MEHR ALS WOHNEN - Hunziker Areal

Das Projekt «Fellini» verficht eine radikale Haltung im Umgang mit dem bestehenden Leitbild. Sein punktförmiges Bebauungsmuster, das sich eher an den Dimensionen eines innerstädtischen Wohnungsbaus als an den linearen und mäandrierenden Bautypen der benachbarten Gewerbe- und Wohnbauten orientiert, scheint sich vorerst gänzlich über diese Vorgaben hinwegzusetzen. Der scharf formulierte Erläuterungstext legt aber eine städtebauliche Position offen, welche die Einbettung in die umliegende Stadtstruktur nicht über die formale Angleichung der Baukörper sucht, sondern in einer vielfachen Vernetzung seiner Aussenräume mit dem bestehenden Umraum. «Um dem Typus der grauen Vorstadt mit gleichförmiger Siedlungsbebauung entgegenzuwirken, generieren wir städtische Dichte, einen Ort, der zum Identitätsträger für einen wachsenden Stadtteil wird», deklarieren die Verfassenden. «Wir bauen ein Quartier, keine Siedlung». So verstehen sie die Baukörper als Abdruck des öffentlichen Raumes, der sich mit den umliegenden Raumstrukturen zu verzahnen sucht. Im Zentrum des Ansatzes steht der Wunsch nach einer klaren Adressbildung, die sich an der hierarchischen Struktur einer inneren Öffentlichkeitsabstufung festmacht. Nutzungen mit hohem Öffentlichkeitsgrad werden im Innern des Quartiers verdichtet, während die privaten Eingänge in den flankierenden Strassenzügen zu liegen kommen. Die Quartierstruktur wird so durch eine graduelle Abstufung von Öffentlichkeit, Gemeinschaft und Privatheit geregelt.