen selber gliedern sich von 2-und 3-Raumwohnungen bis zu 5-Raumwohnungen für kinderreiche Familien, die aber auf Grund ihres Zuschnittes und der Anordnung von zwei Bädern ohne weiteres auch nachträglich in zwei kleine Wohnungen unterteilt werden können.

Die Typologie der Grundrisse ist so angelegt, dass im Übergang vom Laubengang in die Wohnungen eine kleine Nische ausgebildet ist. Hier kann eine Bank zum Verweilen, Beobachten oder auch nur zum Abstellen von Einkäufen beim Aufschließen der Eingangstür aufgestellt werden. Der Wohnungsflur ist so angelegt, dass der Blick nach Eintreten in die Wohnung immer über eine Loggia ins Freie geht, so dass man in der Wohnung von einer hellen, natürlich belichteten Atmosphäre empfangen wird. Sämtliche Bäder natürlich belichtet und belüftet. Dazu dienen Oberlichter in den Abstellräumen, die vom Bad bedient werden können. Alle Wohnungen sind nach DIN 18025, Teil 2 als Barrierefreie Wohnungen konzipiert.

Die zweite Terrasse des Baufeldes wird durch einen baumbestandenen, grünen Platz gebildet. Auf diesem legt sich der zweigeschossige Baukörper der stationären Altenhilfe ab. Dieser Baukörper schiebt sich in den Dorfplatz und „stützt“ sich hier auf dem Gemeinschaftsbereich ab.

Je Etage sind in der stationären Altenhilfe 20 Zimmer vorgesehen. Die Pflegegruppen sind hierbei in zwei Einheiten mit 10 Zimmern aufgeteilt. Keines der Zimmer ist nach Norden ausgerichtet. Zum einen kann die Erschließung an der Nordfassade über ein Foyer erfolgen. Zum anderen befindet sich ein Erschließungskern, der auch als zweiter Rettungsweg dient, direkt über dem Gemeinschaftsbereich, so dass der Zugang von der Altenhilfe in den Gemeinschaftsbereich auf direktem Wege gewährleistet ist. Im Inneren der Anlage befindet sich ein offener Innenhof, der für die Belüftung und Belichtung der inneren Flurzonen sorgt.

Auf der dritten Terrasse des Geländes werden zweigeschossige Einfamilienhäuser für kinderreiche Familien platziert. Die Häuser sind so angelegt, dass sie sich um jeweils einen Innenhof platzieren. Die Rückseite der Häuser wird geschlossen gehalten, so dass eine Einsicht in die Nachbarwohnung ausgeschlossen wird.

Weitere Einfamilienhäuser für Familien mit einem behinderten Kind (barrierefrei nach DIN 18025, Teil 1) liegen im westlichen Grundstücksbereich. Die Wohnungsgröße kann hierbei zwischen einer 3- bzw. einer 4-Zimmerwohnung frei gewählt werden.

Der Geländeversprung zwischen der ersten und der zweiten Terrasse wird von einer „Abrisskante“ gebildet, die als Bodendenkmal eingestuft worden ist. Hier wurden nicht unerhebliche paläontologische Funde nachgewiesen.
Die Abrisskante unterhalb der stationären Altenhilfe soll beibehalten werden und als Dokumentation bzw. als paläontologischer Lehrpfad ausgebaut werden.
Grundriss Ebene 0 / Südansicht

Grundriss Ebene 0 / Südansicht

Grundriss Ebene 1 / Schnitt B-B

Grundriss Ebene 1 / Schnitt B-B

Grundriss Ebene 2 / Schnitt A-A

Grundriss Ebene 2 / Schnitt A-A

Grundriss Ebene 3 / Schnitt C-C

Grundriss Ebene 3 / Schnitt C-C

Grundriss Ebene -1 / Perspektive Platz

Grundriss Ebene -1 / Perspektive Platz